Digitalisierung, Energieeffizienz, Energiesparen, IT-Trends, Künstliche Intelligenz (KI, AI) und Nachhaltigkeit
Nicht nur die Solarpanels auf dem Dach unterstützen die Betriebe dabei, die steigenden Energiekosten gering zu halten: Es gibt auch eine Reihe an Technologien, die für nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sorgen.
Metzger, Bäcker, aber auch Textilreiniger und Industriezulieferer zählen zu den energieintensiven Gewerken im Handwerk. Da die Betriebe ihre Versorgung nicht ruckzuck auf alternative Energieträger umstellen können – das ist vielmehr eine langfristige Investition, die gut geplant sein will – wären diese Gewerke besonders betroffen, wenn im bevorstehenden Winter das Gas ausbliebe, so erklärt es Franz Xaver Peteranderl. Der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT) fordert daher die Betriebe auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, „um schon jetzt Gas zu sparen, die Speicherbefüllung zu erhöhen und die Versorgung im Winter sicherzustellen“.
Peteranderl spricht sich für Atomkraft aus
Zu den benötigten Energielieferanten in der bevorstehenden kalten Jahreszeit zählt für ihn auch die Atomkraft – selbst wenn diese nicht im Sinne der Klimaziele ist. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz sind richtig und müssen konsequent weiterverfolgt werden“, sagt der BHT-Chef. Doch dies allein reiche nicht. Deutsche Unternehmen benötigten eine Energieversorgung, die nachhaltig, aber ebenso wirtschaftlich, versorgungssicher und krisenstabil ist und sich robust gegenüber unterschiedlichen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen zeigt“, begründet Peteranderl.
Nachhaltigkeit gelingt über Digitalisierung
Die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, und dabei Energie und CO2 einzusparen, das gelingt auch über die Digitalisierung. Wie der Digitalverband Bitkom in einer aktuellen Befragung herausstellt, gelingt es über moderne Technologien, die Energieeffizienz zu steigern. Bei einem Viertel (24 Prozent) der befragten Unternehmen ab 20 Mitarbeitern sind diese Technologien für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele sogar entscheidend. Bei 27 Prozent haben sie „große Bedeutung“ und bei 42 Prozent „eher große Bedeutung“ – das sind in Summe 93 Prozent. Lediglich bei vier Prozent der Unternehmen haben digitale Technologien und Anwendungen eine „eher geringe Bedeutung“ für die Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie.
Die Klimaeffekte ihrer einzelnen Digitalisierungsbemühungen sind für die überwiegende Mehrheit der Unternehmen bereits sichtbar: Bei 77 Prozent ist der CO2-Ausstoß durch den Einsatz von Technologien und Anwendungen insgesamt gesunken.
Technologien: Langfristige Anschaffungen, die Geld sparen
Das sind die Technologien, die laut den befragten Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz verhelfen
- Cloud Computing: Im Betrieb von Servern, Speichern und Anwendungen in einem großen Rechenzentrum sehen 71 Prozent der befragten Unternehmen eine höhere Effizienz als im einzelnen Unternehmen
- Internet of Things (IoT): Die Vernetzung von Geräten und Maschinen über das Internet hilft laut 52 Prozent der Befragten dabei, die Energieeffizienz zu steigern.
- Big Data, Analytics und Automatisierung: Datenanalysen helfen Geschäftsprozesse zu optimieren und zu automatisieren, so finden 51 Prozent
- Videokonferenzen: Ohne Dienstreisen oder Berufspendeln, kann viel unnötiger Energieverbrauch eingespart werden
- Künstliche Intelligenz (KI): Durch ein intelligentes Gebäudemanagement oder eine sich selbst optimierende Steuerung von Produktionsprozessen entsteht laut 36 Prozent der Unternehmen Klimaschutzpotenzial im eigenen Unternehmen. Zu den gängigen KI-Anwendungen zählt auch die so genannte Predictive Maintenance, bei der Maschinen mithilfe von Algorithmen und Sensoren so überwacht werden, dass die KI schon vor einem drohenden Ausfall auf eine notwendige Wartung oder den Austausch von Teilen hinweist – damit werden der effiziente Betrieb und die Langlebigkeit der Maschine erhöht
Kurzfristige Maßnahmen mit schneller Wirkung
Doch auch mit einfachen Maßnahmen können Arbeitgeber die Weichen für einen nachhaltigem Umgang mit Energien stellen. Die Bitkom-Studie zeigt folgende Trends auf:
- Papier sparen: 49 Prozent der Unternehmen verzichten bereits weitestgehend auf Ausdrucke, um Papier zu sparen und andere Ressourcen zu schonen
- Energieeffiziente Hardware: 47 Prozent haben sich zum Beispiel energiesparende Monitore oder Drucker angeschafft
- Homeoffice: 39 Prozent lassen ihre Mitarbeiter ganz oder teilweise bei dafür geeigneten Tätigkeiten von zuhause aus arbeiten, um das Pendeln von und zur Arbeit zu verringern
- Private Nutzung von Dienstgeräten: 28 Prozent erlaubt im Sinne der Ressourcenschonung die private Nutzung von geschäftlich gebrauchten Smartphones oder Laptops