Isotec-Handwerkskompass, 3. Teil Attraktive Arbeitsplatzgestaltung: Fachkräfte mit Gesundheitsmanagement gewinnen und halten

Wie steigert das Handwerk seine Anziehungskraft durch attraktive Arbeitsplatzgestaltung? Der „Isotec-Handwerkskompass“ zeigt, wie Handwerksbetriebe Fachkräfte mit Gesundheitsmanagement überzeugen und langfristig binden können.

Ein attraktiver Arbeitsplatz ist mehr als nur ein Ort zum Arbeiten – er ist ein Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen und wertgeschätzt werden. - © ISOTEC GmbH

Eine attraktive Arbeitsplatzgestaltung ist laut „Isotec-Handwerkskompass“ ein wichtiger Hebel, um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Doch zwischen Bedeutung und tatsächlicher Umsetzung klafft oft eine Lücke – besonders in den Bereichen Gesundheitsförderung, flexible Arbeitszeiten und moderne Werkzeuge (siehe Grafik unten). Hier herrscht noch großer Handlungsbedarf. Der ebenfalls wichtige Bedarf an guten Arbeitsbedingungen vor Ort und konsequentem Arbeitsschutz wird hingegen bereits oft sehr gut erfüllt.

"Attraktive Arbeitsplatzgestaltung sollte Selbstverständlichkeit sein"

„Eine attraktive Arbeitsplatzgestaltung und Gesundheitsförderung sollten kein Luxus sein, sondern eine Selbstverständlichkeit“, sagt Horst Becker, Geschäftsführer der Isotec GmbH. „Handwerker leisten jeden Tag Großes – sie gestalten unser aller Lebensqualität mit und verdienen dafür Respekt und Anerkennung.“ Vier praxisnahe Empfehlungen für Betriebe zeigen auf, wie dieser Wunsch in die Wirklichkeit übersetzt werden kann:

4 praxisnahe Empfehlungen für Betriebe:

  1. Ergonomische Arbeitsplätze fördern Gesundheit und Produktivität: Setzen Sie auf höhenverstellbare Tische, Exoskelette und elektrische Steighilfen, um körperliche Belastungen zu reduzieren. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in der optimalen Nutzung und im ergonomischen Arbeiten, um Gesundheitsschutz zur gelebten Praxis zu machen.

  2. Langfristige Mitarbeiterzufriedenheit anheben dank ganzheitlicher Gesundheitsförderung: Setzen Sie statt isolierter Maßnahmen auf ganzheitliche Konzepte. Gesundheitschecks, Rückenschulungen, Stressbewältigungskurse und digitale Gesundheits-Apps bieten praktische Unterstützung im Arbeitsalltag. Kooperationen mit Krankenkassen und regionalen Gesundheitsanbietern erleichtern kostengünstige und vielfältige Angebote.

  3. Flexible Arbeitszeitmodelle sorgen für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Pilotieren Sie innovative Schichtmodelle und flexible Arbeitszeitregelungen, die sowohl jungen Fachkräften als auch Eltern entgegenkommen. Kommunizieren Sie diese Optionen proaktiv in Stellenausschreibungen und im Mitarbeitergespräch, um die Attraktivität des Betriebs zu zeigen.

  4. Moderne Werkzeuge steigern Effizienz und Arbeitgeberattraktivität: Investieren Sie in moderne Technologien wie CNC-Fräsen, digitale Messgeräte und smarte Baustellenmanagement-Software, um Ihre Prozesse schneller und präziser zu gestalten. Setzen Sie auf leicht bedienbare Akku-Werkzeuge und automatisierte Lösungen, die die Arbeitsbelastung verringern und gleichzeitig die Produktivität steigern. Moderne Technik zeigt Innovationskraft, verbessert die Arbeitsqualität und macht den Betrieb besonders für junge Talente interessant.

Attraktive Arbeitsplatzgestaltung: Wunsch und Wirklichkeit

In dieser Grafik ist der „Wunsch“ auf der y-Achse dargestellt – und die „Wirklichkeit“ auf der x-Achse. Dargestellt sind jeweils 50 bis 100 Prozent Zustimmung (N = 243/248). Je weiter rechts ein Aspekt zu finden ist, desto attraktiver ist die Arbeitsplatzgestaltung in diesem Bereich.

© ISOTEC GmbH

"Ein guter Arbeitsplatz ist ein Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen"

„Ein guter Arbeitsplatz ist mehr als nur ein Ort zum Arbeiten – er ist ein Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen und wertgeschätzt werden“, betont Horst Becker. „Wer das erkennt und umsetzt, gewinnt nicht nur Fachkräfte, sondern sorgt auch für mehr Zusammenhalt und Motivation im Team.“

Infos zur Analyse "Isotec-Handwerkskompass"
Isotec-Geschäftsführer Horst Becker. - © ISOTEC GmbH

Die Studie "Isotec Handwerkskompass" untersucht und analysiert die Megatrends und Herausforderungen des Handwerks in sechs besonders attraktivitätsrelevanten Themenfeldern, nämlich der beruflichen Tätigkeit und der Rahmenbedingungen, der betrieblichen Organisation und der Führung, der Arbeitsplatzgestaltung und der Gesundheit, den beruflichen Perspektiven und der Karriere, dem Gehalt und der Anerkennung sowie dem Sinn und der Bedeutung. Sie formuliert ausgehend von dieser Analyse Ableitungen zur weiteren Steigerung der Attraktivität des Handwerks.

Zugehörige Themenseiten:
Arbeitsschutz und Gesundheit, Arbeitszeit und Arbeitszeitmodelle, Fachkräftemangel, Isotec-Handwerkskompass, Mitarbeitermotivation und Werkzeug und Maschinen