Büroorganisation, IT-Sicherheit, IT-Trends, Künstliche Intelligenz (KI, AI) und Risikomanagement
Stimm-Imitationen aus dem Computer, gefälschte Geschäftsunterlagen und geklonte Webseiten: Neuartige Betrugsmaschen mit Künstlicher Intelligenz bedrohen zunehmend Handwerksbetriebe – denn Cyberkriminelle nehmen vor allem kleine Firmen ins Visier.
Wir haben ein Problem mit Ihrer letzten Rechnung, könnten Sie diese bitte umgehend auf unser neues Geschäftskonto überweisen – vielleicht kennen Sie nur das alte?“ Die Stimme des Lieferanten am Telefon klingt bekannt. Nur: Wer da spricht, ist keine echte Person, sondern eine Künstliche Intelligenz, kurz KI. Ihr Ziel ist es, den Betriebschef in Vertrauen zu wiegen – und um sein Geld zu bringen.
Neueste Masche: „Social Hacking“
Ein Szenario wie dieses klingt weit hergeholt, ist es aber nicht. KI ist ein Zauberlehrling mit rasant steigenden Fähigkeiten – auch für Betrugsversuche im Handwerk. Es seien eben nicht nur „die DAX-Unternehmen mit komplexer IT-Infrastruktur“, auf die die Cyberkriminellen es per KI abgesehen hätten, erklärt Eva Schmoly, Referentin für Innovation und Außenwirtschaft der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN). „Im Gegenteil: Gerade kleine Firmen, etwa auch Handwerksbetriebe, sind ein potenzielles Ziel von Cyberkriminellen. Denen reichen als Angriffsziele schon Handy und Tablet.“ Etwa jedes fünfte Kleinunternehmen war demnach bereits Opfer eines Cyberangriffs. Im digitalen Zeitalter hat das Handwerk so eine neue Herausforderung zu bewältigen: den KI-Betrug. Der vollzieht sich aber eben nicht allein durch das „klassische“ Aufspielen von Computerviren, sondern durch sogenanntes Social Hacking. Soll heißen: Die Opfer und ihre Sinne werden getäuscht, sei es schriftlich, visuell oder stimmlich.