Trendstudie zu alternativen Antrieben Mobilitätswende: Kein radikaler Umbruch in gewerblichen Fuhrparks

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Obwohl mittlerweile mindestens ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb in den heimischen Flotten rollt, dominieren weiterhin die Dieselmotoren das Geschehen. Die Ergebnisse einer aktuellen Trendstudie.

Mobilitätswende Fuhrpark
Mobilitätswende kann kein radikaler Umbruch sein. - © i-picture - stock.adobe.com

Erst die Coronapandemie, dann der Chipmangel, jetzt die Folgen des Ukraine-Kriegs. Wer aktuell eine gewerbliche Flotte verwaltet und managt, kann mitunter ganz schön ins Schwitzen kommen. Stichwort: Verfügbarkeit von Fahrzeugen. Zudem treibt gerade viele Handwerksunternehmer die Frage um, wie stark sie ihren Fuhrpark schon auf Elektro oder andere Alternative Antriebe trimmen sollen. „Die Mobilitätswende ist längst im Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement angekommen. Doch der Umbau in Richtung Alternative Antriebe dauert seine Zeit“, erläutert Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement e. V..

Wie stark dieser Umbau schon fortgeschritten ist, darüber liefert das aktuelle „DAT-Barometer“ der Deutschen Automobil Treuhand interessante Erkenntnisse. Teleresearch befragte für diese Trendstudie zwischen dem 21. März und dem 5. April 2022 104 Fuhrparkleiter. Die Ergebnisse in Sachen Antriebsarten, Ladeinfrastruktur und Automobilmarkt liefern auch für Handwerker-Fuhrparks wichtige Impulse.

Welche Antriebsart dominiert in den Fuhrparks?

Mit einem satten Anteil von 72 Prozent gibt weiterhin der Diesel den Ton an, so das DAT-Barometer. Der Anteil von Benzinern und Alternativen Antrieben beläuft sich aktuell auf jeweils 14 Prozent. Und wer macht in der Alternative-Antriebe-Fraktion das Rennen? Auf Platz eins liegen die Plug-in-Hybride (PHEV) mit 48 Prozent, gefolgt von den rein batterieelektrischen Pkw (BEV) mit 43 Prozent. Die sogenannten Mildhybride (mHEV), die eigentlich den Verbrennungsmotoren zugeordnet werden müssten, und die Gasantriebe (CNG/LPG) landen mit sieben respektive zwei Prozent auf den Plätzen.

Wie stehen Fuhrparkleiter zu alternativen Antrieben?

Keine Flotte, in der es keinen alternativen Antrieb gibt. Laut dem DAT-Barometer verwalten alle Fuhrparkleiter mindestens ein Fahrzeug mit dieser Antriebsart. Wer dabei auf ein Fahrzeug mit Stecker setzt, hat größtenteils die Möglichkeit, den E-Boliden im Betrieb zu laden. Immerhin 84 Prozent der Befragten gaben an, eine Lademöglichkeit am Arbeitsplatz zu haben. Kurios: Jeder zweite Fuhrparkleiter glaubt, dass es Dienstwagenfahrer gibt, die ihren PHEV ausschließlich mit Sprit bewegen.

Wie gehen Flottenchefs mit den Lieferschwierigkeiten um?

Sollte der Leasinggeber mit einer Vertragsverlängerung auf sie zukommen, würde die große Mehrheit der Fuhrparkleiter diese annehmen (88 Prozent). Und wie überbrücken sie die lange Zeit, bis das bestellte Fahrzeug dann endlich im eigenen Fuhrpark rollt? Die Befragten verfolgen aktuell zwei Strategien: Erstens greifen sie auf eigene Poolfahrzeuge zurück (70 Prozent), zweitens bedienen sie sich bei Autovermietern (64 Prozent). Auto-Abos und Car-Sharing-Offerten spielen mit zehn respektive vier Prozent nur eine untergeordnete Rolle.

„Die Entscheidung für alternative Antriebe ist im Wesentlichen abhängig von der Relevanz für die eigenen Mobilitätsanforderungen und der Verfügbarkeit, die derzeit noch immer ein Problem darstellt“, erklärt Axel Schäfer. „Erfreulicherweise zeigen die Ergebnisse des DAT-Barometers allerdings, dass mittlerweile alle befragten Fuhrparkleitenden mindestens ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb in der Flotte einsetzen. Ein wichtiger Schritt hin zur Mobilität der Zukunft. Klar ist aber auch, dass eine Mobilitätswende kein radikaler Umbruch sein kann.“