Ihre Chancen im Jahr 2025: Betrieb und Management

Die von vielen Unternehmern so dringend herbeigesehnte Planungssicherheit für betriebliche Entscheidungen wird es auch 2025 erst mal nicht geben. Die wichtigsten Änderungen im Bereich Betrieb und Management sehen Sie hier auf einen Blick, wenigstens mit den Mindestlöhnen für Azubis und Mitarbeiter lässt sich verlässlich planen. Vom neuen Briefporto über den Check der Feuerlöscher bis hin zum höheren Mindestlohn bringt 2025 einige wesentliche Neuerungen für das Management und die Betriebsführung. Briefporto Der Standardbrief und Postkarten kosten künftig 95 Cent. Der Kompaktbrief muss nun mit 1,10 Euro, der Großbrief mit 1,80 Euro und der Maxibrief mit 2,90 Euro frankiert werden. Gute zehn Prozent teurer wird es bei der Geschäftspost im Bereich der Teilleistungen, wo Unternehmen für eigene Leistungen wie etwa das Vorsortieren der Sendungen Rabatte erhalten können. Beim Management der Ausbildung die Mindestausbildungsvergütung beachten Wer 2025 eine Ausbildung startet muss im ersten Lehrjahr mindestens 682 Euro monatlich erhalten. Im zweiten Jahr gibt es für die Azubis, die 2025 ihre Lehre begonnen haben, dann mindestens 805 Euro, im dritten Jahr 921 Euro. Wer eine 3,5-jährige Ausbildung absolviert, muss im letzten Jahr mindestens 955 Euro monatlich bekommen. Ist der Ausbildungsbetrieb tarifgebunden, ist mindestens die im Tarifvertrag vereinbarte Vergütung zu zahlen. Das gilt auch dann, wenn die tarifliche Vergütung unter der Mindestausbildungsvergütung liegt. Gesetzlicher Mindestlohn Nach Beschluss der Mindestlohnkommission steigt der Mindestlohn zum 1. Januar von 12,41 auf 12,82 Euro pro Stunde. Das entspricht einer Steigerung von 3,3 Prozent. Der gesetzliche Mindestlohn gilt für alle Arbeitnehmer ab 18 Jahre, unabhängig von der Arbeitszeit und dem Umfang der Beschäftigung. Minijob-Grenze Die Verdienstgrenze steigt von aktuell 538 Euro auf 556 Euro. Das entspricht der Anpassung des Mindestlohns und bedeutet: Wer zum Mindestlohn arbeitet, kann auch in Zukunft denselben Stundenumfang leisten, ohne Sozialversicherungsbeiträge zahlen zu müssen. Der maximale Jahresverdienst eines Minijobbers erhöht sich damit von 6.456 Euro auf 6.672 Euro. Die maximale Arbeitszeit bleibt bei einer Vergütung zum Mindestlohn etwa bei 43 Stunden. Sicherheits-Management bei Fluchtwegen und Notausgängen Wie der Ausschuss für Arbeitsstätten bekannt gegeben hat, wird die Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR) A2.3 im Bereich der Fluchtwege und Notausgänge angepasst. Die vorgesehenen Änderungen betreffen etwa die Vorgaben zu dynamischen optischen Sicherheitsleitsystemen sowie das Betreiben von Sicherheitsbeleuchtungen per Notstromaggregat. Zudem sollen die Regelungen zu Ausgängen von Nebenfluchtwegen sowie zur Mindestbreite von Hauptfluchtwegen im Anschluss an Treppenräume klarer gefasst werden. Schutz vor Extremwetter Die neue Arbeitsstättenregel (ASR) A5.1 soll sich mit Arbeitsplätzen im Freien sowie mit Arbeitsplätzen in „nicht allseits umschlossenen Arbeitsstätten“ befassen. Hintergrund der expliziten Neuaufnahme von Freilandarbeiten in die Arbeitsstättenregeln ist die zunehmende Gefährdung durch Extremwetterereignisse wie Wind, Hitze, Starkregen sowie durch die immer intensivere UV-Strahlung. Laut Entwurf soll die neue Regel die notwendigen Beurteilungsmaßstäbe für Gefährdungen im Freien durch witterungs- und wetterbedingte äußere Einwirkungen liefern und konkrete Hinweise zu angemessenen und wirkungsvollen und Schutzanforderungen geben. Noch sind die Beratungen zu den mehr als 500 Einsprüchen nicht abgeschlossen, sodass unklar ist, wann genau die Regel 2025 in Kraft tritt. Brandschutz-Management ohne Fluorverbindungen bei Feuerlöschern und Co. Für Fluorverbindungen in Schaumlöschmitteln wird ein Krebsrisiko angenommen, darüber hinaus gelten sie als umweltschädlich und sind schwer biologisch abbaubar. Daher wurde die Verwendung fluorhaltiger Schaumlöschmittel bereits seit Juli 2020 nur noch sehr eingeschränkt erlaubt. Zum 5. Juli 2025 läuft die Übergangsfrist aus, ab diesem Zeitpunkt sind sämtliche Verwendungen fluorhaltiger Schaumlöschmittel verboten. Wo in Betrieben und Unternehmen noch Feuerlöscher mit solchen Inhalten an der Wand hängen oder „vergessen“ wurden, sollten diese unverzüglich ausgetauscht und durch fluorfreie Alternativen ersetzt werden. Auch Feuerlöschanlagen mit Schaummittelzumischung müssen umgestellt werden. Zentrales Vergiftungsregister Kernpunkt der jüngsten Änderung des Chemikaliengesetzes ist die Einrichtung eines zentralen Vergiftungsregisters beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Die Vorbereitungen für eine zentrale Wissensbasis zu gesundheitsschädigenden Einwirkungen chemischer Stoffe auf den menschlichen Körper laufen bereits seit mehr als zehn Jahren. Nun sollen erstmals alle – bislang den Giftinformationszentren der Länder gemeldeten – Vergiftungsfälle in Deutschland zentral erfasst und systematisch ausgewertet werden. Dies betrifft zum einen Vergiftungen durch chemische Stoffe, Gemische, Produkte oder Erzeugnisse. Zum anderen werden auch Vergiftungen durch natürliche Produkte wie biologische Toxine aus Pflanzen, Pilzen oder Tieren erfasst. Nicht berücksichtigt werden Vergiftungen durch Alkoholika, Betäubungsmittel und Arzneimittel, für letztere besteht ein eigenes Überwachungssystem.

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