Zeitgeist Jedes Möbelstück des Start-ups ist ein Unikat

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Wer bei Klaus Dickmänken einen Schrank bestellt, sucht in der Regel etwas Individuelles, für eine Ecke, in die kein Einheitsschrank passt. Dickmänken hat mit seinem Start-up schrankwerk.de einen Geschäftszweig geschaffen, der den Zeitgeist trifft.

Klaus Dickmänken, Tischlerei Schrankwerk in Rheine im Münsterland, und sein Team stellen für alle Kunden Unikate her. - © Jens Nieth

In jedem Fall bestellt der Kunde online. Er gibt die Maße für seine Nische ein, er wählt einen Korpus aus Walnuss- oder aus Kirschbaumholz, kauft passende Einlegböden und Bügelgriffe oder Knöpfe, kurz: Der Kunde stellt sich seinen Wunschschrank selbst zusammen.

Dickmänken hat schon vor neun Jahren auf die digitale Welt gesetzt und profitiert heute davon. „Wobei man sagen muss, dass wir heute immer noch kein Geld damit verdienen“, sagt der Tischler. „Das dauert noch.“

Jeder kann individuell seinen Schrank zusammenstellen

Das Besondere an Schrankwerk: Mit einem schnell verständlichen Konfigurator kann sich jeder seinen Schrank zusammenstellen. Im Baukasten-Prinzip können die Kunden auswählen, wie ihr Schrank aussehen soll, welche Front und welche Schubladen er haben soll. „Jedes Teil, das der Kunde bestellt, ist ein individuelles Einzelstück, richtet sich aber dennoch genau nach unseren Standards“, sagt Dickmänken.

„Eine große Herausforderung für uns war die exakte Preiskalkulation im Bestellprozess. Natürlich will jeder, der bei uns bestellt, genau wissen, was sein Schrank kosten wird. Also haben wir für alle Eventualitäten genaue Preisalgorithmen festgelegt und immer weiter optimiert. Das ist auch technisch nicht ganz trivial.“ Jetzt zeigt der Konfigurator automatisch centgenaue Endbeträge an.

35 Mitarbeiter sind inzwischen für den Betrieb tätig. „Bei uns arbeiten natürlich nicht nur Handwerker, sondern auch Marketing-Spezialisten und vor allem qualifizierte Kollegen in der Kundenberatung, die dafür sorgen, dass wir immer und jederzeit telefonisch erreichbar sind“, sagt Dickmänken. „Das brauchen die Kunden einfach. Wenn jemand zuhause eine Frage hat, dann möchte er uns anrufen, und dann können wir nicht sagen: Der Chef ist aber gerade auf der Baustelle.“

Selbst Ausmessen oder für 39 Euro messen lassen

Das Ausmessen übernehmen die Käufer in den meisten Fällen selbst. Wer sich das nicht selbst zutraut, kann aber auch einen Experten nach Hause bestellen, der für 39 Euro mit Lasertechnologie professionell misst. Dafür arbeitet Schrankwerk mit einem Dienstleister zusammen, der bundesweit Mitarbeiter beschäftigt.

Als der Tischler sein Unternehmen vor neun Jahren aufgebaut hat, hat er vergleichsweise wenig Geld in sein Start-up investiert – wie viel es genau war, möchte er nicht verraten. Dickmänken hat früh angefangen, Werbeangebote von Google zu nutzen, er hat den Konfigurator erst so einfach wie möglich konstruiert und schließlich im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. In der neuesten Version ist die Seite auch mit Mobilgeräten kompatibel und beinhaltet eine 3D-Ansicht, mit deren Hilfe Kunden sich ihr Produkt von allen Seiten anschauen können .

Hier finden Sie den Betrieb:

Online: www.schrankwerk.de

Auf der IHM 2017: Themenfläche „Fokus. Made In Germany“, Halle C2.568