Zusatzgeschäft Geschäftsmodelle im Handwerk: Wie Sie künftige Märkte erschließen

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3D-Drucker, Digitalisierung, Geschäftsideen, Künstliche Intelligenz (KI, AI) und Zukunftsperspektiven im Handwerk

Über innovative Zusatzgeschäfte können Handwerksbetriebe neue Zielgruppen ansprechen, effizienter arbeiten und gleichzeitig ihre Kernkompetenz stärken. Clevere Modelle sind oft ein Mix aus Handwerk, Service, Digitalisierung und KI.

Anne und Felix Moll, Inhaber von Moll Bedachungen, haben ihr eigenes Start-up Bygg.ai gegründet.
Anne und Felix Moll, Inhaber von Moll Bedachungen, haben ihr eigenes Start-up "Bygg.ai" gegründet. - © Markus J. Feger

Seit gut vier Jahren tüfteln die Geschwister Anne und Felix Moll aus Korschenbroich in NRW an einer kleinen Sensation, die nächstes Jahr die Markt­reife erlangen soll: ein smartes Kit aus Feuchtigkeitsmesser, Sensoren und Künstlicher Intelligenz (KI), das kostspielige Dachschäden schon frühzeitig erkennt. Name des Start-ups: Bygg.ai. Das Gründerteam – er Dachdecker- und Klempnermeister, sie studierte BWLerin – kommt aus einer traditionellen Dachdecker-Familie. Die beiden führen den Betrieb Moll Bedachungen in dritter Generation und ergänzen sich mit ihren Kompetenzen perfekt.

Die Vorteile der Digitalisierung machten sich die beiden schon früh zunutze. „Immer wenn ein Unwetter in der Gegend war, liefen die Telefone heiß. Beim Starkregen 2018 hatten wir über 100 Anfragen“, erinnert sich Anne Moll. „In kürzester Zeit mussten wir uns einen Überblick verschaffen und priorisieren. Welcher Schaden ist der dringlichste, welches Team fährt wohin – nicht immer einfach, da private Bauherren die Schadensgröße nicht umfänglich abschätzen können“, beschreibt Felix Moll. Diese logistische Herausforderung brachte schließlich den Wendepunkt im Familienunternehmen. Schnell war klar: Digi­tale Tools müssen her, um effizienter und serviceorientierter arbeiten zu können.