Zukunft Handwerk Trendradar 2023: Wie Betriebe von 3D-Druck und intelligenten Materialien profitieren

Zugehörige Themenseiten:
3D-Drucker, Ausstattung, Baustoffe, Digitalisierung, Internationale Handwerksmesse, IT-Sicherheit und Zukunftsperspektiven im Handwerk

Beim Event Zukunft Handwerk im März 2023 stellen die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) und Trendone ein neues Trendradar fürs Handwerk vor. Zusammen mit Experten aus dem Handwerk wird darin bewertet, was heute, morgen und übermorgen wichtig wird. handwerk magazin berichtet vorab in einer vierteiligen Serie über die wegweisenden Entwicklungen für Betriebe.

Immer häufiger kommen Bauteile heute aus dem 3D-Drucker. - © Janet Worg - stock.adobe.com

Von Bauteilen bis hin zu Pralinen: Der 3D-Druck ist im Handwerk angekommen. „Die Verfahrenstechnik wird immer mehr dazu genutzt, um Prozesse zu vereinfachen“, beobachtet Sven Tollmien. Der Geschäftsleiter der Trend- und Strategieberatung Trendone liest diese Entwicklung am Trendradar ab, das er gemeinsam mit einzelnen Gewerken und Verbänden aus dem Handwerk sowie der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) entwickelt hat. Vorgestellt werden die einzelnen Trends auf dem Event Zukunft Handwerk vom 8. bis 10. März 2023.

Im Fokus des Trendradar stehen vier Bereiche:

  • Werte & Nachhaltigkeit
  • Arbeit & Kultur
  • Digitalisierung & Technologien
  • Kommunikation & Betrieb
@ Zukunft Handwerk

Aufgabengebiete verschiedener Gewerke vermischen sich

Dass im Bereich Digitalisierung & Technologien die 3D-Technologie steht, hat mit dem Wunsch der Handwerkschefs zu tun, die Abläufe in ihrem Betrieb zu automatisieren. Nicht zuletzt, weil die Suche nach Fachkräften immer schwieriger wird. „Handwerksbetriebe zeigen sich der Digitalisierung gegenüber aufgeschlossener“, findet Cornelia Lutz, Bereichsleiterin B2C-Messen und Koordinatorin Handwerkspolitik bei der GHM. „Viele haben heute begriffen, dass sie etwas ändern müssen, um ihren Alltag zu meistern und ihre Geschäfte zu sichern.“ Der Mut zur Innovation wird zum Muss.

Spätestens in einigen Jahren zählen dazu auch intelligente Materialien. Die Experten rund um das Trendradar raten, sich schon jetzt mit dem Thema zu beschäftigen. „Beton, der die Luft reinigt, oder Dachziegel, die über Solarzellen Sonnenenergie speichern, werden im Zuge des Klimawandels immer wichtiger“, sagt Tollmien. Dass solche Baustoffe noch nicht im Einsatz sind, schreiben die Studienmacher vor allem den tradierten Vorschriften in der Handwerksordnung zu. Das Regelwerk legt fest, welches Gewerk bestimmte Arbeiten durchführen darf. „Bei den intelligenten Materialien vermischen sich die Aufgabengebiete der Gewerke Betonbau, Sanitär-Heizung-Klima, Elektro und des Dachdecker-Handwerks“, stellt Lutz fest.

Schutz vor Hackern dringend nötig

Die trennscharfe Abgrenzung der Handwerksberufe voneinander sichert zwar die Qualität in jedem Bereich, bei den Anforderungen für den Klimaschutz ist sie jedoch ein Hindernis. „Damit schränken wir uns in Deutschland selbst ein“, kritisiert Lutz. Ein Ausweg könnte sein, in einem Betrieb mehrere Gewerke zu bündeln oder die Mitarbeiter in den jeweils benötigten Zusatzqualifikationen weiterzubilden.

Schulungen sind auch auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit nötig. Das Trendradar bewertet es als sehr dringlich, sich vor Hackern zu schützen, die es auf betriebsinterne Daten abgesehen haben. Handwerkschefs können sich an die Handwerkskammern wenden, um sich beraten zu lassen.

Studiensteckbrief

Um für das Handwerk in die Zukunft zu blicken, hat die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) gemeinsam mit der Trend- und Strategieberatung Trendone ein neues Trendradar 2023 entwickelt. Auf Basis fundierter Trendforschung wurden gesellschaftliche, wirtschaft­liche und technologische Trends herausgearbeitet mit zukünftigen Auswirkungen auf das Handwerk. Ein Kreis von mehr als 50 Expertinnen und Experten aus dem Handwerk einzelner Gewerke und von Verbänden hat in einer Online-Abstimmung die Trends qualitativ bewertet. Auf Trends, die in den kommenden fünf Jahren eintreten und eine hohe Relevanz für das Handwerk aufzeigen, sollten die Betriebe schon jetzt ins Handeln kommen. Vorbereiten müssen sie sich auf solche Entwicklungen, die in fünf bis sieben Jahren das Handwerk signifikant verändern werden, und solche beobachten, die in zehn Jahren auf die Agenda kommen (in der Grafik groß, mittel und klein abgebildet).

Event Zukunft Handwerk

Mit Zukunft Handwerk versammelt die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) Meister und Macher von 8. bis 10. März 2023 im ICM in München. Das neue gewerkeübergreifende Veranstaltungsformat aus dem Handwerk und für das gesamte Handwerk findet künftig jährlich statt und richtet sich live und online an Gesellen, Handwerksunternehmer, Start-up-Gründer und Politiker. In mehr als 50 Sessions werden Themen von heute und morgen diskutiert und Praxiswissen vermittelt. Ergänzt werden Bühnenprogramm und Netzwerkmöglichkeiten durch Abendveranstaltungen und handwerkspolitische Formate, wie die ZDH-Vollversammlung oder das Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft.