Wohlstand Studie: So sparen die Deutschen während Corona

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Wie die Frühjahrsumfrage 2021 des Verbands der privaten Bausparkassen zeigt, sind die Altersvorsorge und der Konsum die wichtigsten Sparziele der Deutschen. Zuwachs konnte jedoch nur ein Sparziel erreichen: Die eigenen vier Wände. In diesem Bereich wurde sogar in der Pandemie mehr Geld zurückgelegt als in anderen Jahren. Wofür die Deutschen sonst noch sparen.

Die beliebteste Altersvorsorge ist das Eigenheim
Die beliebteste Altersvorsorge in Deutschland ist das Eigenheim. - © Jenny Sturm - stock.adobe.com

Die zentralen Sparmotive der Deutschen sind die Altersvorsorge und der Konsum. Nur eines der Top- Sparmotive verzeichnet aber einen Zuwachs in der Pandemie: „ Wohneigentum“. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage 2021 des Verbands der privaten Bausparkassen zum Sparverhalten der Bundesbürger.

Altersvorsorge ist Hauptsparziel

Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte zum 71. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren. Die Ergebnisse: „Altersvorsorge“ bleibt mit 55 Prozent (gegenüber 56 Prozent in der letzten Herbstumfrage ) das meistgenannte Sparmotiv. „Konsum“ – verstanden als Sparen für größere Anschaffungen – nennen 50 Prozent der Befragten. Das entspricht einem Rückgang um 2 Prozentpunkte gegenüber den Herbstergebnissen .

Das Eigenheim hat oberste Priorität

Ein Plus von einem Prozentpunkt, von 44 auf 45 Prozent, verzeichnet das Sparmotiv „ Wohneigentum“. Im Vergleich zur Frühjahrsumfrage des Vorjahres beträgt das Plus sogar 3 Prozentpunkte. „ Corona hat die Sehnsucht nach eigenen vier Wänden verstärkt“, erklärt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Die Verbesserung der Wohnsituation steht für viele Menschen jetzt ganz oben auf der Wunschliste .

Das Sparmotiv „Kapitalanlage“ wird mit aktuell 27 Prozent etwas seltener genannt (minus 2 Prozentpunkte) als im Herbst.. 7 Prozent – nach zuvor 6 Prozent – sparen für Notlagen. Einen Rückgang um 1 Prozentpunkt, von 4 auf 3 Prozent, gibt es beim Sparmotiv „Ausbildung der Kinder“. Offenbar wird in der Krise bei der Absicherung der Ausbildung der Kinder gespart.

Entsparen – wenn die Pandemie die Rücklagen frist

Nicht jeder in Deutschland kann ans Sparen denken. Mancher muss entsparen – also vom Ersparten – zumindest in Teilen – leben. Das zeigt eine spezielle Frage innerhalb der Befragung durchKantar. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Sparquote in Deutschland im Verlauf des Jahres 2020 zwar von rund 11 auf 16 Prozentgestiegen. Aber: „Schaut man genauer hin, zeigt sich allerdings ein zweigeteiltes Bild “, erklärte Christian König: „Danach konnten 44 Prozent der Bundesbürger in den durch Corona geprägten letzten 12 Monaten mehr sparen als vorher. Fast genauso viele, 43 Prozent, konnten dieses nicht. 7 Prozent der Befragten mussten sogar ihr Erspartes anfassen .

Zusätzlich gespartes Geld

Wer mehr gespart hat, möchte das zusätzlich gesparte Geld am liebsten für folgende Zwecke ausgeben: (Mehrfachantworten waren möglich)

  • Urlaub nennen 23 Prozent der Befragten
  • für Freizeitaktivitäten möchten 23 Prozent ihr mehr als üblich gespartes Geld ausgeben
  • Etwas Schönes kaufen geben 16 Prozent an
  • eine Immobilie kaufen sagen 8 Prozent
  • 6 Prozent möchten in Wertpapiere/Aktien investieren.
  • Aber jeder Fünfte (21 Prozent) will das Geld erst einmal auf dem Girokonto oder Sparbuch belassen .

Dass das Geld auf dem Girokonto oder Sparbuch aufgrund der Inflation an Wert verliert und aufgrund der Nullzinsen auch keinen Ertrag abwirft, scheint kein Hinderungsgrund für diese Entscheidung zu sein.