Wettbewerb von Eilles-Kaffee „Seltenes Handwerk und moderne Tradition“: Erster Preis für Holzschindler aus dem Bayrischen Wald

Zugehörige Themenseiten:
Immaterielles Kulturerbe Handwerk und Restaurierung

Die Firma Bayerwaldholzschindeln gewinnt die Eilles-Kaffee-Initiative „Seltenes Handwerk – moderne Tradition“. Der Familienbetrieb aus Niederbayern überzeugt mit dem Konzept, selten gewordenes Traditionshandwerk perspektivisch neu zu denken.

Wettbewerb Seltenes Handwerk
Scheckübergabe: Edith Heindl und Ramón Kadel von handwerk magazin, Julia Starikova von Eilles-Kaffee mit den Preisträgern Stefan Müller (2. v. r.) und Ilona Gmach (r.). - © Eilles-Kaffee

Bei Kaffee und Krapfen in der Wohnküche der Firma Bayerwaldholzschindeln im Einödhof in Angern bei Viechtach erläuterte Julia Starikowa von Eilles-Kaffee die bundesweite Initiative des Hamburger Unternehmens: „Seltenes Handwerk feiern, das Tradition in die Zukunft führt!“ Über 30 Betriebe bewarben sich bei dem Wettbewerb.

Die Gewinner

Als Zweit- und Drittplatzierte überzeugten die Vergoldermeisterin Pauline Schöner mit „Schöner Werkstattraum“ im fränkischen Cadolzburg und der Buchbinder Kai Ortlieb mit seiner Meisterwerkstatt im baden-württembergischen Eppelheim.

Den ersten Preis des Wettbewerbs gewannen Stefan Müller und Ilona Gmach von Bayerwaldholzschindeln. 2017 gegründet, sichert das Familienunternehmen das jahrtausendealte Traditionshandwerk und das bauliche Erbe der Schindelholzbauweise in dessen ganzer innovativer Vielfalt auch für die Zukunft. Die Jury, bestehend aus Vertretern von Eilles-Kaffee und handwerk magazin, übergab den mit 5.000 Euro dotierten Preis-Scheck am 28. Oktober im Betrieb Bayerwaldholzschindeln.

Traditionshandwerk

Wie Generationen vor ihm schindelt Stefan Müller in der Scheune des historischen Bauernhofes noch von Hand wintergeschlagenes Weichholz aus heimischer Lärche und Fichte. Der regional nachwachsende Rohstoff Holz wird im kurzen, ökonomischen Arbeitskreislauf ohne Materialverluste manuell gefertigt und verbaut. Den ästhetischen und praktischen Ansprüchen natürlichen Bauens genügend, halten Dachschindeln bis zu 50 Jahre, Fassadenschindeln sogar bis zu 100 Jahre.

Stefan Müller beim Schindeln
Stefan Müller beim Schindeln
von heimischem Lärchenholz. - © Eilles-Kaffee

Herstellung und Montage von Holzschindeln haben Tradition im Bayerischen Wald. Die regionale Technik erlebt dort eine Renaissance in der aktuellen Bauweise. Das historische Handwerk arbeitet nachhaltig, energiesparend und erfüllt moderne Design-Vorstellungen. Die Website von „Bayerwaldholzschindeln“ zeigt Beispiele der architektonischen Vielfalt: etwa den 20 Meter hohen Aussichtsturm mit Blick über den Steigerwald in Zabelstein, das Dach der historischen Kapelle in Schwiebleinsberg sowie Fassaden und Dächer von Wohn- und Ferienhäusern in der Umgebung.

Mit dem Preisgeld planen Stefan Müller und Ilona Gmach übrigens den Bau eines Bürogebäudes – natürlich holzverschindelt.