Zuschüsse, Kredite und Co. Fördergelder: Wie Betriebe die passende Finanzierung über Fördermittel und Förderkredite finden

Investitionen zu finanzieren ist in herausfordernden Zeiten nicht eben einfach. Fördergelder vergibt die EU, der Staat und auch die Bundesländer. Doch welches Programm passt – und wie gehen Unternehmer am besten vor?

Wer beim Antrag auf Fördermittel oder Förderkredite alles richtig machen möchte, kann einen Berater beauftragen - einige arbeiten kostenlos.
Wer beim Antrag auf Fördergelder alles richtig machen möchte, kann einen Berater beauftragen – einige arbeiten kostenlos. - © motorradcbr - stock.adobe.com

Wer Megatrends wie nachhaltige Transformation, Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz (KI) verpasst, besteht im Wettbewerb wahrscheinlich nicht dauerhaft. Investitionen sind notwendig, sie zu finanzieren, helfen Förderprogramme. In der Förderdatenbank des Bundes können Unternehmer nach Fördermöglichkeiten suchen.

Betriebe, die in Deutschland investieren möchten, haben über 2.500 Förderprogramme zur Auswahl. Dazu gehören Bundesprogramme und Programme der Länder und der EU – tatsächlich werden viele deutsche Förderprogramme durch EU-Mittel refinanziert. Diesen Förderdschungel zu durchforsten, ist aufwendig. Verständlich, dass viele Unternehmer diesen Aufwand scheuen und sich an freie Förderberater wenden. Aber Achtung: Diese kosten Geld.

Wer nach Förderkrediten sucht, erhält kostenlose Beratung bei allen Geschäftsbanken mit Fachberatung: Förderkredit-Experte Markus Berweck von der BW Bank empfiehlt deshalb: „Der Fachberater kennt sich bei allen Förderdarlehen aus und er ist auch der richtige Ansprechpartner für die Beantragung der Gelder."

Was ist der Unterschied zwischen Fördermitteln und Förderkrediten?

Umgangssprachlich sind Fördermittel alles, was der Staat an Geldern zur Verfügung stellt – gleichgültig ob Kredit, Darlehen oder Zuschuss. Fördermittelexperten unterscheiden jedoch: Fördermittel werden vom Antragsteller direkt bei der ausgebenden, meist öffentlichen Institution beantragt, das gilt geschäftlich wie privat. Dies ist in vielen Fällen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), aber auch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt  (BMFTR) vergibt Gelder. Diese Fördermittel müssen nicht zurückgezahlt werden. Es handelt sich also um Zuschüsse. Sie gibt es für

Anders bei Förderkrediten oder Förderdarlehen. Hier ist immer eine Bank involviert, die die Förderung beantragt. Förderkredite sind also Darlehen mit vergünstigten Konditionen, die zurückgezahlt werden müssen. Es gibt sie für viele Zwecke. Die am häufigsten genutzten sind

Fördergelder über staatliche Mittel: Wie finde ich den passenden Förderkredit?

In Deutschland gibt es rund 380 Förderkreditprogramme. Wer da die richtige Lösung für sein Vorhaben finden will, braucht Know-how. „Zentrale Faktoren bei der Wahl des passenden Förderkreditprogramms sind Unternehmensgröße, Betriebsalter, Standort, das Vorhaben sowie dessen Auswirkungen und der benötigte Förderbetrag“, fasst Berweck zusammen. Wichtig zu wissen: „Bereits angelaufene Vorhaben sind grundsätzlich nicht förderfähig. Das bedeutet: Betriebe dürfen erst Aufträge vergeben, wenn die Zusage des Förderinstituts schriftlich vorliegt. Wer zuvor schon Bestellungen vorgenommen hat, kann auf keine Förderung hoffen“, warnt Markus Berweck. Eine weitere Herausforderung sei, dass die Konditionen der einzelnen Förderkreditprogramme schwanken. Teilweise ändern sie sich täglich.

Förderkreditinstitute: Was finanzieren die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Landesbanken?

„Förderkreditprogramme werden von Förderinstituten bereitgestellt. Bundesweit vergeben beispielsweise die KfW und die Landesbanken der Bundesländer Kredite. So ist es beispielsweise in Baden-Württemberg die L-Bank, in Schleswig-Holstein die Investitionsbank, in Hamburg die Investitions- und Förderbank, in Thüringen die AufbauBank und in Bayern die LfA Förderbank.

Voraussetzungen für Fördergelder: Welche Vorhaben gelten als innovativ oder digital?

„Bei allen Förderbanken braucht es für die Antragstellung eine Geschäftsbank“, betont Markus Berweck. Das sei auch sinnvoll, denn das Verfahren brauche Expertenwissen. Das gelte bei der Auswahl des individuell passenden Förderkredits genauso wie bei der formal richtigen Antragstellung. Denn Förderungen sind vielfältig. Oft ist für Laien nicht erkennbar, welche Förderung zu welchem Vorhaben passt. Ein Beispiel: Während Betriebe manchmal ihre Investitionsprojekte nicht als innovativ oder digital einstufen, können diese für die KfW oder die Förderbanken der Bundesländer durchaus als Innovation oder Digitalisierung förderfähig sein. „Es muss nicht immer eine Anwendung mit künstlicher Intelligenz sein, damit ein Vorhaben über das Programm Digitalisierungsfinanzierung oder Innovationsfinanzierung der L-Bank gefördert werden kann“, so Markus Berweck.

Wie kommen Unternehmer an die richtigen Fördergelder?

Über jede Geschäftsbank haben Unternehmer Zugang zu den vielfältigen Förderkreditprogrammen, die ein breites Spektrum an Zielsetzungen abdecken: beispielsweise Digitalisierungsvorhaben umsetzen, die Energieeffizienz steigern, den Umwelt- oder Klimaschutz verbessern sowie Forschung und Entwicklung voranbringen. Wichtig sei, dass die Bank eine Fachberatung für Fördermittel anbietet. „Mit der Fachberatung meistern Unternehmen den komplexen Antragsprozess und finden eine bedarfsgenaue und individuelle Lösung“, ist Markus Berweck überzeugt. Ein Schlüssel dabei sei vor allem das persönliche Beratungsgespräch.

Was macht gute Beratung bei der Geschäftsbank aus?

Berweck hat klare Vorstellungen, wie eine gute Fachberatung aussieht – und erklärt anhand der BW-Bank, wie der Beratungsprozess erfolgt: „Hat uns ein Betrieb kontaktiert, übernehmen zunächst die Berater, die speziell auf mittlere bis kleine Unternehmen oder Handwerksbetriebe spezialisiert sind. Sie vereinbaren einen Telefontermin und analysieren die zentralen Unterlagen. Danach kommt die Förderberatung ins Spiel und übernimmt die Detailfragen“, sagt der Förderkredit-Experte. Die BW-Bank macht den Geschäftsführerinnen und -führern dann klare Vorschläge, erklärt die Darlehensbedingungen und hilft bei der Antragstellung.

Hat sich ein Unternehmer für einen Förderkredit entschieden und ist der Antrag ausgefüllt, reicht die BW-Bank die Dokumente beim Förderinstitut ein – und bleibt an der Seite der Betriebe. „Denn Förderkredite sind zweckgebunden und dürfen nicht für andere Vorhaben verwendet werden“, betont Markus Berweck. Manchmal sei eine Kombination aus herkömmlicher Finanzierung und Förderkrediten die beste Lösung. Für junge Handwerkerinnen und Handwerker wiederum könne eine Meistergründungsprämie interessant sein.

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