Energiesparen und Smart Home
Ein schwacher oder gestörter Internet-Empfang wird im Smart Home schnell zum Problem. Doch die Ursache liegt häufig nicht am Anschluss selbst, sondern an der Bauweise des Hauses oder der Inneneinrichtung. Telekom-Experte Ferri Abolhassan gibt sieben Tipps, wie sich jeder Raum mit einem starken WLAN-Signal versorgen lässt.
Mit dem Smartphone Lampen, Rollläden, Thermostate und mehr steuern: Smart-Home-Anwendungen können den Alltag erleichtern, Geld sparen und den Energieverbrauch senken. Laut einer Bitkom-Studie nutzen bereits 43 Prozent der Befragten solche Geräte im Haushalt. Doch häufig bereitet das Internet Probleme. Welche Maßnahmen dann helfen, erklärt Ferri Abolhassan, Sales- und Servicechef bei Telekom Deutschland.
Tipp 1: Für schnelles Internet sorgen
Um alle Vorzüge des Smart Internetverbindung und ein optimal eingerichtetes Heimnetzwerk sollte man auch von Anfang an die technischen und baulichen Rahmenbedingungen im Blick behalten. Die beste Wahl für ein schnelles und funktionierendes Internet ist heutzutage der Glasfaseranschluss: Er bietet Übertragungsgeschwindigkeiten mit bis zu 1 Gbit/s im Download, bis zu 200 Mbit/s im Upload und spart gegenüber herkömmlicher Kupfertechnik auch noch Energie.
Tipp 2: Störquellen beim Bau und der Sanierung vermeiden
Doch trotz des besten Netzanschlusses kann die Verbindung immer wieder abbrechen oder das Signal nicht stark genug sein. So geben 83 Prozent der Befragten der Bitkom-Studie Störungen der Internetverbindung als Gründe für den Ausfall ihrer Smart-Home-Anwendungen an. Die Ursachen dafür sind häufig im Haus selbst zu finden. Alte Kabel, Stahlträger, Glaswände und eine Fußbodenheizung beeinträchtigen mitunter die Internetverbindung. Aber auch Steigleitungen im schlechten Zustand können Quelle für Signalstörungen sein, da sie früher häufig ohne umschließende Leerrohre vom Keller in die Wohnungen verlegt wurden und so ungesichert und schutzlos in der Wand liegen. Ein genauer Blick sollte auch zur Anschlussdose im Keller und den Telefon-Dosen (TAE) in den Wohnungen gehen. Je nach Alter und Platzierung können diese in einem schlechten technischen Zustand sein. Tipp: die TAE bei jedem Neuanschluss ersetzen.
Tipp 3: LAN-Kabel verwenden
Grundsätzlich erzielt man mit einem LAN-Kabel in Sachen stabiles Internet die beste Leistung. Das ist besonders für Computer, Spielekonsole oder TV-Gerät zu empfehlen. Daher sollte man bei der Planung in jedem Raum an LAN-Kabel und -Buchsen denken – am besten dort, wo später auch die Endgeräte stehen sollen. Dank der LAN-Buchsen fällt der störende Kabelsalat weg und es lassen sich Leistung und Ästhetik miteinander vereinen.
Tipp 4: Zentrale Lage des Routers
Viele Smart-Home-Anwender nutzen zur Vernetzung ein WLAN. Für ein optimales WLAN-Signal muss der Router frei, zentral und leicht erhöht stehen. Steht der Router in einem Schrank, im Keller oder ist etwa versteckt hinter dem Fernseher platziert, beeinträchtigt dies mitunter die Leistung bei der Reichweite und Geschwindigkeit erheblich. Metallflächen, elektrische oder drahtlose Geräte, Glastüren oder Aquarien können ebenfalls die WLAN-Verbindung beeinträchtigen, da sie die Funkwellen reflektieren. Auch dazu können Handwerker den Eigentümern oder Mietern wertvolle Tipps geben.
Tipp 5: Mesh-WLAN installieren
Problematisch kann es auch werden, wenn der Router oder das angeschlossene Kabel nicht geeignet oder leistungsstark genug sind oder das Endgerät zu weit vom Router entfernt steht. Dann heißt die Lösung Mesh-WLAN. Hier kommunizieren alle Mesh-Geräte ständig drahtlos miteinander und erzeugen so ein flächendeckendes WLAN-Netz für bestmöglichen Empfang in allen Ecken.
Tipp 6: Veraltete Geräte aussortieren
Aber auch der Router oder die Endgeräte selbst können Ursache für ein schlechtes Internetsignal sein. Nutzt der Kunde veraltete Geräte oder arbeitet mit veralteter Firmware, kann dies zu Problemen mit dem WLAN-Empfang führen: Wi-Fi 6 ist aktuell der modernste WLAN-Standard.
Tipp 7: Mit Apps Störungen des Nachbarn ausschalten
Aber auch die WLAN-Netzwerke der Nachbarn sorgen häufig für Störungen beim Internetzugang. Spezielle Apps helfen dabei, die WLAN-Verbindung zu optimieren. Moderne Router verfügen zudem über eine Autokanalwahl, die für eine optimale Konfiguration sorgt und störende Netzwerke in der Nachbarschaft umgeht.
Zur Person:
Ferri Abolhassan ist Geschäftsführer Sales & Service bei Telekom Deutschland und Herausgeber von Fachliteratur zu IT- und Managementthemen, darunter „Superkraft Mensch. Warum der Mensch im Service den Unterschied macht“ und „Re-Invent – Warum sich Unternehmen für ihre Kunden immer wieder neu erfinden müssen“. Bevor er 2008 zur Telekom kam, arbeitete der studierte und promovierte Informatiker bei IBM, SAP und IDS Scheer Consulting.