Künstliche Intelligenz: Wie KI 2025 den Betrieben unter die Arme greifen wird

Fehler wie Risse, Unebenheiten oder falsche Maße: Ist KI 2025 bereits in der Lage, solche Qualitätsmängel zu erkennen und zu melden? Ja! KI-Experte Carsten Kraus gibt einen Überblick, was Betriebe dieses Jahr bereits umsetzen können. KI-Experte Carsten Kraus setzt sich dafür ein, dass Europa in Sachen der Supertechnologie nicht abgehängt wird. Wo liegen die größten Potenziale von KI 2025 für das Handwerk: Was funktioniert schon gut? Carsten Kraus: Das klarste Einsatzgebiet von KI in beinahe allen Branchen liegt in großen Sprachmodellen wie ChatGPT. Die Einstiegshürde ist hier relativ niedrig, das benötigte Vorwissen lässt sich vergleichsweise einfach aneignen und erste Anwendungen dafür finden. Ein ebenso einfacher Einstieg in das Thema Künstliche Intelligenz liegt in der Automatisierung von repetitiven Aufgaben oder Verwaltungsaufgaben. Im Kundenkontakt oder bei der Terminplanung helfen KI-Systeme oder Chatbots, einfache Anfragen automatisiert zu beantworten oder zu erledigen und damit Mitarbeiter zu entlasten. Wo liegen die Chancen in naher Zukunft? Aufwendiger in der Implementierung, aber dafür mit großem Potenzial für die Branche sind alle Bereiche rund um die Qualitätskontrolle oder Fehlererkennung. In der Produktion oder Verarbeitung von Materialien kann KI via Bilderkennung Fehler wie Risse, Unebenheiten oder falsche Maße erkennen. Für viele Sparten kommen derzeit immer neue Anbieter auf den Markt, die spezifische Lösungen für ganz individuelle Probleme bieten und KI dabei wertschöpfend, kostensenkend oder effizienzsteigernd einsetzen. Was ebenfalls schon in vielen Betrieben eingesetzt wird, sind Systeme, die beispielsweise Materialbedarf vorhersagen und automatisiert Bestellungen herausgeben – und so Engpässe oder übervolle Lager vermeiden. Diese sind häufig auch in der Lage, den Markt zu überblicken und die besten Zeitpunkte für den Kauf sowie die besten Zulieferer zu finden. Auch die Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung, ist bereits seit Jahren stark etabliert. Durch die Verwendung wertvoller, teils eigener Datensätze können Ausfälle, Defekte oder Reparaturen an Geräten oder Produkten vorab festgestellt werden. Viele Cases zeigen, wie groß das Einsparpotenzial hier ist und wie sich solche KI-Initiativen auch auf den ROI auswirken. Wie müsste sich die KI 2025 weiterentwickeln, um diese Szenarien abzudecken? Für 2025 erwarte ich die weitere Entwicklung von spezialisierten kleinen Sprachmodellen, die auf konkrete Aufgaben optimiert sind und dadurch für sehr spezifische Probleme eingesetzt werden können. Einiges Potenzial – zumindest für die kommenden Jahre – sehe ich auch bei Robotern, die in Fabriken und auf Baustellen eingesetzt werden und dort die Effizienz steigern und Kosten senken. Erste Automobilhersteller testen diese bereits, mit einem großflächigen Einsatz rechne ich allerdings dieses Jahr in Deutschland noch nicht. Kann die KI 2025 mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten Arbeitskräfte einsparen? Auf jeden Fall. Das Handwerk leidet ohnehin stark unter dem Fachkräftemangel und hier kann der Einsatz Künstlicher Intelligenz die Auswirkungen des Problems zumindest etwas mindern. Es geht hier einerseits darum, manuelle und repetitive Prozesse so weit wie möglich zu automatisieren. Damit bleibt Mitarbeitern mehr Zeit, sich auf wirkliche wichtige Aufgaben zu fokussieren und damit nicht nur mehr Effizienz und Mehrwert einzubringen, sondern auch mühsame repetitive Aufgaben ablegen zu können. Ähnliches gilt für den Einsatz von KI in anderen Punkten der Wertschöpfungskette: Hier ist die Technologie vorerst eine wertvolle Unterstützung, die Transparenz schafft, Entscheidungen vereinfacht und Mitarbeiter damit entlastet. Wie stark wird die Branche von Regularien wie dem AI Act betroffen sein? Wichtig zu wissen ist zunächst: Der AI Act reguliert nicht nur Unternehmen, die an KI forschen oder KI-Produkte anbieten – sondern alle Unternehmen und Branchen, die KI innerhalb der EU in einem Schritt ihrer Wertschöpfungskette anwenden. Sofern ein Handwerksbetrieb Künstliche Intelligenz in irgendeiner Weise nutzt, ist es also direkt vom AI Act betroffen. Dabei kommt es jedoch immer darauf an, wofür KI genau eingesetzt wird – denn der Act ordnet die Entwicklung und Anwendung in verschiedene Risikoklassen ein: Unannehmbares Risiko, hohes Risiko und begrenztes Risiko sowie minimales oder kein Risiko. Verboten sind nur Anwendungen, die in die erste Risikoklasse – unannehmbares Risko – fallen. Anwendungen mit hohem Risiko unterliegen bestimmten gesetzlichen Anforderungen, diejenigen mit begrenztem Risiko spezifischen Transparenzverpflichtungen. Dazu zählen in den für das Handwerk relevanten Bereichen beispielsweise die kritische Infrastruktur, Sicherheitskomponenten von Produkten, wesentliche private und öffentliche Dienstleistungen und die Beschäftigung sowie das Management von Arbeitnehmern, aber auch Bildung und HR. Um Künstliche Intelligenz hier einsetzen zu dürfen, müssen Betriebe angemessener Risikobewertungs- und Minderungssysteme etablieren, qualitativ hochwertige und gegebenenfalls nach dem AGG sowie den Gleichstellungsgrundsätzen balancierte Datensätze nutzen und bestimmte Transparenz und Protokollierungspflichten sowie angemessene menschliche Aufsichtsmaßnahmen zur Risikominimierung einführen. Das klingt zunächst zwar abschreckend, sollte aber kein Unternehmen von der Nutzung von KI abhalten. Wie navigiert man sicher in diesem komplexen Umfeld? Mein wichtigster Rat ist, überhaupt in diesem Umfeld zu navigieren. Verschiedene Experten gehen davon aus, dass Künstliche Intelligenz die Produktivität in sämtlichen Branchen um rund 20 Prozent steigern wird, denn sie ist aktuell die Basistechnologie für viele neue Anwendungsgebiete. Wer sich von Regularien oder Strafen abschrecken lässt, wird langfristig Probleme haben, wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein guter Ansatz ist es in jedem Fall ein grundlegendes Verständnis für die Technologie und die Regularien anzueignen – im Zweifelsfall ergänzt durch externe Berater und den Austausch mit anderen Anwendern in ähnlichen Feldern. Außerdem müssen Mitarbeiter unbedingt mit an Bord genommen werden – nicht nur, damit sie KI verstehen und anwenden können, sondern vor allem auch, um Akzeptanz für die Technologie zu schaffen. Hier gibt es jede Menge Schulungen und verschiedene Anbieter, sodass jedes Unternehmen passende Unterstützung finden kann. Wie und wo fängt man bei KI 2025 überhaupt an? Was sind die Hürden? Ich würde niemandem raten, direkt mit einem umfassenden Millionenprojekt das gesamte Unternehmen zu transformieren und damit alles auf den Kopf zu stellen. Viel besser ist es – gerne auch gemeinsam mit Experten – ganz konkrete Probleme und Fragestellungen in der täglichen Arbeit zu identifizieren und dann zu sehen, wo KI helfen kann. Mit solchen Pilotprojekten schafft man schnell erste messbare Mehrwerte, fördert die Akzeptanz bei den Mitarbeitern und kann sich auch an ein reguliertes Umfeld gewöhnen. Die nächsten Use Cases werden sich dann ganz automatisch ergeben. Haben Sie keine Angst vor der KI oder den Folgen der Regulierung, sondern nutzen Sie jetzt die Chance, sich so früh wie möglich mit dieser Technologie auseinanderzusetzen. Experte für KI 2025 und darüber hinaus: Carsten Kraus Carsten Kraus ist KI-Experte, Investor, Multi-Unternehmer und Mitglied des Forbes Technology Council. Als KI-Experte setzt er sich vor allem dafür ein, dass Europa in Sachen Künstlicher Intelligenz nicht abgehängt wird. Zudem ist er davon überzeugt, dass neue Technologien Wert für Unternehmen und Menschen zugleich stiften.

Interview mit Carsten Kraus Künstliche Intelligenz: Wie KI 2025 den Betrieben unter die Arme greifen wird

Wo liegen die größten Potenziale von KI 2025 für das Handwerk: Was funktioniert schon gut?

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