BWA-Kennziffern, Fachkräftemangel, Mitarbeitermotivation und New Work
Junge Wilde oder erfahrene Hasen? Ein erfolgreicher Betrieb braucht beides, um Kundenwünsche optimal zu erfüllen. Die Analyse der Altersstruktur zeigt, wie Ihr Team aufgestellt ist.
Was sagt die Kennzahl aus?
Die Analyse der Altersstruktur, die je nach Betriebsgröße für den gesamten Betrieb oder einzelne Abteilungen vorgenommen wird, bringt für den Unternehmer zwei wichtige Erkenntnisse:
Einerseits kann er dadurch rechtzeitig absehen, wann erfahrene Leistungsträger in Rente gehen, und sich schon vorausschauend um externen Ersatz kümmern oder alternativ im Wissenstandem mit einem jüngeren Mitarbeiter die Kompetenzen intern sichern. Andererseits lassen sich über das Alter auch Rückschlüsse auf die Stärken und Kompetenzen ziehen, weil Digital Natives meist offener und erfahrener im Umfang mit digitalen Prozessen sind und ein besseres Gespür für die Bedürfnisse junger Kunden haben
Wie beeinflusst die Kennzahl die Zukunftsfähigkeit?
Verlassen die alten und erfahrenen Hasen das Unternehmen in kurzer Abfolge, ohne dass ein Ersatz bereitsteht, kann der gebündelte Wegfall des Erfahrungswissens direkt zu Qualitäts- und auch Umsatzeinbußen führen. Hinzu kommt, dass die nicht so erfahrenen Mitarbeiter oft länger für bestimmte Arbeiten brauchen, um das gleiche Niveau zu erreichen wie die erfahrenen Kollegen. Wird das nicht bereits bei der Kalkulation berücksichtigt, zahlt der Betrieb bei bisher lukrativen Aufträgen unter Umständen plötzlich drauf.
Indirekt kann etwa auch das Fehlen junger Mitarbeiter dazu führen, dass der Betrieb bei der Umstellung auf neue Technologien oder digitale Prozesse hinterherhinkt und den Anschluss an die Wettbewerber verliert.
So haben Sie die Altersstruktur* im Blick
Altersgruppe | Anzahl der Mitarbeiter | Anteil am Gesamten Team in % |
---|---|---|
Bis 29 Jahre | ||
30 bis 39 Jahre | ||
40 bis 49 Jahre | ||
40 bis 59 Jahre | ||
über 59 Jahre | ||
Auszubildende |
(Beispiel: Büro, Planung, Produktion, Montage etc.) zu analysieren.
Welche Stellschrauben haben Unternehmerinnen und Unternehmer?
Da es aufgrund des Fachkräftemangels oft schwierig ist, neue Mitarbeiter im richtigen Alter und mit den passenden Kompetenzen zu finden, sollten Chefs zunächst prüfen, wie sie die vorhandenen Mitarbeiter weiter voranbringen können. Dazu haben sich Einzelgespräche bewährt, die gerade bei den eher stillen Mitgliedern des Teams bislang nicht entdeckte Stärken aufdecken können.
Unabhängig davon sollte sich jeder Unternehmer verstärkt um Auszubildende kümmern, die dann perspektivisch in die Rolle einer erfahrenen Fachkraft schlüpfen können. Damit das gelingt, müssen die Betriebe nicht nur eine professionelle Ausbildung und eine wertschätzende Führungskultur bieten, sondern auch eine klare Vorstellung davon haben, wofür das Unternehmen steht.