Heizen und Lüften in der Wohnung Raumklima: So finden Sie die perfekte Temperatur und Luftfeuchtigkeit

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Damit Ressourcen gespart werden und die Heizkosten so gering wie möglich bleiben, sollte die Wohnung natürlich möglichst effizient geheizt werden. Dieser Beitrag zeigt das ideale Wohlfühlklima in Wohnungen und Häusern Raum für Raum, gibt die wichtigsten Informationen zum richtigen Heizen und räumt mit den größten Irrtümern auf.

Raumklima, Raumtemperatur
Die richtige Raumtemperatur muss nicht allzu hoch sein: Während im Wohnzimmer 21 Grad Celsius als ideal gelten, reichen in der Küche auch 18 Grad Celsius. - © Monkey Business - stock.adobe.com
Fakten Raumklima
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Kleinere Unterschiede in der Temperatur wirken sich nicht auf die Heizkosten aus? Wie jeder SHK-Handwerker weiß, ist das falsch! Schon durchschnittlich ein Grad mehr an Raumtemperatur lässt die Heizkosten um etwa sechs Prozent steigen. Und nicht nur der Geldbeutel wird belastet: Heizungsluft kann auch den Atmungsorganen schaden.

Das Gute: Mit einigen kleinen Handgriffen kann die Effizienz der Heizungsanlage schon um 15 Prozent verbessert werden. Wir zeigen, warum es nicht notwendig ist, die Heizung auf die höchste Stufe zu drehen – und welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit für die verschiedenen Räume einer Wohnung ideal sind:

Badezimmer: Ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 50 und 70 Prozent

Raumklima Badezimmer
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Welche Temperatur brauchen die verschiedenen Räume eigentlich? Direkt vorab: Nicht jeder Raum sollte gleich stark beheizt werden. Dabei spielt der Verwendungszweck der einzelnen Räume eine entscheidende Rolle.

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Das Badezimmer eignet sich dabei als wärmster Raum der Wohnung. Sie brauchen also keine Angst vor kalten Fliesen am Morgen zu haben. Auch die Luftfeuchtigkeit trägt zum idealen Wohlfühlklima der Räume bei. Im Badezimmer liegt die ideale Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent. Wenn das Wasser bereits an Fenstern oder Wänden kondensiert, liegt die Luftfeuchtigkeit deutlich darüber.

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Wohn- und Kinderzimmer: 21 Grad Celsius ist die perfekte Temperatur

Raumklima Wohn- und Kinderzimmer
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Etwas kühler als im Badezimmer darf es dagegen im Wohn- und Kinderzimmer zugehen. Im Wohnzimmer halten Sie sich die meiste Zeit des Tages auf, deshalb sollten Sie hier ausreichend heizen.

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Im Kinderzimmer kann auch mal stärker getobt werden. Daher darf es hier auch etwas kühler sein: 21 Grad Celsius ist die perfekte Temperatur. Auch die Luftfeuchtigkeit darf hier etwas niedriger liegen als im Badezimmer, optimal sind 40 bis 60 Prozent.

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Küche und Schlafzimmer: 18 Grad Celsius sind völlig ausreichend

Raumklima Küche und Schlafzimmer
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Deutlich kühler darf es dagegen in der Küche und im Schlafzimmer sein. Gerade im Schlafzimmer kuscheln Sie sich in eine warme Decke und halten sich normalerweise auch weniger auf, sodass hier weniger Heizbedarf besteht.

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In der Küche haben Sie zudem andere Wärmequellen wie den Herd oder den Ofen, sodass 18 Grad hier in aller Regel ausreichend sind. In der Küche liegt die Luftfeuchtigkeit wieder etwas höher, da zum Beispiel beim Kochen Flüssigkeit an die Luft abgegeben wird.

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Die drei größten Irrtümer beim Heizen und Lüften

Raumklima: Irrtümer beim Heizen
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Gekippte Fenster reichen zum Lüften? Auf höchster Stufe wird die Heizung schneller warm? Heizen ist eine Wissenschaft für sich und natürlich brauchen manche es etwas wärmer als andere. Es gibt aber einige weit verbreitete Irrtümer, die auch schnell in der Heizkostenabrechnung zu spüren sind. Wir klären auf:

  1. Subjektives Wärmeempfinden: Das subjektive Wärmeempfinden beeinflusst die Wahrnehmung. Nach dem Sport oder einem Winterspaziergang sollte man sich erst akklimatisieren, bevor man die Raumtemperatur an das Wärmeempfinden anpasst.
  2. Heizstufe: Die Heizstufe bestimmt nicht die Aufheizgeschwindigkeit. Eine Heizung wird auf "Stufe 5" nicht schneller warm, es wird lediglich eine höhere Gradzahl angesteuert. Wählen Sie "Stufe 5" statt "3", wir nur mehr Energie verbraucht!
  3. Stoßlüften: Besser als ein gekipptes Fenster ist Stoßlüften. Häufig wird auf das Lüften des Wohnraums sogar ganz verzichtet, um Energie zu sparen. Das ist aber falsch. Durch das Lüften wird die Feuchtigkeit reduziert, wodurch die Luft überhaupt erst wieder Wärme aufnehmen kann.
*Über Autorin Marilena Meyer

Marilena Meyer ist Autorin bei Hausfrage.de . Das Vergleichsportal rund um die Immobilie hilft bei Fragen zu den Themen Wohngeld, Mietrecht, Immobilienkauf, Finanzierung, Umziehen, Bauen, Verkaufen, Renovieren und vielem mehr.