Serie "Superkräfte", 3. Folge – An einem Strang ziehen Vertrauenskultur: So entlasten Sie sich als Führungskraft und werten gleichzeitig Ihr Team auf

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Burnout, Mitarbeitermotivation, Superkräfte – So stärken sich Chefinnen und Chefs und Zielerreichung

Die bekannte „Sich selbst erfüllende Prophezeiung“ wirkt auch bei Erwartungen gegenüber Menschen. Wir spüren tatsächlich, was andere über uns denken – ob man uns etwas im positiven Sinn zutraut oder nicht. Da reicht ein Blick, eine Geste, eine Nuance in der Stimme. Genau das sollten Chefinnen und Chefs als Basis nutzen, um eine Vertrauenskultur zu etablieren, die nicht nur Entlastung bringt, sondern auch die Mitarbeiter aufwertet.

An einem Strang ziehen
An einem Strang ziehen: Vertrauenskultur und Stolz. - © Uriadnikov Sergey - stock.adobe.com

Es nicht verwunderlich, dass mit dem (alten) Prinzip „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ enorme Potenziale ungenutzt und viele Mitarbeiter weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Hand aufs Herz: Was glauben Sie, wie Ihre Mitarbeiter und Azubis über Sie als Führungskraft und Ihr Unternehmen am Kneipentresen sprechen? Sind Ihre Leute stolz darauf, Teil eines wunderbaren Ganzen zu sein? Sind sie überzeugt davon? Werben sie begeistert mit dem Betrieb, dem sie angehören?

Die Energieblockaden lösen

Das beginnt natürlich schon bei der Führung von Mitarbeitern. Ganz nach dem Motto: „Wenn ich um Menschen Zäune baue, bekomme ich Schafe.“ Wenn Sie Menschen bewusst und klar formuliert Vertrauen schenken, im richtigen Maße und langsam wachsend, bekommen diese mehr Selbstbewusstsein und große Eigenständigkeit. Der Effekt: mehr Erfolgs­erlebnisse, Stolz auf die eigenen Fähigkeiten und Wirksamkeit und Verbundenheit mit dem Betrieb. Wenn uns jemand sein Vertrauen klar und deutlich ausspricht, fühlen wir uns umso mehr ermächtigt und fähig, es zu schaffen. Wir wollen das Vertrauen des anderen nicht ent­täuschen. Und unsere Ergebnisse und Leistungen werden nachweislich besser.

Die Superkraft wecken

Prüfen Sie Ihre Gedanken und Haltungen:

  • Was denke ich wirklich von meinen Mitarbeitern? Bei wem habe ich Vorurteile und (ungeprüfte) Vorbehalte und warum? Mit wem arbeite ich aus vollem Herzen gerne zusammen?
  • Sprechen Sie Vertrauen tatsächlich aus: „Ich schätze dich wirklich sehr. Ich bin sicher, du wirst dieses Projekt top durch­ziehen. Ich stehe voll hinter dir.“
  • „Ich bin wirklich froh, dich in meinem Team zu haben. Du hast mein volles Vertrauen. Du bist genau der/die Richtige für diesen kniffligen Auftrag.“

Tauschen Sie sich in Mitarbeiterbesprechungen darüber aus, was richtig gut lief, welche außergewöhnlichen Leistungen es gab, wo Mitarbeiter über ihre Komfortzone hinaus­gegangen sind und eigenständig genau das Richtige gemacht haben. Bestärken Sie alle darin, zeigen Sie, dass Sie ein solches Verhalten ausdrücklich wünschen. Fragen Sie bewusst nach: Was lief diese Woche richtig gut bei euch? Worauf seid ihr stolz?

Klären Sie und weiten Sie den Bereich der Eigenverantwortlichkeit konkret. Geben Sie ein Budget bekannt, das Mitarbeiter selbst verantworten können, als kleine Aufmerksam­keiten für den Kunden oder auch für Kollegen. Bestärken Sie alles, was den gemeinsamen Erfolg unterstützt. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter in eigenen Instagram-Kanälen über ihren Arbeitsalltag, witzige Erlebnisse und Erfolgsgeschichten mit Kunden berichten. Geben Sie ihnen (nach Klärung gemeinsamer Regeln) Befugnisse, selbst Botschafter und Redakteure zu sein. Mischen Sie sich nicht ein, lassen Sie sie machen.

Den Erfolg verbuchen

Der Stolz auf eine Firmenzugehörigkeit entsteht bei den Mitarbeitern ganz stark durch außergewöhnliche Erlebnisse: ­Verständnis und Hilfe bei schwierigen ­Lebenssituationen, gemeinsam ge­meisterte, sehr anspruchsvolle Projekte, Übertragung von neuen Aufgaben („Ich traue es dir zu, du schaffst das.“), Erlebnisse von Rückhalt, gerade wenn Fehler passieren, Würdigung von eigenen außergewöhnlichen Leistungen und eingebrachten Ideen.

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