Messen, Onlinemarketing, Smartphone und Social Media
Eine Messepräsenz ist für Handwerksbetriebe organisatorisch immer eine große Herausforderung. Oft kommt das Online-Marketing dabei zu kurz, obwohl der Betrieb in den sozialen Medien einige Kanäle betreibt. Mit diesen sechs Social-Media-Tipps wissen alle, dass Sie vor Ort sind!
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Messebesuch planen(PDF, 96,13 kB)
In Zeiten von großen Fach- und Branchenmessen vernachlässigen viele Handwerksunternehmer fatalerweise das Online-Marketing. Aufgrund von Zeitmangel und/oder fehlendem Know-how wird dem Thema zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt – und das, obwohl der Betrieb oftmals diverse eigene Kanäle in den sozialen Netzwerken betreibt. Das sollte Ihnen nicht passieren! Mit den folgenden sechs Tipps nutzen Sie Social Media optimal, um alle wissen zu lassen, dass Sie auf der Messe zu finden sind:
1. Soziale Interaktion mit der Messegesellschaft
- Hashtag: Taggen Sie den Benutzernamen der Messe, wann immer Sie etwas zum Thema posten. Nehmen Sie dazu auch das offizielle Hashtag!
- Facebook-Event: Erstellen Sie ein Facebook-Event für Ihren Messeauftritt, nennen Sie es aber nicht genauso, wie die Messe selbst das Event betitelt. Beispiel: Für die Messe Ufra in Schweinfurt wäre „Betrieb XY auf der ufra“ am besten. Dann stellen Sie eine Mitveranstalter-Anfrage an die Messe – wird diese angenommen, erscheint Ihre Veranstaltung im besten Fall direkt auf der Messeseite unter Veranstaltungen.
- Messe-Marketing: Achten Sie darauf, dass Ihr Content für das Social Media-Marketing der Messeveranstalter nützlich ist. Dann steigt die Chance, dass Ihr Post geteilt wird. Ein Bild vom leeren Stand mit der Bildunterschrift: „Wir sind jetzt da“ ist nicht sonderlich attraktiv.
2. Bemerkenswerten eigenen Content bieten
- Zieldefinition: Behalten Sie im Hinterkopf, warum Sie eigentlich da sind (Neukundengewinnung, regionale Präsenz zeigen etc.) und richten Sie Ihre Themen darauf aus.
- Zielgruppe: Überlegen Sie, wen Sie mit den jeweiligen Posts ansprechen wollen:
- Für Passanten und Laufkundschaft ist schon interessant, wenn es ein Glücksrad oder attraktive Giveaways gibt. Beispiel: bei der Mainfrankenmesse in Würzburg ist es schon Tradition, mit einem orangen Kanalreiniger-Eimer nach Hause zu gehen (super praktisch für Zuhause, aber auch zum „Sammeln“ auf der Messe). Einen Post wäre dieser Eimer allemal wert.
- Das Fachpublikum (B2B & B2C) und Interessierte informieren sich tiefergehend, wollen ausprobieren, schließen Geschäfte ab und betreiben Networking. Diese Zielgruppe sprechen Sie mit Innovationen aus Ihrem Betrieb an. Machen sie neugierig auf neue Techniken und Spezialisierungen – schlicht auf alles, was Sie positiv von den anderen abhebt.
- Rabatte: Messe-Promotions sind immer noch interessant. Spezialpreise und -angebote auf Messen werden zwar immer seltener, sprechen aber die meisten potenziellen Besucher an.
3. Social-Media-Beiträge attraktiv gestalten
Wie verpacken Sie die Informationen über den Messeauftritt Ihres Betriebs in den sozialen Netzwerken so, dass Menschen davon angezogen werden und diesen unbedingt auf der Messe kennenlernen wollen? Mit folgende Maßnahmen funktioniert's:
- Bilder und Videos vergangener Messen: Das Glücksrad dreht sich, eine freundliche Mitarbeiterin zeigt Werbegeschenke wie Kugelschreiber, Parkscheiben, Luftballons, Süßigkeiten etc., Menschen stehen interessiert am Stand und man sieht freundlichen Mitarbeiter – all dies sollte auf Bildern und, noch besser, Videos zu sehen sein.
- Expertise: Sie demonstrieren Ihre Expertise live am Stand? Dann stellen Sie es online!
- Erklärvideos und Tutorials: Die Chefin oder ein eloquenter Mitarbeiter treten vor die Kamera und erklären zum Beispiel, wie die Technik funktioniert und vor allem, was diese den Käuferinnen und Käufern bringt.
- Social-Media-Promo: Machen Sie eine Social-Media-Promo-Aktion: Alle, die Ihrem Account folgen, erhalten etwas Besonderes am Stand.
- Sympathie: Fangen Sie nette Momente ein, machen Sie sich sympathisch, präsentieren Sie Ihren Stand einladend.
- Werbung: Schalten Sie Ads und Social-Media-Ads, am besten schon im Vorfeld der Messe.
- Stories: Vergessen Sie nicht die Stories! Damit überfrachten Sie Ihre Kanäle nicht und haben trotzdem immer etwas von der Messe zu erzählen.
4. Sonderaktionen der Messe und anderer Aussteller beachten
Bietet die Messe selbst Social-Media-Specials wie beispielsweise einen Instawalk? Gibt es bei einem Gastro-Aussteller eine Verkostung? Gibt es Go-Kart-Rennen oder sonstige actionreiche Attraktionen? Nehmen Sie doch einfach teil und lassen sich von den anderen Social Media-Managern taggen!
5. Networking mit Innungen und Handwerkskammern
Sind mit Ihrem Betrieb oder Ihrem Gewerk verbundene Institutionen auf der Messe? Das wären zum Beispiel Innungen, Handwerkskammern oder Kreishandwerkerschaften. Fragen Sie doch mal nach, ob diese sozial interagieren können bzw. wollen – und wenn es nur durch ein gegenseitiges „Gefällt mir“ ist.
6. Social-Media-Features des Messeveranstalters
Fragen Sie bei den Messeveranstaltern nach, ob sie Social-Media-Beiträge für Aussteller anbieten. Vielleicht ist es möglich, dass diese ihren Social-Media-Manager schicken, um ein Video mit und von Ihnen zu machen, das dann auf den Messe-Kanälen erscheint. Vielleicht teilt die Messe aber auch einfach einen Post von Ihrem Betrieb. Egal wie: Auch der Social-Media-Manager der Messe weiß nur, dass es Ihren Betrieb online gibt, wenn Sie es ihm sagen.
*Über Autorin Rebecca Hümmer
Rebecca Hümmer ist Inhaberin von „ hümmer kommunikation “ und Dozentin an verschiedenen Instituten. Die Agentur liefert Online-Marketing mit Schwerpunkt auf Social Media u. a. für Handwerksbetriebe und für Verbrauchermessen in Süddeutschland. Kontakt: mail@huemmer-kommunikation.de , Tel.: 0931/30514348