"Klimapositiver" Betrieb Nachhaltige Energieversorgung: Gebäudereiniger Scheene kommt ohne Erdgas und Erdöl aus

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Hans-Peter Scheene hat seine Gebäudereinigungsfirma nachhaltig und energieeffizient aufgestellt – und kann sie nun sogar „klimapositiv“ bezeichnen. Er weiß: Bei der Umstellung auf den neuen Lebensstil im Betrieb, sollten Handwerkschefs auch ihre Mitarbeiter einbinden.

Gebäudereiniger Hans-Peter Scheene - © Handwerkskammer Dortmund

Der Weg zur Gebäudereinigung Scheene im nordrhein-westfälischen Hagen führt durch Straßen mit Kindergärten und Schulen. Wenn der Betriebschef Hans-Peter Scheene daran vorbeifuhr, dachte er schuldbewusst an die vielen Abgase, die er mit seinem Geschäftswagen produzierte. Kurzentschlossen schaffte er sich sein erstes Elektroauto an, einen Renault Twizy, ein Leichtfahrzeug mit einer Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h. Das war vor mehr als zehn Jahren. „Bereits damals gab es Elektro-Autos“, erklärt der Betriebsinhaber. Es war nur noch nicht so bekannt.

Heute liegen die strombetriebenen Pkws voll im Trend. Scheene unterhält inzwischen einen Fuhrpark von 15 Fahrzeugen – die Energie dafür stammt aus hauseigener Produktion. Sein Gebäude rüstete er dafür mit zwei Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 17 Kilowatt sowie einem Batteriespeicher aus. „Wir kommen auch für die Energieversorgung unserer Computer und Waschmaschinen ganz ohne fossile Brennstoffe aus“, sagt der Inhaber. Das Betriebsgebäude beheizt er ausschließlich über Biogas des Anbieters Naturstrom. Weil das Gas durch die Vergärung von biologischen Materialien in Biogasanlagen entsteht, zählt es zu den klimaneutralen Brennstoffen.

Klimapositiv: Mehr Energie produzieren als verbrauchen

Nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv zu wirtschaften, ist Scheene ein großes persönliches Anliegen. „Wir produzieren mehr Energie als wir verbrauchen“, erläutert Scheene. Als Handwerker sieht er sich in der Pflicht, nachhaltig zu wirtschaften. „Reinigen, pflegen, schützen – das liegt ohnehin in unserer Branche.“ Über seine Gebäudereinigung trägt er dazu bei, Substanz langlebig zu erhalten und alte Dinge wieder glänzen zu lassen. Sein Angebotsspektrum greift von Fassadenreinigung, Büroreinigung und Glasreinigung über die Industrieanlagenreinigung bis hin zur Komplettreinigung von öffentlichen Gebäuden wie Kindergärten, Schulen und Gebetshäusern.

Dass seine Berufsbekleidung aus reiner Bio-Baumwolle stammt, hat ebenfalls mit nachhaltigem Denken zu tun – und knüpft dabei weiter an die soziale Verantwortung. „Damit können wir sicher sein, dass im produzierenden Ausland niemand giftige Gase einatmen musste.“ Auch bei den Reinigungsmitteln legt Scheene großen Wert auf ökologische und umweltfreundliche Reinigungsmittel. Alle Produkte bezieht er aus Nordrhein-Westfalen, um die Lieferkette kurz zu halten.

Mitarbeitermotivation: Zu Fuß oder Rad zur Arbeit wird belohnt

Um seine 65 Mitarbeiter mitzunehmen beim Schritt in eine andere Welt, hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen. Jeden Morgen wirft er fünf Euro in ein großes Glas. Aus dieser Tombola zieht er dann die Personalnummer einer seiner Mitarbeiter: Ist dieser an dem Tag zu Fuß oder mit dem Rad in die Arbeit gekommen, erhält er das Geld. Falls nicht, wird weiter gesammelt – bis einer den Topf erhält.