Junge Chefinnen und Chefs #achsiesindhierderchef: Wir sind die neuen Chefs im Handwerk!

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Digitalisierung, Fachkräftemangel, Frauen im Handwerk, Mitarbeitermotivation, Nachfolge und Social Media

Hier berichten 40 junge Chefinnen und Chefs im Handwerk darüber, welche Vorurteile ihnen als jungen Unternehmern begegnen. Und wie sie sich mit Fachkompetenz, Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und Humor dagegen wehren – und Respekt verschaffen.

#achsiesindhierderchef
#achsiesindhierderchef: 40 junge Meister sagen uns, wie und warum sie Verantwortung übernehmen, neue Ideen vorantreiben und ihr eigenes Ding machen. - © handwerk magazin

Wer im Handwerk was kann und etwas werden will, dem winken heute früh verantwortungsvolle Positionen in bestehenden Unternehmen – oder sogar ein schneller Start in die Selbstständigkeit. Mit Anfang Zwanzig schon Meister oder Meisterin mit Führungsverantwortung, Chef oder Chefin im eigenen Unternehmen, oder als Juniorchef in Vaters oder Mutters Fußstapfen treten? Heute kein Problem mehr.

Die Pflicht, vor der Meisterprüfung erst lange Jahre als angestellter Geselle zu arbeiten, ist in den meisten Gewerken abgeschafft. Die Marktlage ist gut, und auch der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass ehrgeizige junge Handwerkerinnen und Handwerker beste Aufstiegschancen haben (Mehr dazu im aktuellen Gründerheft, jetzt kostenlos downloaden! ). Auch alternative Karrierewege wie etwa ein Fachstudium nach der Ausbildung bieten heute einen guten Einstieg in Führungspositionen im Handwerk.

Haben Sie eine interessante Geschichte zu Ihrem Weg in die Selbstständigkeit? Mit welchen Vorurteilen mussten Sie als junge Chefin oder junger Chef kämpfen? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte. Hier für bitte bis ans Ende der Seite scrollen. Wir freuen uns auf Ihre Erlebnisse!

So setzen sich die jungen Meister durch:

Aber was tun, wenn die Altgesellen den Jungspund als Chef dann einfach nicht ernst nehmen? Wenn Kunden ständig nach dem Meister fragen, und nicht glauben wollen, dass die junge Frau, die vor ihnen steht, oder der unkonventionelle, bärtige, tätowierte Typ wirklich kompetente Chefs ihrer Handwerker-Teams sind? Wenn Geschäftspartner glauben, sie könnten junge, unerfahrene Handwerksunternehmer über den Tisch ziehen? Wenn Branchenkollegen die Kompetenz der jungen Konkurrenz öffentlich anzweifeln? Wenn der Lieferant nicht mit dem Jung-Meister verhandeln will, sondern penetrant nach dem Chef fragt? Oder wenn der Senior-Chef einfach nicht loslassen kann und die innovativen Ideen des jungen Nachfolgers als jugendlich-naiven Unfug abtut?

handwerk magazin hat junge Meisterinnen und Meister, Chefinnen und Chefs, Nachfolgerinnen und Nachfolger in Handwerksunternehmen nach ihren Erfahrungen gefragt. Hier teilen sie ihre Strategien im Umgang mit störrischen Altgesellen, mit skeptischen Kunden, großspurigen Handelsvertretern und misstrauischen Geschäftspartnern. Sie berichten über witzige Anekdoten, über die größten Herausforderungen und über kritische Situationen in ihrem Alltag als junge Chefs. Sie erklären, wie sie es schaffen, sich durchzusetzen und sich Respekt zu verschaffen. Und sie sagen selbstbewusst: Jawohl, ich bin hier der Chef!

Jeanette Spanier (33), Gerüstbaumeisterin, erst Juniorchefin im Familienbetrieb, dann Gründerin von zwei Startups

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© Moselcopter GmbH

Hier bin ich Chefin: Moselcopter GmbH (Digitale Vermessung mit Drohnen); Scaffeye GmbH (Digitales Gerüstbau-Management); alle in Longuich (Rheinland-Pfalz)

Was die Leute sagen: Kunden auf der Baustelle: „Wo ist denn hier der Bauleiter, junge Frau?“ Handwerker, denen ich meine Startups Moselcopter und Scaffeye vorstelle: „Das hab ich 20 Jahre lang ohne Drohnen und Software hinbekommen, warum soll ich das jetzt ändern?“

Was ich sage: Viele Kunden erwarten auf der Baustelle als Bauleiter oder als Geschäftsführer halt erst mal einen großen, starken „Mann vom Fach“. Ich sage überraschten Kunden dann: „Prima, und bei uns bekommen sie sogar eine Frau vom Fach.“ Im Handwerk braucht man ein dickes Fell, wenn man sich durchsetzen und Erfolg haben will – nicht nur als Frau. Das selbstbewusste Auftreten habe ich als junge Meisterin mit Anfang zwanzig auf der Baustelle gelernt. Das hilft mir heute auch, um mich als Gründerin und Chefin meiner Startups durchzusetzen und Kollegen und Kunden von neuen Ideen und Technologien zu überzeugen.

Hier findet ihr mich:   www.spanier-wiedemann.de ; www.moselcopter.de ; www.scaffeye.de  

Hier poste ich: www.facebook.com/Moselcopter ; www.instagram.com/moselcoptergmbh

Klaas Lovin (24), Zimmerermeister seit 2015; Selbständig seit 2015

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© Klaas Lovin Holzbau

Hier bin ich Chef: Klaas Lovin Holzbau in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern)

Was die Leute sagen: Kann sein, dass manche Kunden überrascht sind, wenn sie sehen, dass ich so jung bin. Ich habe ja mit 21 Jahren schon mein Unternehmen gegründet. Aber da bringt keiner blöde Sprüche. Mir ist noch keiner begegnet, der mir den Job nicht zugetraut hätte.

Was ich sage: Ich wollte schon immer mein eigener Chef sein. Das war schon in der Schule klar. Ich weiß genau, was ich will und was ich kann. Und so trete ich halt auch auf. Ich sage immer klar, was Sache ist, was ich mache, und was nicht. Mir haben schon oft Kunden gesagt: „Sie sind nicht der Billigste, aber sie sind überzeugt von dem, was Sie machen. Deshalb geht der Auftrag an Sie.“ Angestellte will ich nicht. Dann müsste ich Kompromisse machen, auch Aufträge annehmen, die ich nicht will. Ich will mein eigener Herr bleiben. Jeden Tag genau so arbeiten, wie ich es für richtig halte. Das ist genau mein Ding.

Hier findet ihr mich: www.klaas-lovin.de  

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Janusch Falk (28), Installations- und Heizungsbaumeister seit 2011; eigenes Unternehmen mit Partner Jan Stuht seit Januar 2018

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© Janusch Falk

Hier bin ich (Co-)Chef: Falk und Stuht Haustechnik in Norderstedt (Schleswig-Holstein)

Was die Leute sagen: Kunden, wenn ich mit 21 Jahren als Meister zu einem Auftrag kam: „Ach hallo, und in welchem Lehrjahr sind Sie?“

Was ich sage: Ich habe solche Sprüche als junger Meister immer einfach so stehen gelassen. Die Kunden merken es irgendwann schon von selbst, dass sie es mit einem erfahrenen Handwerker zu tun haben. Heute passiert mir so etwas nicht mehr. Ob´s am Bart liegt? Nein, mal im Ernst: Als Handwerker hat man mit Ende zwanzig, Anfang dreißig immerhin schon um die zehn Jahre Berufserfahrung. Da weiß man, was man tut und wie man sich durchsetzt. Das merken die Leute. Und wenn der eigene Name im Firmennamen steht, hat man sowieso noch mal ein ganz anderes Auftreten.

Hier findet ihr mich: www.falkundstuht.de

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Kai Kegelmann (30), Juniorchef im Familienbetrieb Modell- und Formenbau, Geschäftsführer Tochterfirma für 3D-Druck

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© Kai Kegelmann

Hier bin ich Chef: Kegelmann Manufacturing GmbH; Kegelmann Technik GmbH in Rodgau (Hessen)

Was die Leute sagen: „Kommt der Chef heute nicht?“ Wenn ich bei Industriekunden in den Besprechungsraum komme, schauen die Manager oft gespannt auf die Tür, ob nun hinter dem Praktikanten noch der Chef reinkommt. Und manchen Mitarbeiter irritiert es, dass ich keinen Meister gemacht, sondern Wirtschaftsingenieurwesen studiert habe.

Was ich sage: Okay, ich sehe jünger aus, als ich bin. Und ich habe nicht den klassischen Karriereweg im Handwerk eingeschlagen, sondern studiert. Aber ich habe schon seit meiner Schulzeit immer in der Werkstatt mitgearbeitet – auch wenn ich keine klassische Ausbildung durchlaufen habe, ich kenne mich mit dem Handwerk aus. Und: Wir sind inzwischen ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitern, arbeiten für internationale Kunden aus der Industrie. Der Markt hat sich massiv verändert. Da braucht es einfach auch andere Fähigkeiten, die ich in meinem Studium gelernt habe. Auch als Master statt als Meister kann ich Chef im Handwerk sein.

Hier findet ihr mich: www.ktechnik.de  

Hier schreibe ich: www.modell-formenbau.eu/jungnetzwerk

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Marina Kugler (28), Maurermeisterin seit 2017, Juniorchefin im Familienunternehmen gemeinsam mit Bruder Matthias Kugler (26)

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© Marina & Matthias Kugler

Hier bin ich Chef: Bau Kugler GmbH in Nittendorf (Bayern)

Was die Leute sagen: Aha, die Tochter, soso. Darf ich mal Ihren Vater sprechen?

Was ich sage: An überraschte Blicke und skeptische Kollegen bin ich als Frau am Bau gewöhnt. Nach der Schule habe ich mich deshalb erst mal für eine kaufmännische Ausbildung in einem Baustoffhandel entschieden. Irgendwann war aber klar: Ich will gemeinsam mit meinem Bruder das Unternehmen übernehmen. Da habe ich dann zusätzlich die Maurer-Lehre durchgezogen – auch wenn ich in der Berufsschule und auf der Baustelle meist die einzige Frau war. Direkt im Anschluss haben mein Bruder und ich gemeinsam die Meisterschule gemacht. Meist sprechen Kunden erstmal meinen Bruder oder meinen Vater als Chef an. Aber wenn die sehen: Die hat das Fachwissen, die kennt sich aus, dann gibt sich das. Meine Erfahrung: Was man wirklich will, das schafft man auch.

Hier findet ihr mich: www.bau-kugler.de

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Johannes Nink (32), Zimmerermeister seit 2016, Selbständig seit Sommer 2017

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© Johannes Nink

Hier bin ich (Co-)Chef: Holzbau Lorenz Nink in Völkersweiler (Rheinland-Pfalz)

Was die Leute sagen: Manche Kollegen und Mitbewerber: Na, mal gucken, ob die Jungs das auch können!

Was ich sage: Klar steht man im Kollegenkreis in der Branche erst mal unter Beobachtung, wenn man sich als einer der Jüngeren mit einem eigenen Unternehmen selbstständig macht. Nach dem Motto: Na mal sehen, ob die sich durchbeißen können! Die ersten Monate und Jahre in der Selbstständigkeit sind schon hart, da muss man zeigen, dass man es nicht nur fachlich drauf hat, sondern auch vernünftig kalkulieren kann, dass man die ganze Abwicklung im Griff hat und Kunden überzeugen kann. Aber das gibt sich, wenn man erstmal die ersten Aufträge gestemmt hat. Wenn wir einen passenden Gesellen oder Azubi finden, würden wir jetzt auch schon jemanden anstellen. Genug Arbeit ist da. Das Geschäft läuft von Monat zu Monat besser!

Hier findet ihr mich: www.holzbau-lorenz-nink.de

Janna Schaarschmidt (28), Bestattungsfachkraft und Betriebswirtin des Handwerks, selbstständig seit Sommer 2016

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© Janna Schaarschmidt

Hier bin ich Chefin: Schaarschmidt Bestattungen in Hamburg

Was die Leute sagen: Ach, das ist also diese junge Bestatterin? Was, eine junge Frau in diesem Beruf?

Was ich sage: Ich mache ganz bewusst vieles anders als andere Bestatter in der Stadt. Als junge Frau mit einem Bestattungsunternehmen falle ich schließlich ohnehin auf. Man erwartet ja eher einen konservativen, älteren Mann im dunklen Anzug. Aber wer zu mir kommt, will anders begleitet werden, moderner und persönlicher. In meinem Büro kommt man in helle, freundliche Räume mit bunten Bildern. Eine Beerdigung kann auch mit Bäumen statt Blumen und mit hellem Chiffon statt dunklem Samt gestaltet werden. Die Kollegen irritiert das vielleicht, dass ich mit vielen Konventionen der Branche breche und es anders mache als die Alten. Aber: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Hier findet ihr mich: www.schaarschmidt-bestattungen.de

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Stephanie Kühnel (32), Dachdeckermeisterin seit 2009, Sachverständige, Selbständig seit 2015

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© Stephanie Kühnel

Hier bin ich Chefin: Rolf Kühnel Bedachungen und Bauspenglerei/Inh. Stephanie Kühnel in Emmerting (Oberbayern)

Was die Leute sagen: Andere Handwerker früher am Bau: „Was willst Du denn auf der Baustelle mit deinen Fingernägeln?“ Im Meisterkurs: „Das Püppchen schafft es eh nicht.“

Was ich sage: Als mein Vater überraschend starb und ich vor der Entscheidung stand, ob ich den Familienbetrieb weiterführe oder nicht, da habe ich schon an mir gezweifelt. Kann ich das? Jetzt schon? Aber meine Familie und meine Mitarbeiter haben damals direkt gesagt: Stephanie, du hast das Kreuz dazu. Du schaffst das, wir halten zusammen. Und so war es auch, und so ist es bis heute. Den Betrieb weiterzuführen war eine gute Entscheidung. Ich bin an der Herausforderung unglaublich gewachsen. Ich liebe meine Arbeit und als Chefin die Verantwortung zu übernehmen. Blöde Sprüche kontern, klar, das muss jede Frau lernen, die sich auf dem Bau durchsetzen will. Mit Fachwissen schafft man das am besten. Die Kollegen in der Meisterschule, die haben am Ende gesehen, dass es auch ein "Püppchen" zu etwas bringen kann. Nur weil man sich schminkt oder auf sein Äußeres achtet, hat man es nicht weniger drauf. Am Ende zählt der Wille, das Wissen, der Titel, den man sich selbst erarbeitet hat, und wie zufrieden die Kunden sind. Egal ob man Mann oder Frau ist!

Hier findet ihr mich: www.rolf-kuehnel-bedachungen.de

Hier poste ich: www.facebook.com/Stephanie-Kühnel-rolf-kühnel-bedachungen-bauspenglerei  
www.facebook.com/dachdeckermaedelz

Sven Scheidung (32), Modellbaumeister seit 2015, Juniorchef seit 2015

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© Jens Nieth

Hier bin ich (Junior-)Chef: Duisburger Modellfabrik in Duisburg (Nordrhein-Westfalen)

Was die Leute sagen: Wie konntest Du nur Dein Studium abbrechen?! Als Handwerker kannst Du doch keine Karriere machen!

Was ich sage: Das Bauingenieurs-Studium war mir zu theoretisch und langweilig. Ins Handwerk zu wechseln, meine Ausbildung und den Meister zu machen, war die beste Entscheidung! Mit Anfang 30 bin ich jetzt Meister, Juniorchef und werde voraussichtlich in einigen Jahren die Verantwortung im Unternehmen als Nachfolger ganz übernehmen. Darauf bereite ich mich jetzt gezielt vor, lerne alle Abläufe kennen, baue mir ein Netzwerk in der Branche auf. Im Jungnetzwerk Modell- und Formenbau, das ich leite, tausche ich mich auch mit anderen jungen Nachwuchs-Führungskräften aus. Da wird dann klar: Die Herausforderungen sind für alle ähnlich. Dass einen zum Beispiel ältere Gesellen und Kunden als junge Führungskraft auf die Probe stellen und schauen, ob man es fachlich drauf hat und als Chef was taugt. Das kennen alle. Und jeder muss den Führungsstil finden, der zu ihm passt.

Sven Scheidung

Hier findet ihr mich: www.duisburger-modellfabrik.de

Hier schreibe ich: www.modell-formenbau.eu/jungnetzwerk

Hier poste ich: www.facebook.com/modellundformenbau

Julia Schindelmann (29) und Ramona Mayr (28), Friseurmeisterinnen und Startup-Gründerinnen

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© Julia Schindelmann

Hier sind wir Chefinnen: Langhaarmädchen GbR in Nersingen (Bayern)

Was die Leute sagen: Warum macht ihr denn nicht einfach einen ganz normalen Friseursalon auf?  

Was wir sagen: Warum nicht mal größer denken? Warum nicht mal etwas ganz anderes machen? Nach einem gemeinsamen Roadtrip in Australien, mit einem Bus, den Mona zum mobilen Styling-Salon umgebaut hatte, haben wir gemerkt, was wirklich unser Ding ist: Wir wollten nicht einfach nur einen eigenen Salon, sondern eine eigene Marke, eine ganze Welt von Angeboten und Produkten für junge Mädels entwickeln. 2016 auf dem Oktoberfest hatten wir unseren ersten großen Auftritt als „Langhaarmädchen“ mit unserem Stylingbus. Und kurz darauf konnten wir sogar eine große Drogeriemarkt-Kette davon überzeugen, mit uns gemeinsam eine Produktmarke zu entwickeln! Jetzt stehen unsere Langhaarmädchen-Produkte in ganz Deutschland in den dm-Drogeriemärkten. Und wir reisen mit unserem Bus durch die ganze Republik. Wahnsinn! Unser Rat an junge Handwerker: Vertraut auf euch selbst und eure Ideen, glaubt an eure Träume und zieht es durch!  

Hier findet ihr uns: www.langhaarmaedchen.de

Hier posten wir:   www.facebook.com/langhaarmaedchen ; www.instagram.com/langhaarmaedchen

Max Beck (24), Fleischermeister und Junior-Geschäftsführer seit 2017

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© blåfield Paavo Blåfield

Hier bin ich Chef: Landfleischerei Opfer in Datterode, Hessen.

Was die Leute sagen: „Online-Vertrieb? Facebook-Marketing? Typisch Grünschnabel: Kaum in die Geschäftsführung eingestiegen, schon will er den Laden umkrempeln.“

Was ich sage: Als ich im Familienbetrieb einstieg, sprudelte ich nur so vor Energie und Ideen, was man alles verbessern und modernisieren könnte. Inzwischen weiß ich: Große Veränderungen muss man langsam angehen. Als ersten Schritt haben wir jetzt unsere Social-Media-Präsenz ausgebaut. Der Online-Shop ist als nächstes dran. Dann können bald auch Menschen in anderen Städten unsere „Ahle Wurscht“ genießen.

Hier findet ihr mich:   www.landfleischerei-opfer.de

Hier poste ich: www.instagram.com/landfleischerei_opfer , www.facebook.com/LandfleischereiOpfer

Mehr von Max sehen? Hier geht’s lang zu Max’ Video-Statement

Annika Schüler (37), Keramikmeisterin seit 2004, Chefin seit 2011

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© Christiane Bechler

Hier bin ich Chefin: Annika Schüler Porcelain in München (Bayern)

Was die Leute sagen: „Das ist Ihr Laden? Wirklich? Wow, so jung und schon selbstständig. Das ist aber mutig!“

Was ich sage: Irgendwann muss man anfangen. Und wenn man alle nötigen Qualifikationen hat: Warum sollte man nicht sofort loslegen, wenn man sich zu etwas berufen fühlt? Als ich mit 30 Jahren in die Selbstständigkeit ging, habe ich mich ganz bewusst für einen Laden in der Maxvorstadt entschieden, im Herzen von München. Hier ist es quirlig und modern. Der Ort passt damit gut zu dem, was ich selbst mit meiner Arbeit transportieren möchte: dass Porzellan nicht immer alt und ehrwürdig sein muss, sondern auch frisch, zeitgemäß und sogar frech sein kann.

Hier findet ihr mich:   www.annikaschueler.de/

Hier poste ich: www.instagram.com/annikaschueler_porcelain/

Hier zeigt Annika im Video, was sie kann:   https://www.instagram.com/p/BMjawgRjsvj/?hl=de&taken-by=annikaschueler_porcelain  

Katharina Koch (31), Chefin seit 2018, Prüfung zur Metzgermeisterin 2018

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© Alexander Sobotta

Hier bin ich Chefin: Landfleischerei Koch in Calden, Hessen

Was die Leute sagen: „Hallo, ich würde gerne den Chef sprechen.“ „Ich bin der Chef.“ „Waaaaas. Sie sehen überhaupt nicht aus wie ein Metzger! Ist der Beruf nicht viel zu brutal für Sie?“

Was ich sage: Natürlich ist das für den Kunden auf den ersten Blick seltsam. Ich habe im Ausland studiert, bin erst danach ins Familienunternehmen eingestiegen. Da ist diese junge Akademikerin aus Paris, die plötzlich auf dem Land Wurst verkauft. Das passt nicht zu den Klischees, die viele Menschen im Kopf haben, wenn sie den Begriff Metzgermeister hören. Ich versuche dann immer, ein anderes Bild von meinem Beruf zu vermitteln. Wir sind ein junges Team bei uns im Betrieb und haben wahnsinnig viel Spaß bei der Arbeit. Diese Leidenschaft zeigen wir im Laden, auf unserer Homepage auf Facebook und Instagram.

Hier findet ihr mich: www.landfleischerei-koch.de/

Hier poste ich: www.facebook.com/Wurstehimmel/ , https://www.instagram.com/wurstehimmel/

Janine Mahnke (28), Malermeisterin seit 2010, selbstständig seit 2010

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© Janine Mahnke

Hier bin ich Chef: Malermeisterin Janine Mahnke in Buchholz (Niedersachsen ).

Was die Leute sagen: Wenn ich bei älteren Damen arbeite, freuen die sich oft: „Toll, dass eine junge Frau das macht!“ sagen sie dann. Auf Baustellen herrscht aber schon mal ein anderer Ton und Sprüche wie „Malen kann ja jeder“ fallen dann von anderen Handwerkern.

Was ich sage: Ich nehme blöde Sprüche nicht ernst – stattdessen gibt’s einen dummen Spruch zurück und dann lachen wir alle darüber. Als ich mit 20 Jahren den Meistertitel in der Tasche hatte, war mir schnell klar, dass ich mich selbstständig mache.

Ich hätte nämlich nicht in einem Betrieb als Chefin von Altgesellen arbeiten wollen. Ich bin viel lieber mein eigener Chef und freue mich jeden Tag darüber, dass ich für Veränderung sorgen kann: Ich habe schon manch ein heruntergekommenes Gebäude wieder aufgehübscht.

Eva-Maria Trummer (26), Augenoptikermeisterin seit 2012, selbstständig seit 2014

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© Eva Maria Trummer

Hier bin ich Chef: Optikmeisterei (Premium Optik GmbH) in Erlangen (Bayern ).

Was die Leute sagen: Ladenbesitzer haben ihr Geschäft lieber einer älteren Person vermietet und auch die Lieferanten hatten Zweifel, ob ich die Rechnungen begleichen kann. Als ich dann nach langer Suche einen Laden gefunden und eröffnet habe, hörte ich von Kunden oft ein unverhohlen skeptisches „Wir wollten uns das hier erst mal nur anschauen…“ – als wäre der Laden eine Kuriosität, nur weil ihn eine junge Frau leitet.

Was ich sage: Nur in meinem eigenen Laden kann ich mich zu 100 Prozent verwirklichen. Modelle einkaufen, Kunden beraten und natürlich die Handwerksarbeit – am Ende jedes Tages sehe ich, was ich mit meinem Team geschafft habe. Jedem Meister, der sich selbstständig machen möchte, kann ich nur raten: Hört nicht auf jeden Kritiker, aber hört sie euch an! Ein anderer Blickwinkel kann sehr hilfreich sein.

Hier findet ihr mich: www.optikmeisterei.de/

Hier schreibe ich: www.schoenebrilleerlangen.com/

Hier poste ich: www.instagram.com/Optikmeisterei/ , www.youtube.com/channel/UCFPFEfJ9JIAyTNtePk0jSNw?reload=9 , www.facebook.com/Optikmeisterei/

Christoph Braun (39), Orthopädietechnikermeister seit 2009, Chef seit 2013

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© Christoph Braun

Hier bin ich Chef:  Stamos + Braun Prothesenwerk Gmbh in Dresden (Sachsen ).

Was die Leute sagen: Ältere Kollegen: „Du hast in verschiedenen Ländern und in unterschiedlichen Firmen gearbeitet. Du bist Abteilungsleiter. Warum bitte willst du dich selbstständig machen?“

Was ich sage: Ich will die Freiheit haben, Dinge selber zu gestalten und selber zu entschieden. Mein Geschäftspartner Alex Stamos und ich treten recht unkonventionell auf, zum Beispiel in Sachen Werbung und Marketing. Wären wir in einer Firma angestellt, hätte der Chef mit Sicherheit gemeckert. Alex und ich arbeiten mittlerweile international, haben junge und alte Kunden. Sie alle zufrieden zu stellen ist ein tolles Gefühl.

Hier findet ihr mich: www.prothesenwerk.com/de/

Hier poste ich: www.facebook.com/prothesenwerk/

Marina Ulrich (30), Friseurmeisterin seit 2008, beste Barbierin Deutschlands 2017, Chefin seit 2014

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© Marina Ulrich

Hier bin ich Chef: Haarstudio Sachsen in Sachsen (Bayern ).

Was die Leute sagen: Neue Kundin kommt in den Salon: „Ich möchte von der Chefin bedient werden!“ – „In Ordnung.“ – „Nun holen Sie schon die Chefin, ich möchte nicht vom Lehrling bedient werden!“ – „Ich bin Marina Ulrich.“ – „Den Namen eines Lehrlings merke ich mir nicht, holen Sie endlich die Chefin!“

Was ich sage: Ich hatte keinen Zweifel an meiner Entscheidung, mich selbstständig zu machen. Aber es hat schon eine Portion Mut und Wahnsinn dazu gehört, denn finanziell konnte mir niemand helfen. Ich liebe es, tagtäglich Trends zu setzen und neue Leute kennenzulernen – aber auf Kunden, die mich oder meine Mitarbeiter nicht respektvoll behandeln, kann ich getrost verzichten.

Hier findet ihr mich: www.haarstudio-sachsen.de/

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Julian Grimm (25), Schreinermeister seit 2015, Chef seit 2016

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© Julian Grimm

Hier bin ich Chef: Schreinerei Julian Grimm in Fellbach (Baden-Württemberg ).

Was die Leute sagen: Ein schiefer Blick hier, ein blöder Spruch dort - als junger Meister muss ich immer etwas mehr kämpfen als jemand, der einen seit Generationen bekannten Betrieb leitet.

Was ich sage: Ich habe schon als Kind davon geträumt, mich selbstständig zu machen. Es war nicht einfach, Bank und Lieferanten davon zu überzeugen, dass ich das schaffen kann – ich bin ja von null gestartet. Aber wer seinen Beruf nicht nur liebt, sondern auch lebt, der schafft den Schritt in die Selbstständigkeit.

Hier findet ihr mich: www.schreinerei-juliangrimm.de/

Hier poste ich: www.facebook.com/schreinereijuliangrimm/ , https://www.instagram.com/ideen_mit_holz/

Alicja Lundt (30), Kfz-Meisterin seit 2011, Chefin seit 2013

#achsiesindhierderchef Alicja Lundt
© Alicja Lundt

Hier bin ich (Junior-)Chefin: Lundtauto, Porsche-Werkstatt in Berlin.

Was die Leute sagen: Auf dem Berufskolleg: „Du bist hier falsch, die Friseurschule ist gegenüber!“ In der Werkstatt: „Wie jetzt, Du machst DEN Job? Du siehst doch gar nicht so aus?“

Was ich sage: Wenn neue Kunden in die Werkstatt kommen, gehen sie direkt auf meinen Vater zu, nie auf mich. Manche suchen auch den männlichen Kollegen, der ihnen etwas repariert, weil sie es mir nicht zutrauen. Aber nur, weil ich eine Frau bin, heißt das doch nicht, dass ich nicht auch an Sportwagen herum schrauben darf! Ich habe mich aber nie verunsichern lassen. Mittlerweile habe ich viele Kunden, die nur von mir betreut werden wollen.

Hier findet ihr mich: www.lundtauto.de/

Hier poste ich: www.facebook.com/lundtauto/ , https://www.instagram.com/lundtauto/

Bennet Maiwald (27), Metallbaumeister seit 2013, Chef seit 2013

#achsiesindhierderchef Bennet Maiwald
© Bennet Maiwald

Hier bin ich Chef: Metallbau-Meisterbetrieb Das Metallwerk in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen ).

Was die Leute sagen: Gespräch beim Startercenter NRW: „Wenn Sie einen eigenen Betrieb aufmachen, dann sind Sie selbstständig, Herr Maiwald.“ – „Ja, das ist mir klar.“ – „Also selbst und ständig, auch am Wochenende.“

Was ich sage: „Ich weiß, was ich tue, und dass Selbständigkeit viel Arbeit bedeutet. Das nehme ich für den Erfolg meines Betriebs gerne in Kauf.“ Als ich meinen Meister gemacht habe, habe ich parallel schon den Businessplan für meinen eigenen Betrieb ausgearbeitet. Ich wollte komplett mein eigenes Ding machen und bin sehr froh darüber, dass Familie und Freunde mir dabei den Rücken stärken. Gemeinsam mit meinem Geschäftspartner leite ich den Betrieb mit mittlerweile 15 Mitarbeitern.

Hier findet ihr mich: www.dasmetallwerk.de/

Victor Nettey (32), Metzgermeister seit 2011, Inhaber einer Fleischerei seit 2017

#achsiesindhierderchef Victor Nettey
© Victor Nettey

Hier bin ich Chef: Metzgerei Victor Nettey in Böhl-Iggelheim nahe Speyer (Rheinland-Pfalz ).

Was die Leute sagen: Älterer Arbeitskollege in der Wurstküche: „Das habe ich doch schon alles vor dir gewusst! Erzähl du mir doch nicht, wie das funktioniert!“

Was ich sage: Ich finde es toll, wenn ich von älteren Mitarbeitern lernen kann – aber auch andersherum können sie von mir lernen. Niemand hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Als ich damals eine Metzgerei gesucht habe, die zum Verkauf oder zur Verpachtung steht, haben mir viele Leute Mut zugesprochen und gesagt: „Du bist ehrgeizig, mach weiter so und bleib so wie du bist!“ Solch ein Rückhalt treibt mich an. Jedem, der sich selbstständig machen will, kann ich nur raten: Seid ehrgeizig und bleibt dran – auch wenn es mal schwieriger wird!

Hier findet ihr mich: www.facebook.com/Metzgerei-Victor-Nettey-432194233784197/

Hier poste ich: www.youtube.com/channel/UCnTvWqOCxRQP2SRV9Z55mZA

Mehr von Victor sehen? Hier geht’s lang zu Victors Video-Statement

Alexander Baumer (34), Meister des Maler- und Lackiererhandwerks seit 2006, selbstständig seit 2009

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© Alexander Baumer

Hier bin ich Chef: Malermeister Baumer in Regensburg (Bayern ).

Was die Leute sagen: In der Anfangszeit: „Schön, dass Sie da sind. Aber wann kommt denn ihr Chef?“ Andere Kunden dachten, ich sei - wenn überhaupt - der Juniorchef, nahmen mich wenig bis gar nicht ernst.

Was ich sage: Am Anfang meiner Selbstständigkeit musste ich mich immer wieder erklären: „Neenee, ich bin Alexander Baumer, der richtige Ansprechpartner und einzige Chef von Malermeister Baumer.“ Aber ganz ehrlich? Die Tatsache, dass ich ein junger, selbstständiger Meister war, hab ich als Marketinginstrument genutzt. Jung und mutig – das kam gut an. Ein oder zwei Auftraggeber sind tatsächlich zu Beginn abgesprungen, weil mir ihrer Meinung nach die Erfahrung fehlte. Aber das war für mich okay. Andere Kunden wollten genau mich, den mutigen Jungspund – und das hat mir über die Jahre treue Stammkunden gebracht. Einfach, weil ich den Biss hatte zu beweisen, dass ich meinen Beruf ernst nehme.

Hier findet ihr mich:   www.malermeister-baumer.de

Hier poste ich: www.facebook.com/djk.regensburg  

HWM Malermeister Baumer

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Florian Wilhelmy (25), Zimmerer-Meister seit 2016, Handwerks-Influencer als „Carpenter-Flo“

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© Florian Wilhelmy

Was die Leute sagen: Nach meiner Meisterschule bin ich in meinen Lehrbetrieb zurückgekehrt. Besonders die Kollegen ab 50 Jahren aufwärts haben mich anfangs nicht ernst genommen. In deren Kopf war ich halt noch der unerfahrene Azubi. Und auf einmal stand ich in der Rangordnung über ihnen.

Was ich sage: Um mich durchzusetzen, muss ich mit Fachwissen glänzen. Besonders die erfahrenen Kollegen haben eine hohe Erwartungshaltung á la: „Jetzt muss der sich aber mal beweisen!“ Das habe ich auch, indem ich Paroli geboten und eine Balance zwischen Autorität und Kumpel-Dasein gefunden hab. Mein Tipp für junge Meister: Sie sollten sich über ihre neugewonnene Verantwortung bewusst sein, aber keine Angst vor falschen Entscheidungen haben. Aus Fehlern lernt man, das hab ich auch getan.

Hier findet ihr mich:   https://www.instagram.com/carpenter_flo/  

Laura Schönberger (26), seit 2016 Konditormeisterin und seitdem selbstständig

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© Laura Schönberger

Hier bin ich Chefin: Heavens Taste – feine Patisserie in Regensburg (Bayern).

Was die Leute sagen: „Ach, Sie arbeiten nur sonntags? Diese jungen Leute... Da mach ich mich ja auch gleich selbstständig, wenn ein Tag in der Woche reicht.“

Was ich sage: „Nein, ich arbeite natürlich nicht nur sonntags. Ich verkaufe nur sonntags. Das ist ein Unterschied!“ Meine Backstube öffne ich nur sonntags, unter der Woche arbeite ich aber auf Bestellung. Zudem muss ich mich noch um die Buchhaltung und vieles Weitere kümmern. Ich habe mir ein dickes Fell wachsen lassen. Manchmal muss man Kunden respektvoll Kontra geben – man darf sich halt nicht alles gefallen lassen. Das ist als junge, selbstständige Meisterin wirklich wichtig. Dazu bin ich nun im neunten Monat schwanger und führe meinen Laden komplett allein. Ich bin stolz, das zu schaffen und trotzdem den Spaß an meinem Handwerk nicht zu verlieren. Den lasse ich mir auch von wenigen unüberlegten Aussagen nicht nehmen.

Laura Schönberger

Hier findet ihr mich:   www.heavenstaste.de

Hier poste ich: www.instagram.com/heavens_taste

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Paul Robben (26), seit April 2018 Zimmerer-Meister

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© Paul Robben

Hier bin ich Chef: Ich bin selbstständig und kümmere mich aktiv um Projekte für meinen YouTube-Kanal. Ab Oktober starte ich mein Berufsschullehramtsstudium.

Was die Leute sagen: „Wieso arbeitest Du denn nichts Richtiges?!“ Vor allem ältere Menschen können sich nichts unter meinem YouTuber-Dasein als Handwerksmeister vorstellen. Das haben auch meine Eltern anfangs nicht unbedingt verstanden.

Was ich sage: Ich habe so viel ausprobiert, bin rumgekommen. Direkt nach der Gesellenprüfung habe ich den Betrieb gewechselt, erst zu meinem Vater in die Schreinerei, um ein neues Firmengebäude zu bauen und dann in einen großen Betrieb. Ich weiß, was ich will – und eben auch, was nicht. Ich bin als YouTuber erfolgreich, und das macht mir Spaß. Das gebe ich auch anderen jungen Meistern als Tipp: Sammelt Erfahrungen, wechselt mal den Betrieb oder geht auf Wanderschaft. Oder denkt auch das Handwerk mal ganz neu – Facebook, Instagram oder YouTube bieten heute ganz neue Möglichkeiten, euch auszuleben.

Hier findet ihr mich:   www.nerdytimber.de/

Hier poste ich: www.facebook.com/NerdyTimber/ , www.youtube.com/channel/UCx9J7x3AV50rcdncU7cPacw

Daniel Haßheider (35), Holztechniker und Tischlermeister seit 2011

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© Daniel Haßheider & Jens Ammermann

Hier bin ich (Co-)Chef: Dock Zwo – Die Tischlerei in Emden (Niedersachsen)

Was die Leute sagen: Schön, dass eine junge Tischler-Werkstatt mal frischen Wind in unsere ostfriesische Kleinstadt bringt.

Was ich sage: Handwerk muss Spaß machen. Nicht nur uns, sondern auch unseren Kunden. Ein junges Team darf auch mal ein bisschen anders sein, schließlich bringen wir auch bewährtes Know-How in der Holzverarbeitung mit und man sieht uns den Spaß an der Holzverarbeitung an. Die Leute sehen: Die sind jung, locker und sympathisch, aber trotzdem professionell auf der Baustelle.

Hier findet ihr mich:   https://www.dock-zwo.de/

Hier poste ich:  www.instagram.com/dockzwo & www.facebook.com/dockzwo

Eva-Maria Keilbach (30), Glasermeisterin seit 2015

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© Eva Maria Keilbach

Hier bin ich Chefin: Fensterbau Keilbach GmbH und Handwerkskunst-Startup „emkunst“

Was die Leute sagen: „Was, haben Sie das wirklich selbst gemacht?“

Was ich sage: Eine junge Frau als Chefin und Meisterin, das überrascht immer noch viele Leute. Wenn wir unsere Fenster auf Messen und Veranstaltungen gemeinsam ausstellen, sprechen Besucher immer erst mal meinen Vater an. Ich gehe selbstbewusst auf mein Gegenüber zu und beweise durch mein Wissen meine Fachkompetenz. Dann sehen die Kunden direkt, dass ich die Chefin bin.

Hier findet ihr mich:   http://www.fensterbau-keilbach.de/meta/startseite.html

Hier poste ich: https://www.facebook.com/emkunst/?hc_ref=ARRIRmrLZTMNt8_DyZzXcn5Y5HIUnVNx1X_TqmbHdCjTB1thnnCWtj1PatAI89GhFtY , https://www.instagram.com/emkunst/?hl=de

Michael Toni Tewes (32), Metzgermeister seit 2016

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© Michael Toni Tewes

Hier bin ich Chef: Fleischerei Tewes in Oer-Erkenschwick (Nordrhein-Westfalen)

Was die Leute sagen: „Wo ist denn der Chef?“ -

Was ich sage: Wir sind ein Familienbetrieb. Da kommt es oft vor, dass die Leute lieber mit meinem Vater sprechen möchten, als mit mir. Ich bleibe immer höflich und weise darauf hin, dass mein Vater sich mittlerweile aus dem Geschäft zurückzieht. Dann sage ich freundlich: „Aber natürlich können sie trotzdem gerne mit ihm sprechen.“ Mein Vater sagt in solchen Situationen dann aber einfach: „Damit habe ich nichts zu tun, das übernimmt mein Sohn.“ Das wirkt!

Hier poste ich : https://www.facebook.com/michael.t.tewes.7

Patrick Rive (30), Zweiradmechaniker-Meister seit 2014

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© Patrick Rive

Hier bin ich der Chef: Motorcycle Service Crefeld in Krefeld (Nordrhein-Westfalen)

Was die Leute sagen: Ein Branchen-Kollege: „Ist ja schon komisch, dass du jetzt schon Meister bist. Ich musste noch Gesellenjahre machen. Du weißt doch längst nicht alles.“

Was ich sage: Ich lasse mich von solchen Sprüchen nicht unterkriegen und ergreife die Chancen, die ich bekomme. Ich habe mich direkt nach der Ausbildung dafür entschieden, den Meister zu machen. Dadurch, dass wir unsere eigene Werkstatt nur zu zweit leiten und ich direkt an der Annahme stehe, vertrauen mir die Kunden, auch wenn ich jung aussehe. Dass jemand in unserer eigenen Werkstatt zu uns sagt: „Was macht der Azubi an meinem Motorrad?“ ist noch nie vorgekommen.

Hier findet ihr mich : www.ms-crefeld.de/

Hier poste ich:   www.facebook.com/mscrefeld/

David Schaaf (23), Zimmerermeister seit 2017, leitet Zimmerei im elterlichen Betrieb

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© David Schaaf

Hier bin ich Chef: Zimmerei-Abteilung der Schaaf GmbH in Stuttgart (Baden-Württemberg ).

Was die Leute sagen: „Du musst dir erst mal die Hörner abstoßen!“, meinte mal ein Mitarbeiter zu mir. Und: „Was will der denn hier, wie will der Jungspund mich kompetent betreuen?“, denkt wohl manch ein Kunde mittleren Alters, wenn das erste Beratungsgespräch ansteht.

Was ich sage: Ich bin nicht auf den Mund gefallen. Nach spätestens zwei Gesprächsrunden merkt der Kunde, dass ich mein Gewerk voll drauf habe. Mir gefällt es, die Freiheit zu haben, im Handwerklichen und Geschäftlichen etwas gestalten zu können. Als Angestellter würde mir der Chef früher oder später Grenzen setzen. Das Tolle an einem Familienbetrieb ist, dass ich alle Mitarbeiter persönlich kenne – mir ist aber auch klar, dass ich für sie Verantwortung trage.

Hier findet ihr mich: www.schaafgmbh.de

Hier poste ich: www.instagram.com/schaaf_gmbh

Vivien Dunschen (22), Steinmetz-Meisterin seit 2016, 2016 in den elterlichen Betrieb eingestiegen

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© Vivien Dunschen

Hier bin ich (Junior-)Chef: Bildhauerei Dunschen in Hövelhof (Nordrhein-Westfalen ).

Was die Leute sagen: Trotz meines jungen Alters trauen mir viele zu, dass ich den Job machen kann. Auch als Frau, das wird von allen anerkannt.

Was ich sage: Ich kann nur Jedem raten, den Meister zu machen, denn dann hat man einen höheren Stellenwert im Betrieb, gelangt schneller in Führungspositionen und die Kunden sehen, dass man etwas kann. Bei der Gestaltung von Grabsteinen bin ich künstlerisch tätig und lasse dabei auch immer persönliche Gestaltungswünsche einfließen. Jeden Tag komme ich mit neuen Menschen in Kontakt und stehe vor neuen Aufgaben und Herausforderungen – das finde ich toll an meinem Job.

Hier findet ihr mich: www.dunschen-hoevelhof.de/

Aysun Akdemir (32), Gebäudereinigungsmeisterin seit 2009, arbeitet in der Personal- und Objektbetreuung im elterlichen Betrieb seit 2009 und als Berufsschullehrerin

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© Aysun Akdemir

Hier bin ich (Junior-)Chefin: MAR Dienstleistungen GmbH in Schweinfurt (Bayern ).

Was die Leute sagen: Ein Kunde: „Wieso Meistertitel? Braucht man zum Putzen überhaupt eine Ausbildung?“

Was ich sage: „Schauen Sie sich mal Ihren Tisch an. Mit Wasser und Spülmittel kommen Sie da nicht weit. Wie wollen Sie den Tisch also reinigen?“ – Da wissen die Kunden dann auch nicht weiter. Ich treffe immer wieder auf Kunden, die etwas Unüberlegtes sagen oder bei denen ich merke, dass sie gerade denken: Putzen kann doch jeder. Denen würde ich am liebsten sagen: Hey, ich habe einen Meistertitel! Und ich bin studiert! Den Bachelor in BWL habe ich schon, jetzt stecke ich mitten in meinem Masterstudium zu Compliance und Datenschutz. Ich habe in den vergangenen Jahren viel gelernt, und das kann ich auch nur angehenden Meistern raten: Schiebt die Meisterschule nicht auf! Je älter man wird, desto schwerer fällt einem das Lernen. Das will ich auch als Lehrerin an der Berufsschule weitergeben.

Hier findet ihr mich: www.mar-gmbh.com/index.html

Nils Berndt (31), Augenoptikermeister seit 2008; Gründer, Chef und Ladeninhaber seit 2011

#achsiesindhierderchef Nils Berndt
© Nils Berndt

Hier bin ich Chef: Augenoptik Berndt in Großengottern (Thüringen)

Was die Leute sagen: Neue Geräte- und Produktvertreter im Laden: „Hallo, ist Ihr Chef da?“

Was ich sage: Ich nehme es mit Humor, dass selbst sieben Jahre nach der Eröffnung meines eigenen Ladens die Leute oft nicht glauben können, dass ich der Chef bin. Ich sehe halt auch jünger aus als ich bin. Und klar ist es ungewöhnlich, mit 24 schon einen eigenen Laden aufzumachen. Vorher habe ich mit 21 Jahren schon bei einer Optiker-Kette die Werkstatt geleitet und Azubis ausgebildet. Aber dann wollte ich mein eigenes Ding machen, habe mir einen guten Standort gesucht und mein eigenes Geschäft aufgemacht. Es macht einfach Spaß, alles selbst zu entscheiden und zu bestimmen, wie der Laden aussieht, welche Modelle wir einkaufen, wie wir auftreten und mit wem ich zusammenarbeiten will. Heute habe ich schon vier Mitarbeiter, bald kommt noch ein zweiter Lehrling dazu.

Hier findet ihr mich: www.ich-liebe-brillen.de

Hier poste ich:   www.facebook.com/AugenoptikBerndt/

Anna Heller (33), ausgebildete Brauerin; Chefin im Familienbetrieb seit 2010

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© Anna Heller

Hier bin ich Chef: Brauerei Heller in Köln (Nordrhein-Westfalen)

Was die Leute sagen: Mancher altgediente Mitarbeiter: „Kleine, ich kenn dich schon seit Du laufen kannst. Von der Technik hier hast Du jetzt aber grade mal echt keine Ahnung!“

Was ich dann sage: „Na, ich bezahl Sie ja auch dafür, dass Sie das wissen!“, natürlich mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich gibt es einen Mitarbeiter, der mich bis heute duzt, weil er mich schon als kleines Kind kannte. Ich sieze ihn dann halt konsequent zurück. Ich habe mit 25 Jahren die Brauerei übernommen, als mein Vater nach einer schweren Krankheit verstarb. Ich hatte vorher schon die Ausbildung gemacht, in allen Unternehmensbereichen gearbeitet. Mit dem manchmal rauen Umgangston in der Brauerei habe ich kein Problem, da fühle ich mich wohl. Aber trotzdem habe ich dann Führungsseminare besucht. Um zu lernen, wie ich mir als Frau und Chefin besser Respekt verschaffen kann. Ein großer Mann mit tiefer Stimme hat es da halt leichter als „die kleine Tochter vom Chef“. Bei Brauerei-Führungen fällt auch manchem älteren Besucher die Kinnlade runter, wenn ich mich als Chefin und Brauerin vorstelle. Und wenn ich mit meinem kleinen Sohn in der Babytrage umgeschnallt in Flipflops und kurzer Hose zu Besprechungen komme, guckt schon auch mal einer komisch. Aber hey – ich mache das so, wie ich will. Ich bin schließlich die Chefin!

Hier findet ihr mich: www.hellers.koeln

Hier poste ich: www.facebook.com/hellerskoeln

Lydia Gahse (37), Kauffrau und Carolin Gahse (25), KfZ-Meisterin, leiten gemeinsam Autowerkstatt seit 2015

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© Lydia & Carolin Gahse

Hier sind wir Chefinnen: Autogahse in Großenhain (Sachsen)

Was die Leute sagen: Ist ja albern, ihr mit euren pinken Overalls in der Werkstatt! Das kann man doch nicht ernst nehmen!

Was ich sage: Unsere Blaumänner sind halt pink. Na und? Wir sind in der Autowerkstatt unseres Vaters aufgewachsen. Da wussten wir natürlich, dass wir es als Frauen, die eine KfZ-Werkstatt leiten, nicht ganz leicht haben würden. Man kennt die Vorurteile ja. Also haben wir uns gedacht: Wenn schon, denn schon! Unser Motto: Autoservice von Frau zu Frau. Viele Frauen haben nämlich überhaupt keine Lust, sich in den typischen Werkstätten von oben herab behandeln zu lassen und nicht ernst genommen zu werden. Die kommen lieber zu uns: Wir erklären genau, was repariert werden muss und warum. Witzig ist: Mittlerweile kommen auch viele Männer zu uns. Denen ist es nämlich zu anstrengend, in einer klassischen Männer-Werkstatt so zu tun, als würden sie sich mit der Technik auskennen.

Hier findet ihr uns: www.autogahse.de

Hier poste ich:   www.facebook.com/Autogahse

Volker Lienkämper (29), Anlagenmechaniker-Meister seit 2011; Gründer und Co-Chef seit 2016

#achsiesindhierderchef Volker Lienkämper
© Volker Lienkämper & Daniel Brandt

Hier bin ich (Co-)Chef: Brandt & Lienkämper GbR in Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen)

Was die Leute sagen: Altmeister an der Meisterschule: „Mit 19 Jahren direkt den Meister machen? Das ist mutig, aber lass dir mal lieber noch ein paar Jahre Zeit, Junge! Als Ausbilder und Meister nimmt Dich auf der Baustelle doch noch keiner ernst!“

Was ich sage: Die Altmeister hatten schon Recht. Klar hatte ich mit 19 Jahren nicht die Erfahrung, die ein Altgeselle mit dreißig oder vierzig Jahren hat. Klar haben die mich erst mal nicht ernst genommen. Aber mir hat das Lernen Spaß gemacht. Und heute bin ich froh, dass ich als junger angestellter Meister so früh gelernt habe, mich durchzusetzen und mich gegenüber Altgesellen und Kunden zu beweisen. Das hilft mir jetzt als Co-Chef im eigenen Unternehmen sehr. Denn in den ersten Jahren als Unternehmer müssen mein Partner und ich uns als junge Chefs an allen Fronten Respekt erkämpfen: Bei Großhändlern, Kunden, Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Banken. Das ist anstrengend, aber es macht auch richtig Spaß.

Hier findet ihr mich: www.brandt-lienkaemper.de  

Jens Nassal (33), Ausbildung zum technischen Modellbauer, BWL-Bachelor, Geschäftsführer und Teilhaber im Familienunternehmen seit 2012

#achsiesindhierderchef Jens Nassal
© Jens Nassal

Hier bin ich (Co-)Chef: Modellbau Nassal in Hohentengen (Baden-Württemberg)

Was die Leute sagen: Ein Kunde beim Besuch in der Werkstatt, der mich für den Azubi hielt: „So geht das aber nicht, darüber spreche ich mal mit deinem Chef!“

Was ich sage: Als der Kunde mich später im Büro als Junior-Chef kennenlernte, war ihm das ganz schön peinlich. Als junger Chef wird man eben chronisch unterschätzt. Das finde ich oft eigentlich ganz lustig. Ich leite das Familienunternehmen gemeinsam mit meinem Vater und meiner Schwester, seit ich 27 Jahre alt bin. Meine Erfahrung: Als Juniorchef ist das Wichtigste, dass man sich selbst und den anderen klar macht, dass man Entscheidungen selbst und als letzte Instanz trifft und dafür auch die Verantwortung voll übernimmt. Wenn ein Kunde meinen Vater sprechen will, sage ich: Ich kann Ihnen sicher genauso gut weiterhelfen. Und das ist auch so. Ich bin der Chef – damit muss mein Gegenüber klarkommen.

Hier findet ihr mich: www.modellbau-nassal.de  

Hier poste ich:   www.facebook.com/ModellbauNassal

Jörg Schmid (33), Bäckermeister seit 2008, Geschäftsführer 4. Generation im Familienunternehmen, Startup-Gründer

#achsiesindhierderchef Jörg Schmid
© Daniel Schneider

Hier bin ich Chef: Bäckerei Schmid GmbH, Gomaringen (Baden-Württemberg); Wildbakers GbR Backkurse und Events

Was die Leute sagen: Kollegen aus der Branche: Diese jungen Leute – vertun ihre Zeit mit Reisen zu Bäcker-WMs, Backkursen, Brot-Tastings. Was soll das denn alles? Die sollten sich mal lieber auf ihre Bäckereien konzentrieren.

Was ich sage: Das Konzept von Wildbakers verstehen viele alteingesessene Bäcker bis heute nicht. Die denken: Wenn ich ordentliches Brot backe und in den Laden stelle, läuft das Geschäft schon. Mein Geschäftspartner Johannes Hirth und ich sind aber überzeugt, dass man heute den Mut haben muss, neue Wege zu gehen. Wir nehmen zusammen an Meisterschaften teil, haben unser gemeinsames Unternehmen Wildbakers gegründet. Wir schreiben Bücher, treten im Fernsehen auf. Ich habe mich zum Brot-Sommelier weitergebildet, wir veranstalten Brot-Tastings und Backkurse, haben Kooperationen mit bekannten Unternehmen abgeschlossen. Man muss den Leuten schließlich zeigen, warum echtes Handwerk mehr kostet – und mehr wert ist – als Supermarkt-Angebote.

Hier findet ihr mich: www.wildbakers.de

Hier poste ich:   www.facebook.com/wildbakers , https://www.instagram.com/thereal_wildbakers/

Hier könnt ihr euch im Video anschauen, was die Wildbakers Jörg und Johannes zu sagen haben: https://youtu.be/a9d8QIKcKdk

Arne Möhring (24), Segelmacher, Startup-Gründer (2018)

#achsiesindhierderchef Arne Möhring
© Arne Möhring

Hier bin ich Chef: Wasserstoff Segelmacherei und Bar, Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern)

Was die Leute sagen: Werkstatt und Bar? Wie wollt ihr das denn alles schaffen?

Was ich sage: Klar, die Tage sind echt lang. Morgens früh stehe ich ab acht Uhr in der Werkstatt, repariere, warte und fertige Segel und Planen oder montiere sie direkt unten im Hafen – bis zum Anleger sind es nur fünf Minuten Fußweg. Ab dem Nachmittag kommt dann mein Geschäftspartner Philipp und eröffnet die Bar, während ich im Hintergrund an der Nähmaschine sitze. Das finden die Kunden klasse: Echtes Handwerk direkt am Jachthafen. Einen Kaffee, ein Bier oder einen Cocktail trinken, und im Hintergrund rattert die Nähmaschine. Abends stehe ich dann mit hinter der Bar, meist bis zum Schluss. Ja, der Alltag ist anstrengend. Aber wir wissen ja, wofür wir es machen. Und als angestellter Segelmacher zu arbeiten würde nicht mal halb so viel Spaß machen.

Hier findet ihr mich: www.deinwasserstoff.de

Hier poste ich:   www.facebook.com/dein.wasserstoff ; www.instagram.com/dein.wasserstoff/  

Alexander Hummel (22), Ofenbaumeister seit 2015, Juniorchef im Familienunternehmen

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© Alexander Hummel

Hier bin ich Chef: Ensslin Kachelofenbau in Bad Urach (Baden-Württemberg)

Was die Leute sagen: Meine Freunde: „Bist Du immer noch auf der Baustelle?!“

Was ich sage: Es gibt halt immer viel zu tun, und die Arbeit als Juniorchef und Meister macht mir einfach Spaß. Mir ist wichtig, mir mehr Zeit für meine Freunde und Hobbys zu nehmen. Das ist schon ein bisschen zu kurz gekommen in letzter Zeit. Aber ich bin stolz darauf, unser Familienunternehmen in vierter Generation weiterführen zu können. Bereits als junger Geselle mit 19 Jahren habe ich erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen. Damit haben wir aktiv geworben: Da horchen die Leute auf, sind positiv überrascht, dass ich das Handwerk in meinem Alter so gut beherrsche. Jetzt will ich zusätzlich noch den Heizungsbaumeister machen. Dann können wir unser Unternehmen als Anbieter für die komplette Heiztechnik ausbauen.

Hier findet ihr mich: www.eh-kachelofen.de  

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Felix Stock (34), Großhandelskaufmann und Betriebswirt, Eismann Haustechnik GmbH

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© Felix Stock

Hier bin ich Chef: Eismann Haustechnik GmbH in Oldenburg (Niedersachsen)

Was die Leute sagen: Wie alt sind Sie? 34? Ganz schön jung für so viel Verantwortung

Was ich sage: Als junger Mensch hat man noch neue Ideen und ist noch nicht so festgelegt. Auch kann man sein Unternehmen dadurch, daß man in der heutigen Zeit, die sich immer rasanter verändert, aufgewachsen ist, besser auf die Gegenwart einstellen und auf die Zukunft vorbereiten. Auch kann man so seine Betrieb besser für junge Menschen attraktiv gestalten, da man noch näher an diesen dran ist

Hier findet ihr mich: www.eismann-haustechnik.de

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Markus Kuffer (29), Industriekaufmann, Kuffer Fenster- und Türentechnik GmbH

#achsiesindhierderchef Markus Kuffer
© Markus Kuffer

Hier bin ich Chef: Kuffer Fenster- und Türentechnik GmbH in Dietfurt (Bayern)

Was die Leute sagen: Sie wissen schon was Sie da tun? Grüß Gott, ich hätte gerne den Chef gesprochen. Kommt der Chef auch noch ? Wo ist Ihr Vater ?

Was ich sage: Ich weiß es nicht, aber ich mache einfach mal. Ich denke schon dass ich weiß was ich tue, denn ich bin seit über 10 Jahren in der Branche und seit 2009 in der Geschäftsleitung. Der Chef ? Moment ich hole ihn. (Komme selbst zurück und stelle mich vor)

Mein Rat: Überzeuge die Leute von dir indem du dich nicht verstellst, dein Wissen zeigst und deinen eigenen Stil findest. Wenn du authentisch und ehrlich bist, dann werden dich deine Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten auch Ernst nehmen. Früher wollte ich jedem Gerecht werden, was ein großer Fehler war. Ich bin wie ich bin und verstelle mich nicht mehr.

Hier findet ihr mich: Kuffer Fenster- und Türentechnik

Hier poste ich: Instagram , Facbook , Twitter

Sarah Dittmar (29), Kfz-Technikmeisterin, ehem. freie Werkstatt, seit zwei Jahren bei Bertrandt (Fahrzeugentwicklung)

#achsiesindhierderchef Sarah Dittmar
© Sarah Dittmar

Hier bin ich Chef: ehem. freie Werkstatt, seit 2 Jahren bei Bertrandt in der Fahrzeugentwicklung in München (Bayern)

Was die Leute sagen: Könnte ich bitte den Chef sprechen? Können sie das überhaupt? Ich dachte sie sind Praktikant oder Lehrling?

Was ich sage: Verlangen die Kunden den Chef, frage ich erst einmal um was es geht. Dann sage ich meist dass ich glaube als leitende Kfz-Meisterin (ehem. Betrieb) ihnen weiter helfen zu könne. Der Blick ist unbezahlbar. Die meisten Kunden sind positiv überrascht. Bei den Kollegen sieht es meist anders aus. Sie wollen die Arbeit die ich Ihnen auftrage nicht machen oder provozieren mich unnötig. Natürlich sind nicht alle so und ich rede hier auch nicht nur von einem Betrieb (leider musste ich schon einige durchlaufen ). Es gab auch Kollegen die ich überzeugen konnte, dass ich etwas drauf habe und die vorher meinten ich kann oder schaffe das nicht.

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Carola Grote-Sticka (38), Raumausstattermeisterin und Selbständig seit 2004

Carola Grote-Sticka
© Carola Grote-Sticka

Hier bin ich Chefin: Raumausstattung Carola Grote in Salzgitter-Bad, Niedersachsen

Was die Leute sagen: ,,Oh, ich habe sie mir igendwie ÄLTER vorgestellt!" ,,...und Sie haben dann noch jemanden für die Arbeiten?...einen Mann?" Bei der Montage wird oft die Haustür für den ,,kräftigen" Mann, der den Teppich verlegen oder die Gardinenstange montieren soll, aufgelassen! -)

Was ich sage: In der Anfangsphase wollten viele Kunden meinen Vater oder den Chef sprechen und waren immer ganz verdutzt, wenn ich mich als Chefin vorgestellt habe. Aus meiner Erfahrung heraus muß sich eine Frau bei den Kunden und besonders bei älteren, männlichen Mitarbeitern immer mehr im Fachlichen beweisen, als ein Mann in gleicher Position. Mittlerweile mach ich mir gerne einen Spaß drauß – ich weiß schließlich was ich kann und was für eine hohe Qualität ich meinen Kunden liefern kann. Bis dahin war es aber ein langer Weg mit einigen Zelbstzweifeln zwischendurch. Ich bin mit Leidenschaft Raumausstatterin und das hat mich in meinem Handeln immer weitergetrieben und mir bei meinen Kunden einen hohen Stellenwert verschafft!

Hier findet Ihr mich: https://www.raumausstattung-grote.de/

Hier poste ich: https://www.facebook.com/Raumausstattung Grote

Lena (29) und Julian (31) Suppelt, Betriebswirtin (HwO) und Schreinermeister

Lena und Julian Suppelt
© Lena und Julian Suppelt

Hier sind wir Chefin und Chef: Suppelt CNC, Haßfurt, Bayern

Was ich sage: Na klar können wir das! Und die gemeinsame Selbstständigkeit war ein lange gehegter Traum von uns beiden! Seit 2015 arbeiten wir gemeinsam auf dieses Ziel hin. 2015 machte Julian in der HWK Würzburg seinen Schreinermeister, Lena begann quasi nahtlos im Januar 2016 ihre Fortbildung zur Betriebswirtin (HwO) ebenfalls in Würzburg. So können die Leute denken was sie möchten, wir sind perfekt ausgebildet und können deshalb den vielen Sprüchen locker standhalten.

Hier findet Ihr mich: www.suppelt-cnc.de

Hier poste ich: https://www.facebook.com/suppelt.cnc/

Marcus Bräunig (31), Bäckermeister

© Marcus Bräunig

Hier sind wir Chefin und Chef: Bäckerei Bräunig, Ehrenfriedersdorf, Sachsen

Was die Leute sagen: Sehr viele Kunden denken bei einem Chef immer an einen alt eingesessen Bäckermeister und sind dann immer wieder überrascht wenn ich vor ihnen stehe und Sie begrüße. Die Reaktionen sind immer ganz unterschiedlich, meistens ein kurzes "Oh" oder dann "ganz der Vater". Die Zeiten haben sich geändert, der Generationswechsel ist vollbracht, nun schon seit 2 Jahren und die "Jugend" ist voller Tatendrang. Die Reaktionen waren jedoch meistens positiv.

Was ich sage: Ich habe vielleicht noch nicht das Wissen eines 65 jährigen Bäckermeisters, aber man lernt durch seine Erfahrungen und das was man alles mitnimmt immer weiter, mein Vater hat damals, vor mehr als 25 Jahren, genauso angefangen.

Hier findet ihr mich: http://www.baeckerei-braeunig-erzgebirge.de/

Hier poste ich: Facebook , Instagram

David-André Adomat (27), Fliesen- Platten- und Mosaikleger Meister

© David-André Adomat

Hier sind wir Chefin und Chef: A.Brämer & D.Adomat GbR Fliesen Platten Mosaik Meisterbetrieb, Dortmund, Nordrhein-Westfalen

Was die Leute sagen: "Und in welchem Lehrjahr bist du ?" oder "Oh hast du einen neuen Lehrling?" - "Wozu haben Sie als Fliesenleger überhaupt einen Meister"

Was ich sage: Ich spiele das mit dem Lehrling manchmal mit, frage dann aber doch welche Qualifikation die Person besitzt, die mich belächelt. Danach ist meist meine Zeit zum Lächeln, wenn Ich erwidere, dass Ich dann doch eine höhere Qualifikation Besitze. Die Blicke sind dann sehr Ungläubig . Wichtig ist es, mit seinem Fachwissen zu Punkten dann vergessen die meisten das Alter. Ende 2015 bin Ich in das Unternehmen meines Vater eingestiegen und versuche nun frischen Wind einzubringen. Mittlerweile haben wir Kunden die Lieber mit dem Junior Chef reden. Das spornt einen schon sehr an. 2011 habe Ich meinen Gesellenbrief mit Ehrung abgeschlossen . Danach folgte der Meister auf der Abendschule. Diesen schloss ich 2015 als Jüngster Fliesenlegermeister (24) in meinem Innungsbezirk ab.

Hier poste ich: https://www.facebook.com/FliesenBraemerAdomat/

Marco Mayer (21), Estrichlegermeister

Marco Mayer
© Marco Mayer

Hier sind wir Chefin und Chef: Mayer Estrich GmbH, Wangen, Baden-Württember

Was die Leute sagen: "Warum bist du Estrichleger geworden? Kann man denn seinen Meister schon so früh machen? Wirst du ernst genommen von Kunden?"

Was ich sage: Als ich die Grundschule verlassen hatte, gab es ein Abschlussbuch. Dort hatte jeder Schüler einen Steckbrief mit fragen über: Lieblingsessen, Lieblingsfarbe und natürlich Wunschberuf, ohne lange zu überlegen habe ich damals gewusst ich möchte Estrichleger werden, wie der Papa. 2014 kam dann die Ausbildung und anschließend habe ich meinen CE Führerschein gemacht und Anfang 2018 mit meinem Meister begonnen und Ende November abgeschlossen. Heute bin ich 21 Jahre jung und der jüngste Estrichlegermeister Deutschlands.Es hat seine Vor- und Nachteile den Meisterbrief schon so jung in den Händen zu halten. Zum einen ist man das lernen gewohnt, wenn man wie ich gerade Geselle geworden ist und frisch aus der Berufschule kommt. Zum anderen hat man wenig bzw. weniger Erfahrung in der Praxis.Für mich klar, nur weil ich den Meistertitel habe, bin ich noch lange kein Meister in allem. Ich muss noch sehr viel Lernen und viele Erfahrungen sammeln, bis ich das Unternehmen alleine weiterführen kann. Früher wäre das nicht möglich gewesen seinen Meister direkt nach der Lehre zu machen.Meine Erfahrung zeigt: wenn du Kompetenz zeigst, ehrlich bist und weißt wie man mit Kunden, Architekten oder Mitarbeitern umzugehen hat wirst du akzeptiert und respektiert.

Hier poste ich: mayer.estrich

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Ach Sie sind hier der Chef? - Auch genervt?

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