Elektromobilität Elektroauto-Neuheiten 2022: Stilvoll, rasant und geeignet für den Chefparkplatz

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Auch sie gehören zum neuen Normal: Elektroautos. Im Jahr 2022 kommen zahlreiche weitere Stromer auf den Markt. Wir haben uns für die Führungsriege umgesehen.

Mercedes-EQ, EQE V295
Eleganz und Power: Mercedes-EQ. EQE 350, Edition 1. - © Daimler

Laut E-Mobility-Ranking der IAA Mobility (mehr zur Mobilitätsmesse lesen Sie im Beitrag "IAA Mobilitiy 2021: Übermorgen dann klimaneutral") sind weltweit bereits etwa zehn Millionen E-Autos auf den Straßen – 4,2 Millionen davon in China, 3,2 Millionen in Europa und 1,7 Millionen in den USA. Im Jahr 2020 wurden in Europa die meisten Stromer neu zugelassen (1,37 Millionen), erstmals mehr als in China (1,25 Millionen). Auf Länderebene folgt Deutschland mit 394.943 Neuzulassungen im Jahr 2020 China weltweit auf Platz zwei.

Der E-Antrieb ist hierzulande also auf der Überholspur – und auch immer mehr Firmenchefs fahren geräuschlos vor. So vermeldete das Marktforschungsinstitut Dataforce bereits im September 2021 mit Blick auf die Zulassungsdaten im deutschen Markt im August: Elektroautos haben im Flottenmarkt den Dieselantrieb überholt! Demnach erreichten reine Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge mit 18.934 Neuzulassungen zum ersten Mal ein höheres Volumen als Diesel und Dieselhybride (18.901).

Welche spannenden Stromer stehen für das Jahr 2022 in den Startlöchern, die ihren Weg auf den Chefparkplatz finden könnten? Ein Überblick.

Mercedes EQE: Eleganter Athlet

Klappe, die zweite: Mit dem neuen Mercedes EQE folgt nach dem EQS das zweite Modell von ­Mercedes auf der Oberklasse-Elektro-Architektur. Die Business-Limousine sorgt durch eine Kombination aus elegantem Design mit reduzierten Fugen und nahtlosen Übergängen sowie aus athletischen Elementen für einen gekonnten Auftritt beim Kunden. Die feststehende Heckscheibe und den Kofferraumdeckel kennen Stern-Anhänger vom CLS. Aber der EQE kann nicht nur schön, sondern auch praktisch: Im Kofferraum lassen sich 430 Liter verstauen, die geladene Batterie bringt einen bis zu 660 Kilometer weit. Mit der neuesten Generation der Fahrassistenzsysteme findet unter anderem der Sekundenschlafwarner Einzug ins Fahrzeug, der den Lidschlag des Fahrers über eine Kamera im Fahrer-Display analysiert.

Zur gestaffelten Markteinführung Mitte 2022 fährt der EQE 350 mit 215 kW/292 PS und in einer zweiten Variante vor. Weitere Versionen mit rund 500 kW sind laut dem Hersteller geplant. Und nicht nur das Antriebskonzept ist innovativ – neue Fahrzeugfunktionen gelangen via Over-the-air-Updates in den Mercedes EQE.

Volkswagen ID.5 Pro Performance
Volkswagen ID.5 Pro Performance - © VW

VW ID.5: Familienzuwachs

Das Elektro-SUV-Coupé VW ID.5 und der sportliche ID.5 GTX mit Dualmotor als Allradantrieb, basierend auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) der Wolfsburger, erweitern die ID-Familie von VW. Neu ist unter anderem der optionale Park Assist Plus mit Memory-Funktion, der auf Wunsch personalisierte Einparkvorgänge durchführt, sowie die Software­generation 3.0 mit verbesserter Ladeleistung, Over-the-air-Updates und Sprachbedienung. Zudem will VW mit der Nutzung von Schwarmdaten und Fahrerassistenzsystemen der neuesten Generation den nächsten Schritt hin zum automatisierten Fahren nehmen. Mit drei Motorisierungen, elektronischem Fahrdynamikmanager und „großer, langstreckentauglicher Batterie“ geht das erste, 4,60 Meter lange E-SUV-Coupé (GTX: 4,58 Meter) an den Start, das die ID-typischen LED-Lichtlinien an Front und Heck zeigt.

Im Innern zielen die Wolfsburger auf ein lounge­artiges Konzept ab, trotz coupéartiger Form, und aufgrund des langen Radstands soll der ID.5 Platz wie ein SUV aus höheren Klassen bieten. In den Kofferraum passen bis zu 549 Liter. Für eine ­State-of-the-Art-Kommunikation warten ein digitales Cockpit mit neuem Bedienkonzept, ein optionales Augmented-Reality-Head-up-Display und zahlreiche We-Connect-Services auf die ID.5-Fahrer, die zudem via Car2X-Kommunikation mit anderen, kompatiblen VW-Fahrzeugen von mehr Sicherheit profitieren sollen. Im Umkreis von 800 Metern kann das E-Auto damit vor Gefahren warnen.

Toyota bz4x
Toyota bz4x - © Toyota

Toyota bZ4x: Japanischer Pionier

Nun haben auch die Japaner ein eigenständiges, batterieelektrisches Fahrzeug: bZ4x heißt der Debütant in der „bZ“-Reihe („beyond Zero“) von Toyota. Das SUV, das dank optionalem Allradantrieb zum Offroader wird, ­basiert auf der gemeinsam mit Subaru entwickelten Plattform e-TNGA, bei der die Batterie des Stromers Teil des Fahrgestells unter dem Fahrzeugboden ist. Eine Fahrzeugfront ohne großen Kühlergrill, schmale Scheinwerfer, Aero-Elemente – so sollen künftig alle E-Autos aus dem Hause Toyota aussehen.

Seinen sportlichen Charakter erhält der Newcomer, der via Over-the-air-Updates aktuell gehalten wird, durch markante Schwellerverkleidungen, die angewinkelte Heckscheibe, bis zu 20 Zoll große Reifen, kurze Überhänge und einen Wendekreis von 5,70 Metern. Das Ambiente im Innenraum gestalteten die Designer von Toyota wohnlich, komfortabel und – dank langem Radstand – geräumig. Im Kofferraum lassen sich 452 Liter an Gepäck oder Material verstauen. Die Instrumententafel mit 7-Zoll-TFT-Bildschirm ist für eine gute Sicht niedrig angebracht.

Entspannt wird die Fahrt von A nach B dank des „Single Pedal Drive“, mit dem der Fahrer mit nur einem Pedal agieren kann – sobald er seinen Fuß vom Gaspedal nimmt, verzögert das Elektrofahrzeug dank verstärkter Bremsenergierückgewinnung. Ein optionales Solardach kann zusätzlich beim Laden des Stromers helfen. Und unterwegs sorgt die dritte Generation von Toyota Safety Sense in Form von Assistenzsystemen für ein Plus an Sicherheit, unter anderem dürfte man sich am Volant über das erweiterte Pre-Collision-System, das ent­gegenkommende und einscherende Fahrzeuge frühzeitig erkennt, freuen.

Polestar3
Polestar3 - © Polestar

Polestar 3: Schwedische Synergien

Der schwedische Hersteller Polestar, 2017 von Volvo Cars und der Geely Holding gegründet, hatte bislang zwei E-Autos im Programm: den Polestar 1 als elektrischer Hybrid-GT in einer Kleinserie sowie den Polestar 2 als erstes vollelektrisches Volumenmodell. Mit dem Polestar 3 gesellt sich nun ein elektrisches SUV dazu, das sich durch Konnektivitätsfunktionen auszeichnen soll, die auf Googles Infotainmentsystem Android Automotive OS basieren. Auch sicherheitsorientierte, autonome Fahrfunktionen kündigt Polestar an.

Renault Mégane E-Tech Electric
Renault Mégane E-Tech Electric - © Renault

Renault Mégane E-Tech Electric: Neue französische Welle

„Nouvelle Vague“ („Neue Welle“) nennt Renault seine aktuelle Produktoffensive: Vorneweg fährt dabei der Renault Mégane E-Tech Electric mit neuem Logo an der Front, wahlweise mit 96 kW/130 PS oder 160 kW/218 PS und zwei unterschiedlichen Batteriekapazitäten (96/160 kW). Der 4,21 Meter lange E-Neuling aus der Kompaktklasse mit kurzen Überhängen und der Fähigkeit für Over-the-air-Updates und bidirektionales Laden ist der erste Vertreter auf Basis der neu entwickelten, modularen CMF-EV-Plattform aus der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi, die ein agiles Fahrverhalten verspricht – und neue Designoptionen schafft. Die haben die Entwickler für einen kompakten Motorraum, viel Platz im Innenraum, weit außen positionierte Räder und flache Batterien genutzt. Ein wenig erinnert der Renault Mégane E-Tech Electric an den berühmten „K.I.T.T.“: Nähert sich der Fahrer, begrüßt ihn das Fahrzeug mit einer Lichtsequenz und die versenkten Türgriffe fahren aus. Sobald er Platz genommen hat, schaltet sich automatisch das große OpenR-Display in Form eines liegenden „L“ ein, die Ambientebeleuchtung unterscheidet zwischen Tag und Nacht und wechselt alle 30 Minuten automatisch die Farbe. Mit einer E-Ladung kommt man bis zu 470 Kilometer weit, am Ziel kann der Fahrer dank der Funktion „One pedal to park“ den gesamten Parkvorgang mit dem Gaspedal steuern.

MG5 Electric
MG5 Electric - © MG5

MG5 Electric: Praktischer E-Kombi

Mit dem MG5 Electric kündigt MG den „ersten vollelektrischen Kombi der Welt“ an, der der neuen Generation batterieelektrischer Fahrzeuge aus dem Hause des Importeurs angehört. Kombi-Fahrer legen Wert auf Praktikabilität, daher bietet der 4,5 Meter lange MG5 Electric 578 Liter Kofferraum­volumen, erweiterbar auf bis zu 1.456 Liter, 500 Kilo An­hängelast, 75 Kilo Dachbelastung sowie viel Platz für alle Passagiere. Die Lithium-Ionen-Batterie und der E-Motor (135 kW/184 PS) bringen den E-Kombi über 400 Kilometer weit. Das 11-kW-3-Phasen-Ladegerät an Bord ermöglicht Laden mit Wechselstrom, auch Schnellladen geht: Dann hat die Batterie nach 30 Minuten wieder 80 Prozent ihrer Energie zurück.

Subaru Solterra
Subaru Solterra - © Subaru

Subaru Solterra: Sonne & Erde

Die Sonne („sol“) und Erde („terra“) im Blick: Subaru bietet mit dem Solterra ab 2022 auch in Europa einen vollelektrischen Allradantrieb an. Das SUV fährt auf der gemeinsam mit Toyota entwickelten e-Subaru Global Platform vor. Technische Details zu Leistung oder Reichweite hat der Importeur bislang noch nicht bekannt gegeben.

Porsche Taycan GTS (Sport Turismo)
Porsche Taycan GTS (Sport Turismo) - © Porsche AG

Porsche Taycan GTS (Sport Turismo): Sportler aus dem Ländle

Unter dem Kürzel GTS (Gran Turismo Sport) präsentiert Porsche eine neue Variante seines Elektro-Sportwagens. Stolz sind die Schwaben auf die Reichweite von bis zu 504 Kilometern, denn das neue Sportmodell liegt damit als erster Taycan über der 500-Kilometer-Marke. Parallel zum Taycan GTS debütiert der Taycan GTS Sport Turismo, die dritte Karosserieversion der ersten vollelektrischen Porsche-Modellreihe. Taycan GTS und Taycan GTS Sport Turismo – beide maximal 250 km/h schnell – kosten mindestens 131.834 respektive 132.786 Euro (inkl. MwSt.). Den Taycan GTS charakterisieren bis zu 598 PS Overboost-Leistung bei Nutzung der Launch Control, er schafft es in 3,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Und für den Taycan GTS hat sich Porsche noch eine optionale Besonderheit ausgedacht: ein Panoramadach mit Sunshine Control, das von klar auf matt wechseln kann.

Skoda Enyaq Coupé iV
Skoda Enyaq Coupé iV - © Skoda

Skoda Enyaq Coupé iV: Verkaufsschlager

Der Skoda Enyaq iV ist derzeit das meistverkaufte Modell innerhalb der Submarke „iV“ für elektrifizierte Automobile – gute Aussichten für die Coupé-Version des Elektroautos, das dem SUV folgt und die Modellpalette nach oben abrundet. Auch auf der MEB-Plattform aus dem VW-Konzern aufgebaut, hat der Importeur beim Coupé mit serienmäßiger Schnellladestation Wert auf noch mehr Eleganz und Dynamik gelegt. Auch die Aerodynamik wurde beim viertürigen Coupé optimiert. Skoda kündigt drei Leistungsstufen an: das Skoda Enyaq Coupé iV 60 und das Skoda Enyaq Coupé iV 80 mit Heckantrieb sowie das Skoda Enyaq Coupé iV 80x mit Allradantrieb. Für alle Versionen gilt: Dank der Powerpass-App und -Ladekarte sollen die Fahrer des neuen Stromers europaweit Zugriff auf über 200.000 Ladestationen haben.

Tesla Roadster
Tesla Roadster - © Tesla

Tesla Roadster: Rekordbrecher am Horizont

Zu guter Letzt wagen wir einen Ausblick über das Jahr 2022 hinaus und an die Spitze der Dienstwagenklassen – zu einem „Sportwagen der Superlative mit rekordbrechender Beschleunigung, Reichweite und Leistung“, wie der Hersteller selbstbewusst titelt. Schon 2017 hat Tesla-Chef Elon Musk den neuen Roadster unter großer Begeisterung zahlreicher Zuschauer gezeigt. Was lange währt, soll nun voraussichtlich 2023 gut werden. Ab dann will der Bolide den Markt aufmischen, indem er gleich in mehrfacher Hinsicht neue Maßstäbe setzt. Die Fakten der viersitzigen Roadster-Studie mit Allradantrieb: 2,1 Sekunden, um vom Stand auf Tempo 100 zu kommen, mehr als 400 km/h schnell – und 1.000 Kilometer Reichweite. Dank abnehmbarem Glasdach wird der Tesla Roadster außerdem auch für Cabrio-Liebhaber zum Genuss. Laut Tesla-Website muss man für eine Reservierung der auf 1.000 Stück limitierten „Founders-Series“ auch nur schlappe 215.000 Euro investieren.