IT-Sicherheit Telefonbetrug: So schützen sich Handwerksbetriebe vor Dieben mit KI-Stimmen

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ChatGPT und Co. liefern künstliche Intelligenz (KI) für alle – und nehmen auch in Handwerksbetrieben schon einige lästige Schreibarbeiten ab. Auf der anderen Seite wächst auch die Gefahr vor Betrug. Die neuste Masche: Der Telefonbetrug mit KI-Stimmen.

Vorsicht vor KI-Stimmen: Immer häufiger ziehen Betrüger Sprachschnipsel von Personen aus dem Internet heran, um ihre Opfer in die Irre zu führen. - © stock.adobe.com - diy13

"Du mir überweisen 10.000 Euro" – bei solchen grammatikalisch nicht ganz korrekten Phrasen lassen sich Betrüger schnell entlarven. Doch mit Tools wie ChatGPT und anderen KI-Programmen stehen den Kriminellen nun neue Werkzeuge zur Verfügung, die nicht nur fehlerfrei kommunizieren – sondern auch Stimmen imitieren können.

Ein Drittel fällt auf Telefon-Trick herein

Der Telefonbetrug mit KI-Stimmen ist laut einer Studie des Computersicherheits-Anbieters McAfee die neueste Masche. Laut einer Untersuchung fällt etwa ein Drittel auf diesen Trick herein. Weil die Programme in der Lage sind, über einfache Stimmproben aus dem Internet – zum Beispiel Instagram Stories – den Klang von Personen nachzuahmen, haben die Täter leichtes Spiel, die Stimmen von Bekannten der Opfer nachzuahmen. Die KI ist sogar in der Lage, die Betonung der vermeintlich bekannten Anrufer zu imitieren.

Die Folgen sind verheerend: Allein 2022 wurde mit KI-Stimmen-Betrug ein Betrag von rund 2,6 Milliarden US-Dollar erbeutet. Wie die Studie zeigt, sind viele Angerufene bereit, Geld zu überweisen, wenn sie eine Voice-Nachricht von Freunden oder Familienmitglieder erhalten. Bei einem scheinbaren Autoproblem oder Unfall und den einhergehenden Kosten sind 48 Prozent dazu bereit, Geld zu überweisen.

So schützen sich angerufene Opfer:

  • Aller perfekten Wortwahl zum Trotz gibt es zuweilen Unregelmäßigkeiten in der Stimme sowie Wörter oder Formulierungen, die die oder der Bekannte nicht verwenden würde.
  • Über Rückfragen lassen sich vorgetäuschte Sachverhalte häufig aufklären. Dazu zählen auch Fragen, die nur die reale bekannte Person wissen kann.
  • Die angezeigte Telefonnummer kann ebenfalls gefälscht angezeigt werden. Am besten ist es, die Person, um die es sich beim Anrufer vermeintlich handelt, im Zweifel zurückzurufen.
  • Da die Sprachproben aus dem Internet stammen, besser mit dem Teilen von Tonaufnahmen und Videos in den sozialen Netzwerken aufpassen.
  • Ebenfalls wichtig: Informationen wie Sozialversicherungsnummer, Wohnadresse, Geburtsdatum, Telefonnummer und Bankverbindung sollten am Telefon nur angegeben werden, wenn wirklich sicher ist, dass es sich um den realen Anrufer handelt.