Flexible Arbeitszeit #flexzeithandwerk: Diese Arbeitszeitmodelle funktionieren im Handwerk schon heute!

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Von der Vier-Tage-Woche bis zur Jahresarbeitszeit: immer mehr Chefs im Handwerk setzen auf Flexibilität, damit Mitarbeiter Job und Privatleben besser vereinbaren können. Bei Ihnen gibt es schon flexible Arbeitszeiten? Dann machen Sie mit bei der Kampagne #flexzeithandwerk! Einfach Musterformular (am Ende des Beitrags!) ausfüllen, Bild hochladen und abschicken!

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Von der Vier-Tage-Woche bis zur Jahresarbeitszeit: immer mehr Chefs im Handwerk setzen auf Flexibilität. - © 3dkombinat - stock.adobe.com

Motiviertere Mitarbeiter, eine höhere Produktivität, mehr Spaß am Job und eine bessere Work-Life-Balance für das gesamte Team – ginge es allein nach den Vorteilen, müsste jeder Betrieb im Handwerk seinen Mitarbeitern bereits heute eine flexible Arbeitszeitgestaltung bieten. Also woran liegt es wirklich, dass die Branche im Kununu-Ranking in Sachen Flexibilität den unrühmlichen letzten Platz belegt?

Daniel Dirkes, selbst Handwerksunternehmer und Inhaber der auf die Beratung von Handwerkern spezialisierten Auf-Kurs-GmbH in Merzen, kennt die Motive und Vorbehalte aus eigener Erfahrung. Und weiß, dass viele Kollegen beim Thema Flexibilität in einer Zwickmühle stecken: „Sie wollen ihrem Team entgegenkommen, haben aber gleichzeitig auch Angst, die Kontrolle zu verlieren, wenn Mitarbeiter die Freiheiten ausnutzen.“ Das passiert zwar laut Dirkes tatsächlich hin und wieder, ist aber kein Grund, an starren Arbeitzeiten festzuhalten. Im Gegenteil: der Mut zu mehr Flexibilität wird oft gleich mehrfach belohnt, wie die Beispiele unserer Kampagne #flexzeithandwerk zeigen:

Haare und Kosmetik Armin Sengenberger, Neustadt

Salon Sengenberger Team
Salon Sengenberger Team - © Salon Sengenberger
  • Branche: Friseur
  • Inhaber: Armin Sengenberger
  • Mitarbeiterzahl: 12
  • sengenberger.de

Grund für die Einführung: Gute Mitarbeiter anzuwerben ist schwierig. Sengenberger arbeitet deshalb mit einem „hochflexiblen“ Arbeitszeitkonzept, das Mitarbeiterinnen vom Wechsel zum Wettbewerb abhält. Wegen des Fachkräftemangels möchte er jede Angestellte langfristig an den Betrieb binden.

Kurzbeschreibung Modell: Sengenberger lässt die Vollzeit- und Teilzeitangestellten ihre Arbeitszeiten untereinander abstimmen. Einzige Bedingung: Der Salon soll während der Öffnungszeiten zwischen acht und 19.30 Uhr durchgehend besetzt sein. Sengenberger will vor allem Vollzeitkräften kurze Arbeitstage ermöglichen. Sie sollen wichtige Besorgungen unter der Woche erledigen und Kinderbetreuungen flexibel organisieren. Samstagarbeit fällt dann leichter

Nutzen/Erfahrung: Das Arbeitszeitmodell funktioniert am besten mit einem eingespielten Team, dessen Mitglieder sich gut kennen. Außerdem kann er auch ungewöhnliche Wünsche nach Freistellungen wie die Teilnahme an Tierpflegekursen erfüllen.

Norrenbruck Abbund-Center GmbH, Vress

Pauline Norrenbrock
Pauline Norrenbrock - © Norrenbrock

Grund für die Einführung: Die Mitarbeiter wünschten Entlastung für die Betreuung von Kindern oder Pflege von Angehörigen. Weil im ländlichen Raum öffentliche Angebote spärlich sind, eröffnet das Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten neue Spielräume.

Kurzbeschreibung Modell: Jeder Mitarbeiter kann in sein Arbeitszeitkonto Geld bzw. Zeit in Form von Überstunden einzahlen. Wenn er sich für persönliche Angelegenheiten spontan freinehmen möchte, füllen - wenn nötig - der Firmenchef oder der Juniorchef als „Springer“ die Lücken. Bei besonders kniffligen Situationen bietet Pauline Norrenbrock das persönliche Gespräch an und sucht gemeinsam mit dem Mitarbeiter eine individuelle Lösung.

Nutzen/Erfahrung: Mit einer familienbewussten Unternehmenskultur will Norrenbruck dörfliches Gemeinschaftsleben auch im Betriebsalltag abbilden. Das Unternehmen kann so auf völlig unerwartete Herausforderungen wie Corona sehr flexibel reagieren. Als eine alleinerziehende Mutter keine Kinderbetreuung fand, wurde sie vorübergehend freigestellt und bezog Kurzarbeitergeld. Heute arbeitet sie wieder in Teilzeit mit.

Schreinerei Peter, Viechtach

Schreinerei Peter, Viechtach
© Schreinerei Peter, Viechtach

Grund für die Einführung: Mit einer auf flexiblen Arbeitszeiten basierenden Vier-Tage-Woche sollen Mitarbeiter mehr zusammenhängende Freizeit haben und sich mit ihrem Arbeitgeber noch stärker identifizieren. Für die notwendige Flexibilität sorgt ein Drei-Säulen-Geschäftskonzept. Peter arbeitet für Bahnunternehmen (Innenverkleidung Bordküchen), sonstige Geschäftskunden (Böden, Büromöbel) und Privatkunden.

Kurzbeschreibung Modell: Jeder Mitarbeiter arbeitet höchstens vier Tage in der Woche. Wenn nötig, kann er mit nur 1-2 Stunden Vorlaufzeit freinehmen. Weil Peter mit Businesskunden langfristige Verträge mit festen Lieferterminen abgeschlossen hat, kann er viele laufende Arbeiten jederzeit unterbrechen. Mit Privatkunden werden gegebenenfalls neue Termine vereinbart.

Nutzen/Erfahrung: Das Modell überzeugte gerade in der Corona-Krise. Als das Gesundheitsarbeit im Frühjahr für rund ein Drittel der Mitarbeiter Quarantäne verordnete, arbeiteten die übrigen Kollegen auch am Freitag und bauten die Überstunden im September wieder ab.

Flexible Arbeitszeit: Welche Modelle im Handwerk funktionieren bei Ihnen?

Bei Ihnen gibt es schon flexible Arbeitszeiten? Dann machen Sie mit bei der Kampagne #flexzeithandwerk! Einfach Musterformular ausfüllen, Bild hochladen und abschicken!

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