Risikoschutz: Warum Unternehmer jährlich ihren Versicherungsschutz prüfen sollten

Der regelmäßige Blick auf den eigenen Risikoschutz hat zwei erhebliche Vorteile für Unternehmer: Sie erkennen eine potenziell teure Unterdeckung, bevor es zu einem Schaden gekommen ist. Und sie können Prämie sparen – oft sogar bei besserem Schutz, wie unser Test zeigt. Fabian Marek, Schornsteinfegermeister aus Seck, hat die vermögenswirksamen Leistungen seiner Mitarbeiter in einer Berufsunfähigkeitsversicherung für seine Belegschaft angelegt. Nichts bleibt, wie es ist – das betrifft auch die Welt der Versicherungen: Liefen Versicherer früher ihren Firmenkunden hinterher, gibt es nun plötzlich sogenannte „Kapazitätsengpässe“. Das heißt: Viele Assekuranzen wollen bestimmte Risiken nicht mehr übernehmen. Damit entsteht ein echter Notstand, wenn es um Versicherungsschutz für Betriebe geht. Das zeigt eine im Mai 2025 veröffentlichte Studie im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Versicherungsmakler (BDVM): Sogar dann, wenn Unternehmer zu höheren Prämien, Selbstbeteiligungen und mehr Prävention bereit sind, steigen manche Assekuranzen aus den Verträgen aus. Welche Policen ein Handwerksbetrieb braucht - und was sie kosten Alter Schutz ist oft teuer – und ungenügend. Wir haben den bestehenden Versicherungsschutz für einen kleinen Installationsbetrieb unter die Lupe genommen. Dabei fiel auf, dass zwei wesentliche Policen fehlen: die Cyberversicherung und die Autoinhaltsversicherung. Payam Rezvanian, Geschäftsführer des digitalen Versicherungsmaklers Finanzchef24. "Ein Marktvergleich bringt optimale Konditionen." Das kann für Firmen existenzbedrohend sein. Besonders betroffen sind laut BDVM der Risikoschutz vor Feuer, Explosion, Blitzschlag und Leitungswasser. Doch auch beim Risikoschutz vor Betriebsunterbrechung und Naturkatastrophen nehmen die Assekuranzen nicht mehr jeden Betrieb in ihre Bücher. Und das wird wohl auch so bleiben: „Wir sind sicher, dass die Kapazitätsengpässe in der Gewerbe- und Industrieversicherung kein vorübergehendes Phänomen sind“, erklärt Thomas Billerbeck, Präsident des BDVM. Assekuranzen kündigen Risikoschutz-Verträge Und es kommt noch schlimmer: „Bei Verträgen mit schlechtem Schadenverlauf oder stark risikobehafteten Branchen kommt es vermehrt zu Änderungskündigungen oder neuen Angeboten im laufenden Vertrag mit deutlich höheren Prämien oder Selbstbeteiligungen“, warnt Payam Rezvanian, Chef des Gewerbeversicherungsmaklers Finanzchef24. Betroffen ist beispielsweise der Risikoschutz für die gewerbliche Wohngebäude-, Kfz-Kleinflotten-, Betriebshaftpflicht- und Inhaltsversicherungen. Als Gründe für diese Entwicklung nennen die Assekuranzen steigende Schadenkosten durch Inflation, Lieferkettenprobleme und vermehrte Elementarereignisse. Rezvanian weiß: „Schon bei Firmen mit unauffälligem Schadenverlauf kann es zu Anpassungen im zweistelligen Prozentbereich kommen.“ Der Experte warnt davor, in solchen Fällen Verträge vorschnell zu kündigen. Erst müsse eine passende Anschlussdeckung sichergestellt sein. Auch sollte niemand aus Kostengründen auf essenziellen Schutz verzichten oder Summen zu niedrig ansetzen. Hier bestehe das Risiko der Unterversicherung. Dann müssen die Unternehmer bei einem Schaden damit rechnen, nicht voll entschädigt zu werden. Und das kann sehr teuer sein. Versicherungsengpässe: Diese Risiken sehen Makler Gewerbeschutz ist zunehmend schwierig zu erhalten – 77 Prozent der Experten sehen Probleme, wie eine Umfrage bei Versicherungsmaklern zeigt. WIE SCHÄTZEN SIE DIE KAPAZITÄTEN IM GEWERBEVERSICHERUNGSBEREICH DERZEIT EIN?(Kapazitäten = ausreichendes Angebot der Assekuranzen); n = 100 Dringlichkeit des EngpassesNennungKein Engpass 5 %Kaum Engpässe18 %Punktuelle Engpässebei bestimmten Sparten oder Branchen49 %Engpässe24 %Starke Engpässe 4 %Quelle: Deckungsnotstand in der Gewerbe- & Industrieversicherung: Studie Versicherungsforen Leipzig im Auftrag des Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler e. V. (BDVM); Mai 2025 WELCHE RISIKEN SIND BESONDERS VON KAPAZITÄTSENGPÄSSEN IN DER ABSICHERUNG BETROFFEN? n = 128 SparteNennungFeuer/Explosion/Blitzschlag/Leitungswasser80 %Betriebsunterbrechung63 %Naturkatastrophen44 %Cyberattacken und sonstige IT-Risiken30 %Haftpflichtrisiken im Ausland15 %Quelle: Deckungsnotstand in der Gewerbe- & Industrieversicherung: Studie Versicherungsforen Leipzig im Auftrag des Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler e. V. (BDVM); Mai 2025. Das Handwerk mag Einzelvertreter „Banken und Versicherungsagenturen haben im Handwerk noch immer einen Marktanteil von gut 50 Prozent“, schätzt Rezvanian. Das bedeutet: Viele Unternehmer arbeiten mit dem Vertreter einer einzigen Versicherung zusammen. Das läge oft an langjährigen, persönlichen Beziehungen oder aber auch an einer gewissen Bequemlichkeit des Unternehmers. Die Handwerksversicherer argumentieren, es liege an ihrem besonders guten Service für die Branche. Doch insgesamt geht der große Trend in eine andere Richtung: Unabhängige Beratung durch Versicherungsmakler werde immer stärker. Denn einen Marktvergleich führen nur Makler oder Berater durch, da sie von den Assekuranzen unabhängig agieren. Gleichzeitig bringen immer mehr Onlinemakler und Softwarehäuser Licht in den immer noch intransparenten Versicherungsmarkt für Selbstständige. So haben wir getestet: Unseren aktuellen Test haben wir in Kooperation mit Finanzchef24 durchgeführt – dort sind neuerdings auch die handwerksnahen Versicherer gelistet. So gibt es für einen Installationsbetrieb (Gas, Wasser, Sanitär, Heizung, Lüftung) Angebote des Münchener Vereins, der Inter Versicherung und der VHV. Wir haben einen realen kleinen Installationsbetrieb, der 2019 versichert wurde, als Beispiel für den aktuellen Vergleich ausgewählt. Im Betrieb arbeiten neben dem Inhaber zwei Vollzeitmitarbeiter. Das Unternehmen hat zwei gewerblich eingesetzte Pkw-Kombi. Seit Gründung 2019 hat sich der Umsatz von 60.000 Euro auf heute 190.000 Euro erhöht. Die Lohnsumme stieg von 35.000 Euro auf 90.000 Euro. Auf dieser neuen Grundlage haben wir den aktuellen mit dem notwendigen Versicherungsschutz abgeglichen. Finanzchef24 untersucht das Bedingungswerk jeder Police daraufhin, inwieweit wichtige Leistungen erfüllt sind. Das Ergebnis wird in eine Tarifnote – entsprechend einer Schulnote – übersetzt. Dass solche Vereinfachungen möglich und rechtlich haltbar sind, hat der Europäische Gerichtshof (EuGH – C-697/23) in einem Streit zwischen der HUK-Coburg und dem Vergleichsportal Check24 entschieden. Trotzdem sollten Unternehmer die Tarifnote nicht überbewerten. So verweist der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) darauf, dass eine Reduzierung der komplexen Materie auf einfache Schulnoten und ohne eine fundierte Beratung anzubieten „irreführend und nicht sachgerecht“ sei. Finanzchef24 widerspricht dem nicht – sondern bietet jedem Unternehmen neben dem Onlineabschluss auch eine Beratung an. Wichtig: Die Schulnoten gelten nur für Standardpolicen, die aufgrund der Größe des Betriebs sinnvoll sind. Sie ersetzen nicht die Verhandlung über Bedingungsdetails, die die individuellen Anforderungen für den Schutz berücksichtigen. Testergebnis: Viel Sparpotenzial beim Risikoschutz Insgesamt haben wir für den Installationsbetrieb ein Sparpotenzial von im Jahr 519 Euro Versicherungsbeitrag oder knapp 24 Prozent ermittelt. Denn bei der vorhandenen Betriebshaftpflicht-, Inhalts- und Rechtsschutzversicherung sind die Altverträge zu teuer – hier rechnet sich der Wechsel. Allerdings wäre es gut, zwei aktuell fehlende Policen zu ergänzen: den Cyberschutz und eine Autoinhaltsversicherung. Denn Hacker und Werkzeugdiebe stellen eine immer stärkere Bedrohung für Handwerker dar. Stimmt der Installateur der Empfehlung zu, erhöht sich seine Prämienbelastung pro Jahr um rund 207 Euro oder 9,4 Prozent. Fazit: Durch das Sparen bei den Altverträgen kann unser Kleinbetrieb sehr effizient zwei wichtige Versicherungslücken schließen. Rainer Schamberger ist Versicherungsexperte aus Dresden. "Inflation erhöht die Neuwertkosten – das muss angepasst werden.". Moderne Policen bieten besseren Risikoschutz Ein wichtiger Aspekt für Unternehmer: Der alte Risikoschutz reicht heute oft nicht mehr aus. Das gilt insbesondere für Cyberpolicen, die heute jeder Handwerksbetrieb haben sollte. Zudem: Intelligenter, moderner Risikoschutz kann auch ein wirkungsvolles Aushängeschild für einen Betrieb sein. Das zeigt der Fall von Fabian Marek. „Wir sind in den letzten Jahren nach meinem Einstieg in die Selbstständigkeit sehr schnell gewachsen“, freut sich der Schornsteinfegermeister aus Seck im Westerwald. „Daher habe ich auf Anraten meines Maklers Rainer Schamberger die vermögenswirksamen Leistungen in eine Berufsunfähigkeitsversicherung für die Belegschaft umgewandelt – damit werben wir heute.“ Nach Erfahrung von Marek haben die meisten Schornsteinfeger – und auch Dachdecker – gar keine Arbeitskraftabsicherung, weil die Prämie für die Berufsunfähigkeitspolice fast unerschwinglich ist. Daher sei diese Absicherung durch den Arbeitgeber wichtig. „Zudem haben wir den Firmenschutz immer wieder den aktuellen Bedingungen angepasst“, erläutert er. Marek hat seine private Haftpflicht und Rechtsschutz in Firmenpolicen übertragen. Zudem war es ihm wichtig, die Absicherungen möglichst auf eine Assekuranz zu bündeln, um nur einen Ansprechpartner in allen Schadenfällen zu haben. „Dankbar bin ich dafür, dass wir vor zwei Jahren eine Cyberversicherung abgeschlossen haben“, erzählt er. Denn er habe viel in die IT investiert und auch sein Dienstleister habe zum Abschluss geraten, weil sich die Angriffe häufen würden. Typische Defizite beim Versicherungsschutz Die Beschäftigung mit dem Versicherungsschutz ist vielen Unternehmern im Handwerk lästig. Doch wer das Thema nicht ernst nimmt, risikiert teure Defizite. Die häufigsten Versicherungsfehler finden Sie hier: Zu viel oder zu wenig Versicherungsschutz, es besteht Unter- oder Überversicherung. Deckungslücken entstehen durch neue Rechtsprechung oder Gesetze. Geliehene oder eigene Arbeitsgeräte sind nicht gegen Diebstahl oder Schäden versichert. Bedingungswerke der Policen sind veraltet. Versicherungssummen sind nicht den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Neu hinzugekommene Risiken sind nicht abgesichert. Falscher Umsatz oder falsche Mitarbeiterzahl sind Grundlage des Schutzes – und gefährden ihn. Waren- und Gebäudewerte sind unzureichend berücksichtigt. Selbstbeteiligungen sind zu gering, was die Prämien teuer macht. Schwesterfirmen sind nicht ausreichend ins Versicherungskonzept integriert. Vorsicht beim Unternehmenskauf Wie schwierig es sein kann, ausreichenden Risikoschutz für Gewerbetreibende zu bekommen, zeigt ein Fall aus dem Sauerland. Dort hatte ein Unternehmer das Inventar eines Kunststoffverarbeitenden Betriebes erworben. Beim Verkauf gingen die Versicherungen auf den Erwerber über, aber Käufer und Assekuranz konnten innerhalb von vier Wochen entscheiden, ob die Police unverändert weitergeführt, angepasst oder gekündigt werden soll. In diesem Fall, den der Düsseldorfer Versicherungsmakler Johannes Brück betreut, machte der Versicherer von seinem Kündigungsrecht Gebrauch. „Kunststoffverarbeitende Betriebe haben wegen der Brandgefahr ein hohes Totalschadenrisiko“, erklärt Brück. Dennoch war der Versicherungsexperte von der Kündigung überrascht. Denn der Betrieb werde unverändert hervorragend geführt. „In der aktuell laufenden Ausschreibung bei Gewerbeversicherern haben wir tatsächlich schon eine ganze Reihe von Absagen erhalten“, ärgert er sich. Eine Assekuranz verlangte sogar die Nachrüstung einer Sprinkleranlage – was technisch kaum umsetzbar sei. Zwar liegt inzwischen ein Versicherungsangebot vor, doch es ist satte 25 Prozent teurer als die bisherige Inhaltsversicherung. „Wir rufen nun die einzelnen Underwriter der Versicherer an und erläutern das Risiko im Detail. Das hat bisher meist zum Erfolg geführt“, so Brück. Er rät allen Betroffenen, einen Experten ins Boot zu holen: „Laien wissen meist nicht, welche Stellschrauben den Assekuranzen wichtig sind und wie man das Risiko in ein gutes Licht rückt.“ Frühzeitig Jahresgespräch suchen Einfach ist die Situation für Unternehmer nicht. Kündigungen und Beitragserhöhungen bedrohen jeden Betrieb. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig um passenden Schutz zu bemühen. Norman Wirth, Fachanwalt für Versicherungsrecht, meint: „Beratungsbedarf besteht auf jeden Fall, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.“ Grundsätzlich sei ein Jahresgespräch mit dem Versicherungsexperten wichtig, da sich die Risikosituation geändert haben kann. So können Deckungslücken für neu entstandene Risiken bestehen oder veraltete Klauseln den Schutz einschränken. Wer etwa sein Geschäftsmodell verändert, als Dachdecker zum Beispiel Solaranlagen installiert und anschließt, muss dies in die Betriebsbeschreibung aufnehmen, damit im Ernstfall Schutz besteht. Natürlich können auch Tätigkeitsfelder wegfallen, was die Versicherung günstiger macht. Und: Auch bei Versicherungen ist Vertrauen gut, Kontrolle aber besser. Daher sollten Handwerker ihren Versicherungsschutz regelmäßig auf den Prüfstand stellen. „Das Jahresgespräch gehört nach unserer Meinung im Gewerbe- und Industriegeschäft klar zu den Kardinalspflichten der laufenden Betreuung des Kunden und ist mit der Bestandscourtage abgegolten“, so BDVM-Vorstand Hartmut Goebel. Längst kann die Prüfung auch online stattfinden. So fragt Makler Rainer Schamberger risikorelevante Änderungen bei seinen Kunden per digitalem Fragebogen ab. „Das gilt für neue Maschinen, neue Hallen, veränderte Sicherungseinrichtungen, wie eine moderne Alarmanlage, höhere Bargeldbestände oder mehr Mitarbeiter“, erläutert der Versicherungsexperte aus Dresden. Auch die Inflation oder gestiegene Löhne wirken sich auf Versicherungen aus – Neuwertkosten und Inhaltsummen müssen angepasst werden. Schamberger bekommt lieber zu viele Meldungen als zu wenige. Er bedauert, dass die regelmäßige Analyse der spezifischen Risikosituation in der Praxis von vielen Unternehmern vernachlässigt wird. Eine Erfahrung, die Versicherungsberater Philipp Blumensaat aus Mülheim an der Ruhr teilt: „Schon bei der Terminvereinbarung mit Mandanten heißt es oft: „Bei uns hat sich gar nichts verändert“, klagt er. Dabei würden die Betriebe lukrative Aufträge mit nicht versicherten Leistungen annehmen und übersehen, dass im Schadenfall der Schutz nicht passt. Auch Versicherungsmakler Brück stellt fest, dass die kaufmännische Arbeit der Betriebe oft bei der Rechnungsstellung aufhöre. Laut Mittelstandsstudie der Gothaer Versicherung würden insbesondere jüngere Unternehmer oft mit der Risikoabsicherung zögern. Passiert ein unvorhergesehenes Ereignis, kann das Unternehmen in die Insolvenz schlittern. Wichtiger Risikoschutz für Unternehmer Welche Policen ein Betrieb und sein Unternehmer benötigen, ist individuell. Doch es gibt auch den unbedingt notwendigen Schutz, auf den kein Handwerksunternehmer verzichten sollte. Haftungsschutz Selbstständige müssen für alle Schäden haften, die durch ihren Betrieb und durch ihre Mitarbeiter entstehen. Da die Höhe solcher Schäden kaum kalkulierbar ist, ist der Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung unbedingt notwendig. Inhaltsschutz mit Betriebsunterbrechung Bei einem Betriebsstillstand entsteht ein erheblicher Gewinnverlust dadurch, dass Fixkosten wie Miete und Löhne weiterbezahlt werden und eventuell sogar zusätzlich Ausweichräumlichkeiten angemietet werden müssen. Üblicherweise zahlen die Versicherer die Ausfallkosten für mindestens zwölf Monate; eine längere Frist ist aber wegen zunehmender Lieferkettenprobleme sinnvoll. Firmenrechtsschutz Rechtliche Streitigkeiten nehmen im Wirtschaftsleben zu. Für Kleinunternehmen bedeuten sie Zeitverlust und Ärger. Wer eine Firmenrechtsschutzversicherung besitzt, kann schnell auf Kosten der Assekuranz prüfen lassen, ob sich ein Streit lohnt. Die Assekuranz übernimmt neben den Kosten für Gericht und Anwalt auch den oft hohen Aufwand für Gutachten. Autoinhaltsversicherung Autoeinbrüche häufen sich, der Schaden kann existenzbedrohend sein. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Firmenfahrzeuge über Nacht in einer abgeschlossenen Garage geparkt werden. Alternative ist das Parken hinter einem verschlossenen Tor im Innenhof. Für alle auf der Straße geparkten Fahrzeuge ist eine Alarmanlage mit Innenraumüberwachung empfehlenswert. Wer die im Firmenwagen transportierten Werkzeuge oder Waren ganz sicher haben möchte, benötigt eine Autoinhaltsversicherung. Die Policen sind sehr leistungsstark, sie kommen nicht nur für Schäden durch Einbruchdiebstahl auf. Sondern der Inhalt des Autos wird auch ersetzt, wenn der Wagen komplett gestohlen wurde, ein Unfall passiert, höhere Gewalt im Sinne von Naturereignissen Schadenursache ist oder ein Brand oder eine Explosion passieren. Zudem sind Raub und räuberische Erpressung sowie meist Unfälle bei der Be- und Entladung mitversichert. Cyberschutz Eine Cyberversicherung gibt es heute nur dann, wenn das Unternehmen eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen trifft. So müssen ein Anti-Viren-Programm und eine Firewall im Einsatz sein, die regelmäßig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Gleichzeitig wird eine regelmäßige Datensicherung verlangt. Solche Auflagen helfen, dass ein Cyberschaden gar nicht erst entsteht oder sehr schnell wieder behoben werden kann. Der Versicherer diszipliniert somit den Unternehmer im Umgang mit der EDV. Das ist fast wertvoller als Service und Kostenersatz. Firmengebäude mit Elementarschutz Im Bundesschnitt sind laut einer Veröffentlichung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) noch rund 46 Prozent aller Immobilien ohne Extremwetterschutz. „Bei Gewerbebetrieben dürfte der Anteil der Immobilien ohne zusätzlichen Elementarschutz noch höher sein“, schätzt Christopher Leifeld vom Vergleichsportal Gewerbeversicherung24. Die neue Bundesregierung will nun eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden einführen (Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ vom 5. Mai 2025). Nach Einschätzung der Ratingagentur Assekurata bleibt die Umsetzung aber „komplex“ und dürfte somit noch dauern – und sie könnte teuer werden.

Tarif- und Leistungsvergleich Risikoschutz: Warum Unternehmer jährlich ihren Versicherungsschutz prüfen sollten

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