Vermögensaufbau Sparen: Mit diesen 4 Regeln mehren Sie Ihr Geld stetig und risikolos

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Der Bankenverband hat vier Tipps erstellt, die Sparwilligen helfen sollen, ihre Sparziele auch tatsächlich zu erreichen. Denn das Scheitern von Sparzielen ist keine Seltenheit: eine spontan getroffene Kaufentscheidung oder schlicht ein kurzfristiger Genusswunsch mit folgender Geldausgabe torpedieren den Sparerfolg. Mit diesen Tipps gelingt es, die eigenen Ziele zu erreichen – und zwar ohne viel Geld, dafür aber mit einer ganzen Menge Disziplin.

Mit kleinen Beträgen zum großen Geld. Wer sich eine Sparregel verordnet und sie einhält, kann ganz einfach zu mehr Sparvermögen kommen.
Mit kleinen Beträgen zum großen Geld. Wer sich eine Sparregel verordnet und sie einhält, kann ganz einfach zu mehr Sparvermögen kommen. - © lassedesignen - stock.adobe.com

Nach Jahren des Null- und Strafzinses für Sparer gibt es endlich wieder Zinserträge. Anleger können also mit ihrem Geld risikolos Erträge erzielen. So zahlen Banken beispielsweise auf Termingelder von Neukunden, bei einer Anlagedauer von mindestens einem Jahr, über drei Prozent Zinsen.

Dem gegenüber steht die Inflationsrate. Sie lag im März 2023 bei 7,4 Prozent – mit deutlich sinkender Tendenz. Wer jetzt Geld anlegt, minimiert also seinen Verlust durch die Geldentwertung. Spätestens für 2024 rechnen die großen deutschen Forschungsinstitute und auch die Bundesregierung aber wieder mit einer geringeren Inflationsrate. Dann sollten wieder Nettoerträge mit der Geldanlage möglich sein.

Sparen in schwierigen Zeiten

Inflation, geopolitische Unsicherheiten, multiple Krisen - keine Frage: Nicht in jeder Lebenssituation ist es möglich, Geld auf die Seite zu legen. "Dann bietet es sich an, einen Kassensturz der laufenden Kosten zu machen und zu schauen, ob und wo Einsparungen möglich sind. Von Handyverträgen, Stromkosten bis hin zu Kontoführungsgebühren sollte eine kritische Durchsicht laufender Kosten mindestens einmal im Jahr erfolgen", schreibt der Bankenverband. Beim Sparen sei es aber wie bei allen guten Vorsätzen: Durchhalten ist das, was am schwersten fällt. Und letztlich käme an einer Wahrheit niemand vorbei: Sparen kann man nur das Geld, das man nicht ausgibt.

Spartipps, die jeder schaffen kann

Aktuell ist die Inflation noch ein großes Thema. Wer mit einem knappen Budget auskommen muss, hat es besonders schwer, Geld für größere Anschaffungen, den Urlaub oder das Alter zurückzulegen. Hinzu kommt oft der demotivierende Gedanke, dass das zurückgelegte Geld ohnehin nicht reichen werde für die geplante Ausgabe. Mit den folgenden Tipps des Bankenverbands wird das Sparvorhaben jedoch zum Erfolg.

  1. Spartipp: Die 52 Wochen-Challenge
    Legen Sie jede Woche am gleichen Tag einen Euro mehr in Ihre Spardose als in der Vorwoche. Wer mit einem Euro startet und diesen Tipp befolgt, hat zum Jahreswechsel 1.378 Euro gespart.

  2. Spartipp: Der Fünf-Euro-Trick
    Ihre Spardose liebt Fünf-Euro-Scheine. Legen Sie immer, wenn Sie einen Fünf-Euro-Schein erhalten, diesen in Ihre Spardose. Das funktioniert natürlich auch mit Ein-Euro-Münzen oder Zwei-Euro-Münzen. Der gesparte Betrag am Jahresende lässt sich zwar nicht im Voraus berechnen. Aber wer mit Disziplin seine eigene Spardosen-Fütterregel einhält, darf auf einen ordentlichen Betrag zum Jahresende hoffen.

  3. Spartipp: Die Konsumdiät in drei Varianten
    Bedürfnis und Bedarf sind zwei unterschiedliche Motivationen für Kaufentscheidungen. Der Black Friday steht beispielhaft für die Wirkung von Sale- sowie Rabattaktionen auf die Bedürfnisse von Konsumenten: Sie verlocken zum Kauf von Dingen, die man eigentlich nicht braucht... aber gerne hätte. Die Verführung zum Spontankauf torpediert jedes Sparvorhaben. Der Bankenverband empfiehlt eine einfache Regel:
    Variante 1: Schreiben Sie Ihre Wünsche zuerst auf einen Merkzettel. Wenn Sie nach einem Monat immer noch ein Kaufbedürfnis bezüglich des aufgeschriebenen Produkts haben, kaufen Sie. Ansonsten sparen Sie Ihr Geld.
    Variante 2: Nutzen Sie, was Sie bereits gekauft haben: Kleidungsstücke können sie neu kombinieren oder Verbrauchsgegenstände wie Parfum, Haushaltsmittel oder Pflegeprodukte konsequent verbrauchen, bevor Sie neue anschaffen.
    Variante 3: Die Konsumdiät funktioniert auch im Team. Definieren Sie gemeinsam mit Freunden, worauf Sie beispielsweise sechs Monate oder ein Jahr lang verzichten wollen.

  4. Spartipp: Aufrunden zu eigenen Gunsten
    Essen gehen, ein Konsumgut einkaufen, Lebensmittel besorgen - jedes Mal, wenn Sie sich etwas gönnen, runden Sie den Betrag auf und sparen die Differenz. Wie viel definieren Sie bei jedem Einkauf selbst. Wer beispielsweise für 63 Euro einkauft, kann auf 65 Euro, 70 Euro oder gar 100 Euro aufrunden und den Aufrundungsbetrag (in diesem Beispiel 2 Euro, 7 Euro oder 37 Euro) als Sparbetrag zurücklegen.

Inflation – was Forschungsinstitute und Bundesregierung vorhersagen

QuellePrognose vomPrognose für 2023Prognose für 2024
BundesregierungJanuar 2023+6,0%+2,8%
EU-KommissionFebruar 2023+6,3%+2,4%
Internationaler WährungsfondsApril 2023+6,2%+3,1%
OECDMärz 2023+6,7%+3,1%
BundesbankDezember 2022+7,2%+4,1%
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen EntwicklungMärz 2023+6,6%+3,0%
Gemeinschaftsdiagnose der führenden WirtschaftsforschungsinstituteApril 2023+6,0%+2,4%
ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität MünchenMärz 2023+6,2%+2,2%
Institut für Weltwirtschaft IfW KielMärz 2023+5,4%+2,1%
Institut der deutschen Wirtschaft KölnMärz 2023+6,0%
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitutMärz 2023+6,0%+2,8%
Institut für Wirtschaftsforschung Halle IWHMärz 2023+5,8%+3,5%
Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IMKMärz 2023+5,3%+2,4%
RWI – Leibniz-Institut für WirtschaftsforschungMärz 2023+5,5%+2,2%
Quelle: Tagesschau.de

Das gesparte Geld gut anlegen

Wenn das Sparschwein voll ist, oder Sie Ihr gespartes Geld lieber gleich zur Bank bringen, ist ein Tagesgeldkonto ein gute Sache. Die Zinsen steigen ja wieder. Dennoch sollte Ihr Geld eigentlich mehr Ertrag bringen. Das heißt: Ist Ihr Tagesgeldkonto gut mit Notgroschen für Unvorhersehbares gefüllt, sollten Sie das zurückgelegte Geld höher rentierlich investieren. Je nachdem, für wie lange Sie auf das Geld verzichten können, können Sie mit kostengünstigen ETF (Langfristanlage) mehr Erträge erzielen als mit Tagesgeld- oder Sparkonten.