Controlling für Unternehmer Stundensatz-Rechner für Handwerker: Die Kosten einer Mitarbeiterstunde sicher kalkulieren

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Viel geackert und trotzdem zu wenig Geld auf dem Konto? Das liegt oft daran, dass Unternehmer ihre Leistung zu billig verkaufen. Denn wer Gewinn erzielen will, darf sich nicht an der Konkurrenz orientieren, sondern muss seine Stundenverrechnungssätze individuell kalkulieren. Wie das funktioniert, zeigt der Stundensatz-Rechner von handwerk magazin in drei Schritten.

Stundensatzrechner
Auch wenn im Arbeits- oder Tarifvertrag die 40-Stunden-Woche steht, kann längst nicht jede vom Betrieb bezahlte Stunde einem Kunden verrechnet werden. - © Quality Stock Arts - stock.adobe.com

Wie weit können wir beim Angebot der Konkurrenz mitgehen? Welchen Preis müssen wir verlangen, um die Materialkosten zu decken? Wo liegt unsere Schmerzgrenze, unterhalb derer wir nicht dauerhaft anbieten sollten? Obwohl die Kalkulation der Angebotspreise für jeden Betrieb überlebenswichtig ist, dominiert in der Praxis noch allzu häufig das "Pi mal Daumen"- Verfahren: Statt auszurechnen, welcher Preis für das Erreichen einer akzeptablen Gewinnmarge erzielt werden muss, wird dem Kunden oft hemdsärmelig ein Endbetrag genannt, der schlimmstenfalls nicht mal die eigenen Kosten deckt.

Entscheidung nach Zahlen schlägt Bauchgefühl

Ist es also für Unternehmer sogar schädlich, sich bei der Preiskalkulation auf das viel zitierte Bauchgefühl zu verlassen? Wie eine Umfrage des Ludwig-Fröhler-Instituts in München zeigt, befasst sich ein gutes Drittel der Betriebsinhaber im Handwerk nie oder nur in Ausnahmefällen mit wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Liquidität, Geldumschlagsdauer oder dem Betriebskapital. Ein klarer Fehler, wie die Münchner Wissenschaftler herausgefunden haben. Denn Unternehmer, die sich regelmäßig mit ihren Zahlen beschäftigen und auch nach diesen handeln, haben weniger Liquiditätsprobleme, erzielen eine höhere Gesamtkapitalrentabilität und kommen leichter an Fremdkapital.