Fachkräftemangel, Konjunktur, Liquiditätsmanagement, Ukraine-Konflikt und Wachstum
Die Inflation ist auf einem Rekordhoch, die Zinsen steigen, im kommenden Winter droht ein massiver Gasmangel, die nächste Corona-Welle wird wohl kommen. Und damit nicht genug: Auch das Konsumklima wird frostiger und der Ausgang des Ukraine-Kriegs ist ungewisser denn je. In ihrer jüngsten Umfrage wollten die Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) daher wissen: Wie bereiten sich die Betriebe auf das Winterhalbjahr 2022 vor? Hier sind die Antworten.

Krisen – wohin man auch blickt. Krisen – das "new normal". Und wie geht das Handwerk damit um? "Unternehmerisch" ist die Kurzfassung der Ergebnisse der jüngsten Umfrage der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) lauten. Denn das Handwerk handelt. Es ist besorgt, bereitet sich aber umfassend vor und hat keine Angst vor dem Winter.
Knapp 62 Prozent der Teilnehmerinnen verzeichnen aktuell konstante oder steigende Auftragseingänge. Und viel schlechter sind die Erwartungen nicht: 57 Prozent erwarten steigende oder konstante Auftragseingänge auch über den Winter.
Pessimistischer ist die Einschätzung allerdings beim Fachkräfteangebot: Aktuell rechnen nur elf Betriebe mit einem konstanten und ein Betrieb mit einem steigenden Angebot. 30 Betriebe sehen aktuell ein abnehmendes Angebot. Bezüglich der Erwartungen für den Winter sagen dies aber nur noch 28 Befragte.
Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Winterhalbjahr im Vergleich zum Winterhalbjahr 2021/2022?
Bei den Auftragseingängen
Orange: 19 Befragte erwarten eine konstante Auftragslage. Grün: 18 Teilnehmerinnen rechnen mit abnehmender Nachfrage nach ihren Leistungen und 5 glauben an eine zunehmende Anzahl an Aufträgen im Winter.

Beim Fachkräfteangebot
Eindeutig schlechter wird die Lage beim Fachkräfteangebot für den kommenden Winter beurteilt: 28 Befragten gehen von einer abnehmenden Zahl von Fachkräften aus. 13 Teilnehmerinnen sehen eine konstante Lage und nur 1 Befragte rechnet mit einer besseren Lage beim Fachkräfteangebot.
Beim Interesse an einer Ausbildung
Mehr als drei Viertel der Befragten rechnet mit weiter abnehmendem Interesse an einer Ausbildung. Immerhin 9 Teilnehmerinnen sind von einer konstanten Lage überzeugt und eine Teilnehmerin setzt auf ein steigendes Interesse der jungen Menschen an einer Ausbildung im Handwerk.
Wir sichern unsere Liquidität durch ...
Die Liquiditätssicherung ist in der Krise besonders wichtig. Kürzere Zahlungsziele und Vorauskasse sind die am häufigsten genannten Maßnahmen zur Absicherung der Zahlungsfähigkeit.
Vorauskasse | 12 |
kürzere Zahlungsziele | 23 |
Solvenz-Check bei Bestands- und Neukunden | 0 |
Forderungsverkauf (Factoring) | 1 |
Sonstiges | 6 |
Wenn unser Betrieb nicht durchgehend mit Gas beliefert wird, dann ...
36 Betriebe nutzen bereits zu 100 Prozent alternative Energien. Sie sind durch eine mögliche Gasknappheit nicht eingeschränkt. Aber: 5 Betriebe können bei Lieferstopps nicht mehr arbeiten, 19 Betriebe haben sich so vorbereitet, dass sie bei Ausfall der Gasbelieferung ihre Produktion umstellen können und dann "gut zurecht" kommen. Dennoch rechnen 21 Betriebe für diesen Fall mit deutlichen Umsatzeinbußen.
nutzen wir alternative Energien | 15 |
können wir nicht arbeiten | 2 |
stellen wir die Produktion um und kommen zurecht | 8 |
rechnen wir mit deutlichen Umsatzeinbußen | 9 |
Sonstiges | 8 |