Geschäftszahlen Datev: Umsatzplus im Jahr 2024 in schwierigen Umfeldern

Die Datev ist im Geschäftsjahr 2024 weiter gewachsen – in einem fordernden Umfeld mit einem um 0,2 Prozent gesunkenen Bruttoinlandsprodukt. Zum zweiten Mal in Folge konnte das Nürnberger Softwarehaus beim Umsatz mit 5,2 Prozent deutlich zulegen.

Die Datev konnte ihren Umsatz trotz komplexer Rahmenbedingungen 2024 erneut ausbauen.
Die Datev konnte ihren Umsatz trotz komplexer Rahmenbedingungen 2024 erneut ausbauen. - © Suriya - stock.adobe.com

Die Datev ist im Geschäftsjahr 2024 erneut gewachsen. Und dies trotz des gesamtwirtschaftlich recht schwierigen Umfelds - so befindet sich Deutschland mit einem um 0,2 Prozent gesunkenen Bruttoinlandsprodukt bereits das zweite Jahr in Folge in einer Rezession. Das Nürnberger Softwarehaus konnte den Umsatz mit 5,2 Prozent jedoch erneut steigern, im Vorjahr waren es allerdings noch 9,6 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das einen Umsatzzuwachs von 75 Millionen (im Vorjahr 126,4 Millionen) Euro auf 1,514 Milliarden (im Vorjahr 1,439 Milliarden) Euro. Auch mehr Kunden und mehr Belegschaft verzeichnet das Unternehmen.

Datev: Steigende Anwenderzahlen

„Mit einer starken Nachfrage, steigenden Anwenderzahlen und erfolgreichen Cloud-Angeboten steuert die Datev sehr solide durch ein enorm komplexes Umfeld“, kommentiert CEO Professor Dr. Robert Mayr die Geschäftsentwicklung des genossenschaftlich organisierten Softwarehauses. Neben guter Lösungen basiere dieser Erfolg vor allem auf den genossenschaftlichen Werten und der Stärke der Gemeinschaft. Vor allem die Cloud-Services hätten einen signifikanten Anteil zum Wachstum der Genossenschaft beitragen.

Datev: Cloud-Services sehr nachgefragt

Das Umsatzwachstum des IT-Dienstleisters gehe erneut über die gesamte Breite des Geschäfts. Ein Großteil des Wachstums gehe aber auf eine intensivere Nutzung der Angebote zurück. So machten die Cloud-Services mit 605,4 Millionen Euro bei einem Plus von 32,1 Millionen Euro den absolut größten Anteil am Gesamtumsatz aus. Sie umfassen Rechenzentrumsleistungen in den Bereichen Rechnungswesen, Steuern, Wirtschaftsberatung und Lohn und beinhalten Services wie revisionssichere Archivierung und geschützte Datenübermittlung an Institutionen wie Krankenkassen oder Finanzbehörden.

Digitalisierung: E-Rechnungspflicht sorgt für steigende Nachfrage

Die zunehmende Digitalisierung der betriebswirtschaftlichen Prozesse in den Unternehmen ermöglicht dem Nürnberger Softwarehaus ein kontinuierliches Wachstum. Erfolgreich sei beispielsweise die Cloud-Lösung "Unternehmen online". „Auch vor dem Hintergrund der zum Jahresbeginn 2025 gestarteten E-Rechnungspflicht in Deutschland sehen wir beim ohnehin starken Wachstum dieser Lösung seit November 2024 einen noch einmal deutlich stärkeren Anstieg“, sagt Mayr. „Damit werden die Abläufe rund um die Rechnungsbearbeitung für viele Unternehmen deutlich effizienter und die Zusammenarbeit mit der Steuerberatungskanzlei lässt sich einfacher, weil durchgängig digital, gestalten.“ Derzeit habe das Anwendungspaket rund 685.000 Nutzer, die darüber Belege von mehr als 1,5 Millionen Unternehmen austauschen. Mayr stellte heruas, dass Unternehmen über die E-Rechnung künftig noch viel stärker von automatisierten Prozessen profitieren würden, beispielsweise über die E-Rechnungsplattform, mit dem das Unternehmen im Jahr 2024 aufwartete.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz sorgt ebenfalls für Zuwächse

Noch ein Newcomer ist die Künstliche Intelligenz (KI). Mit Produkten, in denen KI enthalten ist, erzielte das Softwarehaus im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,7 Millionen Euro und damit zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hierzu zählten etwa Lösungen wie der Liquiditätsmonitor online oder Personal-Benchmark online. Den größten Anteil am Wachstum habe der Automatisierungsservice Rechnungen, der mit Hilfe von KI aus Rechnungsdaten Buchungsvorschläge erstellt.

Datev-Rechnungswesen: Hier ist das Wachstum am deutlichsten

Beim Blick auf die Produktgruppen sei vor allem das Rechnungswesen am stärksten gewachsen. „Mit einem Umsatzplus von 44,8 Millionen Euro generierte allein die Produktgruppe Rechnungswesen gute 60 Prozent des Umsatzwachstums und erreichte 541,4 Millioen Euro“, erläutert CFO Diana Windmeißer. Dazu gehöre die stark nachgefragte Austauschplattform Unternehmen online ebenso wie die Lösungen für die Finanzbuchführung oder den Jahresabschluss. Außerdem wurden 2024 2,35 Millionen E-Bilanzen an Finanzbehörden übermittelt. „Gemessen am Gesamtumsatz ist nach wie vor die Personalwirtschaft mit einem Umsatz von 309,2 Millionen Euro (plus 2,1 Millionen Euro) die zweitstärkste Produktgruppe. Mit diesen Lösungen seien die Lohn- und Gehaltsabrechnungen von durchschnittlich 14,7 Millionen abhängig Beschäftigten erstellt worden, das sind rund 200.000 mehr als im Vorjahr“, so Windmeißer.

Mehr Beschäftigte betreuen eine wachsende Mitglieder- und Kundenbasis

Insgesamt sind bei der Datev 9.051 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt - 181 Personen mehr als zum Vorjahresstichtag. Besonders erfreulich entwickelte sich auch die Zahl der Kunden. Diese stieg im Jahresverlauf um rund 130.000 auf nahezu eine Dreiviertelmillion (749.800) gegenüber 620.200 in 2023. Auch die Zahl der Genossenschaftsmitglieder – Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte – stieg mit einem Plus von 106 auf 40.293.

Beim Betriebsergebnis konnte die Datev 2024 ebenfalls leicht zulegen. Es betrug 92,8 Millionen Euro, das ist eine Steigerung um 1,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (91,6 Millionen Euro). Die Mitglieder werden am Erfolg der Genossenschaft in Form einer genossenschaftlichen Rückvergütung beteiligt.

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