Wäre es für Arbeitnehmer und Arbeitgeber besser, wenn es eine festgelegte Wochenarbeitszeit gäbe - anstelle einer limitierten Tagesarbeitszeit? So könnten Arbeitnehmer beispielsweise bei Auftragsspitzen zwölf Stunden am Tag arbeiten und hätten im Anschluss eineinhalb oder gar zwei Tage frei. Während Dr. Hans-Jürgen Volz, Geschäftsleiter des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft (BVMW), für eine solche Regelung ist, argumentiert Anja Piel, Vorständin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dagegen.
"Arbeitszeit flexibel gestalten – für ein modernes Handwerk."
Zur Person: Dr. Hans-Jürgen Völz
Dr. Hans-Jürgen Völz ist Geschäftsleiter des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft (BVMW). Der Oberst der Reserve ist Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr
und war zuvor Referent im Bundesministerium der Verteidigung.
"Die Realität mittelständischer Unternehmen erfordert flexiblere Arbeitszeiten“, ist Dr. Hans-Jürgen Völz vom Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW), überzeugt."
Das aktuelle Arbeitszeitgesetz mit der gesetzlichen Höchstgrenze von zehn Stunden Arbeit pro Tag passt nicht mehr zur Realität mittelständischer Unternehmen. Stattdessen brauchen wir einen flexiblen Rahmen, der den tatsächlichen Abläufen auf der Baustelle, in der Werkstatt und beim Kunden gerecht wird. Es ist an der Zeit, den Fokus von der starren und veralteten Tagesarbeitszeit auf die Wochenarbeitszeit zu wechseln – mit der 40-Stunden-Woche als neue Leitplanke. Dass die wahrscheinlich kommende Bundesregierung sich in ihrem Koalitionsvertrag im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen will, begrüßen wir.

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