Betrieb des Monats Innovation: Wie eine Wandheizung zum Umweltschutz beiträgt

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Malermeister Jens Düwel erfand eine ökologische Wandheizung. Unternehmer Jörg Sinnig und Andreas Müller hatten das Geld, um die Idee zur Marktreife zu führen. Heute gehört ihnen Smart Grey Technologies.

Andreas Müller (links) und Jörg Sinnig
Ambiena Heat Wall heißt das ökologische Heizpanel, das Andreas Müller (links) und Jörg Sinnig anbieten. - © Jörg Brockstedt

In Roggentin, wenige Kilometer östlich von Rostock, wird die Art, wie wir heizen, vollkommen neu gedacht. Nämlich ökologisch und effizient. Alles geht zurück auf die Idee eines Erfinders aus Ludwigslust. Und dieser Erfinder ist Malermeister Jens Düwel. Seine Gedanken kreisen lange um die Themen Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Optimierung beim Heizen. Und dabei entsteht die Idee einer ökologischen Wandheizung .

Wenn sich Idee und Finanzierung treffen

Vollkommen unabhängig von Jens Düwel agiert Jörg Sinnig. Der Unternehmer hat sich schon immer gerne mit zukunftsträchtigen Ideen befasst. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Softwarefirma SIV in Roggentin, die smarte Anwendungen für die Energie- und Wasserwirtschaft entwickelt. Seit Jahren unterstützt Sinnig außerdem den Entwicklerpreis „Inno-Award“. Denn die guten Ideen der anderen zu fördern, ist ihm wichtig.

Zufällig besuchen beide Männer die gleiche Veranstaltung und kommen dann auch noch per Zufall ins Gespräch. Malermeister Jens Düwel erzählt von seiner Idee und den immer besser werdenden Prototypen, die er bisher gebaut hat. Unternehmer Jörg Sinnig ist begeistert und weiß sofort: „dessen Ideen haben Zukunft.“ Jens Düwel erzählt auch von den Hindernissen auf dem Weg zur seiner ökologischen Wandheizung. Das größte ist die Finanzierung. Produktion, Vertrieb und Unternehmensaufbau kosten Geld.

Für Jörg Sinnig ist das der Moment, in dem er tiefer ins Thema einsteigt: Wie hoch ist der Finanzierungsbedarf genau? Wie könnte der Vertrieb funktionieren? Wie viele Leute braucht das Start-up? Düwel hat bereits alles kalkuliert und kann Antworten liefern. „Also bin ich mit meinem Geschäftspartner Andreas Müller eingesprungen“, erzählt Sinnig. Gemeinsam gründeten die drei Macher die Firma Smart Grey Technologies – heute ein Vorzeigeunternehmen in ökologisch Heizen.

So funktioniert das ökologische Heizen

Die Erfindung von Malermeister Düwel hat einen Namen bekommen: Sie heißt Ambiena Heat Wall. Ihre Funktionsweise hat sich bewährt: Auf eine dämmende Basisplatte (Panel) wird eine Schicht aus einem Mineraliengemisch aufgetragen, das bei Stromzufuhr Wärme erzeugt. Die Panels werden direkt auf die Wand gesetzt und können gestrichen oder tapeziert werden, ein Verputzen ist nicht notwendig. Gespeist mit Ökostrom, idealerweise aus Fotovoltaik-Panels auf dem Dach, ergibt sich ein ökologisches Heizsystem, das in Neu- und Altbauten Anwendung findet. Sinnig wirbt: „Die Heizung kommt ohne Chemikalien aus, erzeugt keine Emissionen, dämmt den Raum und der Strom wird zu 100 Prozent in Wärme umgewandelt. Umweltfreundlicher kann Heizen nicht sein.“

Ein Start-up mit Marktpotenzial

Smart Grey Technologies hat sein Angebot in der Zwischenzeit ausgebaut. Der Betrieb stellt ganze Systemlösungen her – für nachhaltige, klimaneutrale Bauprojekte und Smarthome. Neben dem ökologischen Heizen sorgen Düwel, Sinnig und Müller für eine nahezu 100%ige Abschirmung von Wohn- und Arbeitsräumen gegen elektromagnetische Strahlung. Das Marktpotenzial für ihre Hauptaufgabenfelder schätzen die drei Macher als hoch ein. Denn der Klimawandel sei nicht deshalb vom Tisch, weil Corona aufgetaucht ist. Und die Belastung von Wohnräumen mit Strahlung sei für immer mehr Menschen ein Thema, das sie angehen wollen.