Digitalisierung, Erfolgsbeispiele und Onlinemarketing
Vom klassischen Möbeltischler zum digitalen Einkaufserlebnis: Die Tischlerei Kasper aus der Nähe von Koblenz entwickelte einen digitalen Bestell- und Fertigungsprozess inklusive Online-Plattform, der Kunden mit moderner Technologie in die Herstellung mit einbezieht und von Beginn an eine Beziehung zum Produkt entstehen lässt.
Die Ausgangssituation
Rhens ist ein beschauliches Städtchen im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Eingebettet in eine wunderbare Lage am Rhein gehört es zum Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal der UNESCO. Ebenso erlesen ist die Positionierung der ortsansässigen Tischlerei Kasper. Hochwertige Massivholzprodukte stehen hier im Vordergrund. In erster Linie komplette Treppen, aber beispielsweise auch Bibliotheksräume für Kunden, die das Besondere schätzen.
„Durch die Lage im Mittelrheintal statten wir sehr oft Fachwerkhäuser oder etwa Burgen aus, gelten als sehr spezialisierter Anbieter“, erläutert Julia Kasper, die Tochter des Firmengründers Hermann Kasper.
Doch trotz dieser gelungenen Platzierung am Markt ist es auch für das 2004 gegründete Unternehmen wichtig mit der Zeit zu gehen, Abläufe auf den Prüfstand zu stellen, den Kunden noch mehr Service zu bieten oder durch Diversifikation und Ausgründung weitere Unternehmen mit neuartigen Angeboten zu etablieren. Etwa eine Online-Plattform, die aus einem reinen Produktverkauf ein Möbelerlebnis macht.
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Das Ziel
Dem Kunden der Unikat-Tische des Unternehmens die Möglichkeit bieten, ein sehr individuelles Produkt zu erhalten. Dabei sollen sie intensiv in den Fertigungsprozess mit eingebunden werden.
Die eingebrachten digitalen Technologien sollen parallel die eigenen Unternehmensprozesse optimieren.
Einstieg ins Portalgeschäft und Vermarktung dieser neuartigen Dienstleistung unter holzgespuer.de .
Zusammengefasst
- Mehr Individualität bieten, ein Produkterlebnis schaffen
- Effizienzsteigerung durch Digitaltechnologien
- Industrielle Methoden der Digitalisierung auf das Handwerk anwenden
- Diversifikation
Der Betrieb
Name | Tischlerei Kasper GmbH |
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Geschäftsführer | Hermann Kasper |
Adresse | Am Kreisel 3 56321 Rhens |
Rhens | info@holzgespuer.de |
Telefon | + 49 (0) 2628 7440181 |
Website | www.holzgespuer.de |
Die Umsetzung
Konzept
Julia Kasper, die Betriebswirtschaft an der renommierten WHU studiert hat, entwickelt gemeinsam mit dieser Hochschule als ersten Schritt einen Businessplan für die Website www.holzgespuer.de. Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk erfolgen außerdem Prozessworkshops, die vor allem die interne Prozesseffizienz steigern sollten.
Funktionen und Features
Online-3D-Konfigurator: Auf holzgespuer.de steht den Kunden vorab ein vom Unternehmen Kasper selbst programmierter 3D-Konfigurator zur Verfügung. Dort können diese das Möbel individuell gestalten, etwa Holzart, Oberfläche und Größe individuell bestimmen und einen ersten Eindruck des Modells bekommen
Rohstoff-Auswahl: Via Videobotschaft (vimeo.com) und Online-Chat (zendesk.de) können sich die Kunden einen persönlichen Baumstamm aussuchen und die Herstellung ihres Tisches bis zur Fertigstellung verfolgen.
Online-Zeiterfassung, -Projektplanung und -Materialbestellung: Für die internen Abläufe nutzen die Mitarbeiter Smartphones, etwa zur Zeiterfassung, für die Materialbestellung sowie die Einsatz- und Urlaubsplanung
Online-Dokumentation: Auch einzelne Prozess-Schritte der Möbelfertigung werden digital dokumentiert, so dass in erheblichem Umfang papierbasierte Prozesse abgeschafft wurden
Projektdauer
Februar 2017 bis März 2019
Technische Umsetzung
Durch das Unternehmen sowie in Zusammenarbeit mit
- kaptura.de für die 3D-Daten
- vimeo.com für das Video-Hosting
- zendesk.de für den Online-Chat
Investitionen
Rund 50.000 Euro
Nächste Schritte
Online-Feuchtigkeitsmessung mit Anbindung per „Wireless wide area Network“: Die Tischlerei plant eine IoT-Plattform aufzusetzen und in ihre Prozesse einzubinden. So hat das Unternehmen durchschnittlich immer rund 180 Baumstämme auf Lager. Sowohl deren genauer Standort als auch deren Trocknungsgrad wurden bis dato per Einzelmessung mit der Hand bestimmt. In Zukunft sollen aber beide Parameter von einem in die Hölzer eingearbeiteten Sensor erfasst und über ein reichweitenstarkes LAN an entsprechende Software zurückgemeldet werden. Von der Plattform existiert bereits ein Prototyp.
Das Ergebnis
- Die hochwertigen Unikat-Möbel des Hauses erfahren eine Aufwertung, der Kunde kann sich sein Holz bequem aussuchen und sich anschließend am Fortschritt seines Tisches bequem am heimischen Rechner erfreuen.
- Die Mitarbeiter des Unternehmens hingegen arbeiten effizienter. In Zukunft sorgt eine Internet-of-Things-(IoT)-Plattform darüber hinaus für eine noch exaktere Abbildung des Warenbestandes, die sensorgesteuerte Abbildung des Feuchtigkeitsgrades der einzelnen Stämme hebt zusätzliche Effizienzen.
- Eine perfekte Kombination aus sehr traditionellem Handwerk und modernster Digitaltechnologie ist entstanden.
Fakten zum Betrieb
Branche | Tischlerei |
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Gründungsjahr | 2004 |
Anzahl Mitarbeiter | 10 |
Anzahl Auszubildende | – |
Geschäftsfelder | Für das digitale Projekt: Esstische nach Maß aus besonderen, handverlesenen Massivhölzern handwerklich gefertigt. |
Umsatz | k.A. |
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Kammer | Handwerkskammer Koblenz |
Dieses Projekt wurde realisiert mit Hilfe des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk
Christoph Krause
Schaufenster Prozessdigitalisierung
August-Horch-Str. 6-8
56070 Koblenz
christoph.krause@hwk-koblenz.de
handwerkdigital.de
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Fakten zum Projekt
Projektbeginn | Februar 2017 |
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Projektende | März 2019 |
Projektkosten | 50.000 Euro |