Branchencheck Raumausstatter: Die vielen renovierungsbedürftigen Immobilien machen Hoffnung

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Wenn die ältere Generation in den bevorstehenden Jahren ihre Immobilien vererbt, bedeutet das viel Arbeit für die Raumausstatter. Doch fehlen die Nachwuchskräfte.

Raumausstatter ist ein Beruf mit vielen Facetten rund um die Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen
Raumausstatter ist ein Beruf mit vielen Facetten rund um die Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen. - © Concept Photo Studio - stock.adobe.com

Sich es zu Hause gemütlich zu machen – diesen Wunsch hatten viele Deutsche während der Corona-­Jahre. Den Raumausstattern spielte die Lust am Cocooning steigende Umsätze ein. Für das laufende Geschäftsjahr sind die Aussichten weniger rosig: Die Inflation mit ihren üppigen Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen zieht eine deutliche ­Konsumzurückhaltung nach sich.

Generationenwechsel bringt bald viele lukrative Aufträge

Hoffnung hingegen machen die anstehenden Immobilienübergaben. Die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1950er und 1960er Jahren vererben nun ihren Besitz an die jüngere Generation. Dazu zählen etliche renovierungsbedürftige Häuser und Wohnungen. Auf die Raumausstatter kommen damit viele lukrative Aufträge zu – vorausgesetzt die Betriebe lösen bis dahin den Mangel an Fach­kräften, die eingehende Aufträge ab­wickeln können.

Herausforderung Nachwuchskräfte

Jungen Nachwuchs zu gewinnen ist ebenfalls eine Herausforderung. Die Initiative „Das ist Bodenhandwerk", zu der sich Betriebe aus den Bereichen Raumausstatter sowie Boden-, Parkett- und Estrichleger zusammengeschlossen haben, möchte ihr Handwerk ins rechte Licht rücken und Auszubildende und Praktikanten für Betriebe in ganz Deutschland gewinnen. Der Raumausstatter ist schließlich ein Beruf mit vielen Facetten rund um die Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen. Das Tätigkeitsfeld reicht von der Wand- und Deckendekoration über Polsterungen und Näharbeiten bis hin zum Boden. Dort stehen Arbeiten wie das Verlegen von Teppich oder Landhausdielen an.


Auf diese Vielfalt will die Initiative über die Hashtags #kennedeinenwert und #habmehrarschinderhose hinweisen und in den sozialen Medien Aufmerksamkeit schaffen. Dabei arbeiten die mitmachenden Betriebe mit ihren Azubis zusammen. Die jungen Mitarbeiter sollen auf Kanälen wie Instagram mehr über ihren Beruf und ihre Erfahrungen berichten und damit andere in Bann ziehen.

Branchendaten und Entwicklung

Die Auftragslage hat sich bei den Raumausstattern während der Corona-Lockdowns positiv entwickelt, wird jedoch nun durch die steigende Inflation und die damit verbundene Konsumzurückhaltung ausgebremst. Der Fachkräftemangel bereitet zudem Probleme.

Umsatz

(in 1.000 Euro)

20194.128.257
20204.402.451
20214.477.293
Quelle: Handwerkszählung 2020 (HWZ) des Statistischen Bundesamts, 2021

Beschäftigte

201952.083
202051.216
202151.421
Quelle: Handwerkszählung 2020 (HWZ) des Statistischen Bundesamts, 2021

Anzahl der Betriebe

201930.206
202029.118
202127.298

Auszubildende

20191.566
20201.473
20211.511