Sie repräsentieren die neue Generation: die Markenbotschafterinnen und -botschafter der "Zukunft Handwerk". Doch warum sind sie eigentlich stolz, im Handwerk zu gestalten? Ein Ortsbesuch in Düsseldorf.

Spotlight auf die Moderationstafel: Unsterblich werden. Role Model sein. Fußabdrücke hinterlassen. Ich sein können. Erschaffen, was bleibt. Nachwuchs animieren. Vorbild sein. Mit Menschen arbeiten. Ich liebe es!
Diese neun Denkanstöße haben eben sechs Markenbotschafterinnen und -botschafter des Kongresses „Zukunft Handwerk“ an die Moderationstafel gepinnt. Kleine Nadeln halten jetzt fest, was sich die Persönlichkeiten aus dem Handwerk im vergangenen Sommer überlegt hatten. „Stolz, im Handwerk zu gestalten“ – so lautet seitdem das Kongressmotto. Auf den ersten Blick plakativ und griffig, doch erst in der lebhaften Diskussion entfaltet das Motto seine ganze Tiefe. Was macht mich stolz? Was bedeutet dieser Stolz für meine Mitarbeiter und Kunden? Und wie definiere ich mich als Unternehmer und Handwerker?
Die Leidenschaft fürs Handwerk verbindet
Kein Wunder, dass weitere Schlagworte in der Handwerkskammer Düsseldorf fallen – und zwar im Minutentakt. Die Schlagworte helfen, sich dem Motto und der dahinterliegenden Botschaft noch besser zu nähern: Selbstwirksamkeit, Teamwork, Stärke, Familie, Gemeinschaft, Selbstverwirklichung, Verantwortung und Spezialisierung. Die Markenbotschafter sind gut drauf, die Diskussion kommt schnell in Fahrt, die Leidenschaft fürs Handwerk scheint zu verbinden.
Die Markenbotschafter sollen im Rahmen der Zukunft Handwerk ihre Generation und Werte repräsentieren
Zum Hintergrund: Die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) hat für die dritte Ausgabe von Zukunft Handwerk fünf junge Handwerkerinnen und sechs Handwerker aus einem bunten Mix an Gewerken für sich gewinnen können. Sie sollen den Kongress und damit die Werte und die Essenz des Handwerks und zugleich ihre Generation repräsentieren, hieß es dazu von der GHM.
Doch damit nicht genug. Wer Mitte März zum Branchenkongress nach München reist, wird die Markenbotschafter auf der Bühne, in Workshops und Coachings, aber auch beim Speed-Dating erleben können. „Alle bringen einzigartige Expertise in ihrem jeweiligen Gewerk mit; alle gestalten mit Leidenschaft im Handwerk; alle sind Vordenker, wenn es darum geht, neue Wege zu finden und zu beschreiten“, so die GHM. Das wollten wir etwas genauer wissen – und haben mit sechs Protagonisten darüber gesprochen, was diesen Stolz, im Handwerk zu gestalten, ausmacht.
#1 Kathrin Post-Isenberg
Steinmetzmeisterin, Speakerin und Beraterin; Siegburg
Schwerpunkt Zukunft Handwerk: Sichtbarkeit im Handwerk
„Die Passion führte uns alle ins Handwerk und weil wir mit den Händen arbeiten möchten“, so die Steinmetzmeisterin und ehemalige Betriebsinhaberin, die auch außerhalb der Handwerkswelt ein Role Model ist und für das Handwerk wirbt. Die Selbstwirksamkeit und die Vielfalt der Kreativität sind ihr wichtig. Einen weiteren Aspekt möchte die heutige Speakerin und Kolumnistin der DHZ darüber hinaus nicht missen: mit Menschen zu arbeiten.
#2 Cehan San
Installateur- und Heizungsbauermeister, Gründer und Geschäftsführer San Haustechnik GmbH, Craft Coach; Oldenburg
Schwerpunkt Zukunft Handwerk: Motivation und Energie im Handwerk
Das Handwerk mit Leidenschaft und Innovationen voranzubringen – das hat sich der Unternehmer bei der Betriebsgründung 2017 vorgenommen. „Heute möchte ich auch anderen Handwerkern zeigen, wie man vieles besser machen und sein eigenes Gewerk besser verstehen kann“, sagt San in Düsseldorf. Für ihn klar: „Wir wollen alle einen Footprint hinterlassen.“
#3 Katja Lilu Melder
Gefahrstoffsaniererin, Betriebsinhaberin, mehrfache Handwerksmeisterin und UFH-Bundesvorsitzende; Hamm
Schwerpunkt Zukunft Handwerk: Frauen im Handwerk
Die UFH-Bundesvorsitzende ist als herausfordernde Botschafterin fürs Handwerk bekannt. „In erster Linie möchte ich mein Gewerk machen – das, was ich liebe!“ Sie hat ihr Unternehmen BMG Santec so aufgestellt, dass sie regelmäßig auf die Baustellen kommt. Melder: „Ich bin wahnsinnig stolz auf das, was ich auf gebaut habe – in einer Männerdomäne!“
#4 Franz Vogel
Tischlermeister, Mitglied der Handwerksjunioren; Berlin,
Schwerpunkt Zukunft Handwerk: Karriere im Handwerk, Aus- und Weiterbildung, Ehrenamt
Franz Vogel ist Generation Nummer sechs – in der Tischlerei Dietmar Vogel. Der geprüfte Betriebswirt macht sich für das Thema Ausbildung stark: „Unser Beruf ist so vielfältig, du sitzt nicht nur dein ganzes Berufsleben am Schreibtisch und machst immer die gleiche Aufgabe.“ Mit einer dualen Ausbildung stehe dir alles offen. „Im heutigen Arbeitnehmermarkt kannst du in 500 Betriebe gehen, dich überall ausprobieren – auch im Ausland.“
#5 Anna Sänger
Anna Sänger ist Metalldesignerin, Content Creator und Beraterin; Köln,
Schwerpunkt Zukunft Handwerk: Innovatives Recruiting
Die Metalldesignerin und Quereinsteigerin möchte „etwas schaffen, das lange bleibt“, also einen Fußabdruck hinterlassen. „Und das habe ich ja nicht bei einer Excelliste“, so die studierte Betriebswirtin. Einen Punkt möchte sie unbedingt herausstellen: „Dass ganz viele Handwerkerinnen und Handwerker richtig krasse Unternehmerinnen und Unternehmer sind!“ Darauf könne man ruhig stolz sein.
#6 Sebastian Richter
Gebäudereinigermeister und Betriebsinhaber; Berlin
Schwerpunkt Zukunft Handwerk: Neue Wege gehen: Was unser Lehrbuch nicht hergibt
Sebastian Richter weiß, was er als Gebäudereiniger draufhat: „Ich kann es einfach!“ Und dieses Selbstbewusstsein, auch neue Wege zu gehen, überträgt er auf sein Team. „Meine Mitarbeiter sind stolz, dass sie so etwas Besonderes können“, sagt der Berliner, der auch im Bundesvorstand der Handwerksjunioren aktiv ist.
Info: Zukunft Handwerk in München
Vom 12. bis 13. März 2025 öffnet wieder das Münchener „ICM – Internationale Congress Center“ seine Türen für die Zukunft Handwerk. Neben spannenden Rednern verspricht die dritte Kongressausgabe auch viele Denkanstöße.
Nutzwert trifft lockeren Austausch: Handwerkschefinnen und -chefs können sich auf dem Kongress Zukunft Handwerk, der am 12. und 13. März 2025 in München stattfindet, wieder jede Menge Input holen. Denn wie die vergangenen zwei Jahre auch, will der Branchentreff als Plattform für Inspiration, Weiterbildung und Vernetzung im Handwerk bei den Teilnehmenden punkten. So stehen am Kongress-Mittwoch (9:30 Uhr bis 20 Uhr) und Donnerstag (9:30 Uhr bis 18 Uhr) zahlreiche Highlights im Programm. Praxisorientiert und abwechslungsreich – unter dieser Prämisse hat die Gesellschaft für Handwerksmessen das Programm konzipiert. Und namhafte Redner wie Unternehmer und TV-Liebling Günther Jauch, Löwen-Jurorin Dagmar Wöhrl, Liborio Manciavillano von der Handwerks-Schmiede sowie die Gesundheitsexperten Prof. Dr. Volker Busch und Prof. Dr. Ingo Froböse engagiert.
Natürlich dürfen auch die Markenbotschafter der Zukunft Handwerk nicht fehlen: Oliver Oettgen, Anna Sänger, Kathrin Post-Isenberg, Cehan San, Luisa Lüttig, Peter Haas, Sebastian Richter, Jennifer Konsek, Franz Vogel, Ricardo Fischer und Katja Lilu Melder. Die drei Fokusthemen in diesem Jahr: Digitalisierung, Personal und Bürokratieabbau. Das Kongressmotto: „Stolz, im Handwerk zu gestalten“. Für die nötige Abwechslung vor Ort sorgt ein Formatmix aus Vorträgen auf den zwei Bühnen, Speed-Datings, Workshops, Rundgängen, Netzwerkpartys und einer Ausstellungsfläche. Impulse sind also garantiert!
Wichtige Info: Alle Programmpunkte sowie Catering und der Zugang zur parallel stattfindenden Internationalen Handwerksmesse (IHM) sind im Ticketpreis enthalten. zukunfthandwerk.com