Der Knigge für Auszubildende Teil 4: Arbeiten beim Kunden

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Ausbildung und Knigge für Auszubildende

Für viele Auszubildende ist der Start ins Berufsleben nicht einfach. Unsere Serie „Knigge für Auszubildende im Handwerk“ hilft ihnen und ihren Chefs mit praktischen Tipps. Der vierte Teil zeigt, worauf Lehrlinge während der Arbeit beim Kundenbesuch achten sollten.

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In den meisten Handwerksberufen pflegt nicht nur der Meister Kundenkontakt. Seine Mitarbeiter begleiten ihn zu Terminen beim Auftraggeber Zuhause und präsentieren den Betrieb nach außen. Deshalb sollten auch Auszubildende genau wissen, wie sie sich beim Kunden zu verhalten haben. Einige wichtige Tipps, an die sich alle Mitarbeiter während der Arbeit halten sollten, sind im Folgenden zusammengefasst:

Die Wohnung vorbereiten

Gegenstände sichern. Die eigene Privatsphäre ist den meisten Menschen besonders wichtig, deshalb sind Kunden häufig ängstlich, was der Handwerkerbesuch für ihre Wohnung und ihre Einrichtung bedeuten könnte. Um diesen Ängsten vorzubeugen, sollte der Teamchef den Auftraggeber auf Wertsachen wie Geld oder Schmuck hinweisen, die am Montageplatz liegen. Dann gibt es später keine Missverständnisse. Der Lehrling kann die Augen offen halten und den Vorgesetzten auf Gegenstände aufmerksam machen.

Einrichtung abdecken. Auch die Einrichtung sehen Auftraggeber durch die nötigen Arbeiten oft in Gefahr. Für Handwerker sollte es selbstverständlich sein, Vliese mitzubringen und diese auf den Laufwegen in den Kundenräumen auszulegen. Auch Möbel, die nicht aus dem Zimmer geräumt wurden, müssen abgedeckt werden. So schützen die Arbeiter Böden und Einrichtung des Kunden vor Kratzern und Schmutz. Gerne können sich für diese Aufgaben auch die Auszubildenden zur Verfügung stellen.

Als Gast auftreten

Respektvoll verhalten. Obwohl Handwerker Dienstleistungen für den Auftraggeber ausführen, sind sie während des Termins bei ihm zu Gast. Dementsprechend sollten sich alle Mitarbeiter respektvoll verhalten: Den Kunden immer erst fragen, ob man auf die Toilette gehen kann; vor Betreten eines Zimmers zuerst anklopfen; auf besondere Situationen im Haushalt wie kranke Menschen, Kinder, Haustiere und die Lebensgewohnheiten des Kunden Rücksicht nehmen; nur in den Pausen und draußen rauchen sowie telefonieren.

Höflich ansprechen. Nicht nur gegenüber dem Kunden sollte der Lehrling stets freundlich auftreten; auch den Mitarbeitern und dem Chef muss er höflich begegnen. Dazu zählt, verständlich und in ganzen Sätzen zu sprechen, Blickkontakt halten, andere aussprechen zu lassen, nicht zu fluchen oder Schimpfwörter zu nutzen, Bitte und Danke zu sagen.

Fehler zugeben. Missgeschicke passieren jedem einmal und als Auszubildender kann es erst recht vorkommen, dass etwas schief geht. In so einem Fall muss der Lehrling dem Teamleiter sofort Bescheid sagen und sich entschuldigen. Auf diese Weise kann der Schaden schnellstmöglich behoben werden. Streitgespräche gilt es, während des Kundenbesuchs zu vermeiden. Sollte es Meinungsverschiedenheiten geben, ist ein Gespräch unter vier Augen sinnvoll.

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    Kunden machen sich häufig Sorgen wegen ihrer Einrichtung, wenn Handwerker ins Haus kommen. Um den Boden zu schützen, sollten Vliese mitgebracht und ausgelegt werden.
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    Auch auf Möbel, die während Handwerksarbeiten im Zimmer verbleiben, müssen Handwerker Rücksicht nehmen. Der Auszubildende sollte helfen, alles abzudecken und zu schützen.
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    Seine Aufgaben, sollte der Auszubildende stets konzentriert und ordentlich erfüllen. Bei Fragen oder Unsicherheiten sollte er sich sofort beim Vorgesetzten erkundigen und Tipps holen.
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    Insbesondere bei weiblichen Lehrlingen hegen manche Kunden Zweifel oder wollen helfen. Dies dürfen die Auszubildenden freundlich abwehren: "Vielen Dank, dass Sie mir helfen möchten, aber ich komme gut zurecht."
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    Am einfachsten ist es, die Pause außerhalb der Kundenräume zu verbringen. Sollte der Auftraggeber aber eine Einladung zum Mittagessen aussprechen, sollten sich Handwerker ihre guten Tischmanieren in Erinnerung rufen: ...
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    ... nur aus dem Glas trinken; nur alkoholfreie Getränke annehmen; nicht auf den Elllbogen lehnen; Hilfe anbieten, aber nicht ungefragt Lebensmittel aus dem Kühlschrank nehmen; sich für alles bedanken und das Essen loben; „Guten Appetit" wünschen.
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    So nicht: Falls es erlaubt ist, einmal eine Raucherpause einzulegen, dann darf dies ausschließlich außerhalb der Kundenräume geschehen. Dabei sollte sich der Auszubildende möglichst unauffällig verhalten und seine Zigarettenstummel aufräumen.

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