Serie "Superkräfte", 8. Folge – Umgang mit Kritik Aus Fehlern lernen: So gelingt konstruktiver Umgang mit Kritik

Zugehörige Themenseiten:
Mitarbeitermotivation, Superkräfte – So stärken sich Chefinnen und Chefs und Zielerreichung

Kennen Sie das? Mitarbeitende ver­tuschen selbst verursachte Schäden, schieben anderen Fehler in die Schuhe, ducken sich weg. Kommt’s heraus, sind Sie enttäuscht, Kunden verärgert und Ihr Verhältnis zu diesen Mitarbeitenden ist getrübt. Zudem kann der Schaden für die Firma groß sein. So etablieren Sie konstruktiven Umgang mit Kritik in Ihrem Betrieb.

Die Erfahrung, Fehler angstfrei zugeben zu können, verschafft Mitarbeitenden das Gefühl, im Betrieb als Mensch gesehen zu werden.
Die Erfahrung, Fehler angstfrei zugeben zu können, verschafft Mitarbeitenden das Gefühl, im Betrieb als Mensch gesehen zu werden. - © Grispb - stock.adobe.com

Fehler zuzugeben ist bei manchen Menschen mit Angst und Scham belegt. Wie können Sie dem bewusst begegnen und sogar etwas Positives für alle daraus ziehen?

Die Energieblockaden lösen

Dafür ist eine gelebte Vertrauenskultur nötig. Die Erfahrung, Fehler angstfrei zugeben zu können und nicht dafür verurteilt zu werden, gemeinsam Lösungen zu finden und täglich dazuzulernen, verschafft Mitarbeitenden das Gefühl, im Betrieb als Mensch gesehen zu werden. Denn wer keine Fehler macht, tut auch nichts. Wichtig: Damit Menschen selbstbewusst zu Fehlern stehen können, brauchen sie einen gestärkten Rücken. Hier hilft ein offen kommuniziertes und für alle bekanntes Vorgehen, worauf sich alle verlassen können. So können selbst ­Fehler eine Quelle für bessere Arbeits­weisen sein.

Die Superkraft wecken

  • Wie wollen Sie in Ihrem Betrieb mit Fehlern umgehen? Stellen Sie Ihre Ideen schriftlich zusammen, wie Sie Offenheit und Ehrlichkeit gemeinsam leben wollen – und dass für Sie gemachte Fehler die Chance zur kontinuierlichen Verbesserung bergen. Machen Sie dieses Commitment öffentlich, lassen Sie alle daran teilhaben und sich dazu bekennen. In diesem Austausch werden Sie spüren, wer vielleicht noch Ängste oder Vorbehalte hat, und können diese in Gesprächen ausräumen.
  • Wenn Sie so „klare Kante“ zum Thema Fehler kommunizieren und vorleben, machen Sie transparent, wer Teil des Teams sein kann und wer nicht. Sie bieten Vertrauen an und setzen Ehrlichkeit voraus. Eine verlässliche Linie für Ihre Mitarbeitenden.
  • Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, aus Fehlern zu lernen und diese Lernerfahrung zu teilen. Dies unterstützen Sie, indem Sie in Besprechungen Fehler tabulos ohne persönliche Schuldzuweisung ansprechen. „Dieser Fehler ist nun schon mehrfach in unseren Abläufen aufgetaucht. Was können wir konkret tun, um hier eine signifikante Veränderung zu schaffen? Was sind gangbare Alternativen?“
  • Wenn besonders gute Lösungen und neue wertvolle Erkenntnisse aus Fehlern entstehen, bestärken Sie diese Gewinne im Sinne des lebenslangen Lernens. Lassen Sie frische Ideen zu, auch von jüngeren Mitarbeitenden. Zeigen Sie, wie willkommen Ihnen alle Beiträge sind.
  • Ebenso ist der konstruktive Umgang mit Kritik eine Chance für wertvolle Verbesserung. Machen Sie deutlich, dass Kritik sachlich gemeint ist und keine Bewertung oder Abwertung der jeweiligen Person. „Mir ist etwas aufgefallen bei deinem letzten Auftrag. Da möchte ich mich gern mit dir austauschen. Ich bin sicher, das wird sich lohnen.“

Den Erfolg verbuchen

Damit das Fehler-Thema aus der Tabu­zone verschwindet, ist auch ein freund­licher Umgang untereinander wichtig. Machen Sie klar, dass Sie sich eine unterstützende Haltung – auch unter den ­Kollegen – wünschen.

Manche Firmen feiern den „Fehler des Monats“ und seine positiven Auswirkungen und Lerngewinne daraus. Ein schönes Beispiel, wie ich finde. Auch da sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt – viel Erfolg dabei!

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