Ehrenamt: Wie sich Handwerkerinnen und Handwerker engagieren

Lehrlinge prüfen, Feuer löschen, Kindern Musikinstrumente beibringen, Bedürftigen helfen – all das wäre ohne Freiwillige nicht möglich. Oft bringen Handwerkerinnen und Handwerker wichtige Fähigkeiten mit, die Organisationen händeringend suchen. Wir zeigen euch in unserer Serie "Handwerker im Ehrenamt " wie sie sich ehrenamtlich engagieren, was sie dabei erleben – und warum sie den zusätzlichen Einsatz neben dem Beruf nicht missen möchten. HandwerksorganisationLebensretterMusikerinHelferin für Bedürftige Janine Kirchmair, Friseurmeisterin aus Willich; Kerstin Feix, Kfz-Unternehmerin aus Bochum; Corinna Kosmal, Augenoptikermeisterin aus Köln Ehrenamt in Handwerksorganisationen Ob Innungen, Gesellen- und Meisterprüfungen oder Handwerkskammern – sie alle sind auf die Hilfe engagierter Handwerkerinnen und Handwerker angewiesen. Drei Frauen erzählen, wie sie sich ehrenamtlich für das Handwerk einsetzen und warum ihnen der Freiwilligendienst so am Herzen liegt. Janine Kirchmair, Friseurmeisterin aus Willich Kerstin Feix, Kfz-Unternehmerin aus Bochum Corinna Kosmal, Augenoptikermeisterin aus Köln Ohne Ehrenamt geht nichts Wohltätige Vereine und Organisationen sind auf die Hilfe vieler Menschen angewiesen. Wer mit anpacken möchte, findet mit Sicherheit einen interessanten Posten und kann meist ganz unkompliziert einsteigen. handwerk magazin beantwortet sieben Fragen rund ums Ehrenamt. Was bedeutet Ehrenamt genau?Beim Ehrenamt handelt es sich um eine freiwillige Tätigkeit ohne Arbeitsvertrag und ohne reguläre Vergütung. Mal ist die Tätigkeit mit wenigen Stunden in der Woche oder im Monat erledigt, mal kann ein Ehrenamt aber auch wie ein Nebenjob sein und einen sehr beanspruchen. Im Kern geht es um persönliches Engagement für die Gemeinschaft. Es soll soziale Strukturen stärken, Hilfe dort leisten, wo sie gebraucht wird, und das Miteinander fördern. Viele Vereine, soziale Einrichtungen, gemeinnützige Organisationen, aber auch das Handwerk könnten ohne wohltätige Unterstützung nicht existieren. Wie viele Menschen in Deutschland sind ehrenamtlich tätig?Rund 40 Prozent der Einwohner Deutschlands engagieren sich ehrenamtlich. Das zeigen Ergebnisse der Freiwilligensurveys des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die meisten Menschen setzen sich freiwillig im Bereich Sport und Bewegung ein. Auch Kultur, Musik sowie soziale und bildungsbezogene Tätigkeiten sind beliebte Engagements. Besonders aktiv: Menschen zwischen 30 und 49 Jahren; aber auch viele Jüngere bis 29 Jahre sind selbstlos tätig. Wie finde ich das richtige Ehrenamt für mich?Wer ein Ehrenamt annehmen möchte, muss sich zunächst für einen Bereich entscheiden. Was interessiert mich? Ist es der Umweltschutz? Die Bildung? Der Sport oder die Musik? Nahezu überall werden ehrenamtliche Helfer händeringend gesucht. Ist die eigene Nische erst mal gefunden, folgt der nächste Schritt: die Suche nach einer passenden Organisation oder Initiative in der Nähe. Diese lassen sich über Online-Plattformen wie helfenkannjeder.de, Freiwilligenmessen, Aufrufe in der Lokalzeitung oder Bekannte finden. Natürlich können Interessierte auch einfach auf ihre Wunsch-Initiative zugehen und fragen, wo diese Hilfe benötigt. Wie bewerbe ich mich auf ein Ehrenamt?Der erste Schritt ist immer, einfach auf die Wunschorganisation zuzugehen – zum Beispiel per Telefon oder E-Mail. Wie es dann weitergeht, handhaben alle anders. Es gibt Vereine und Initiativen, die ein kleines Bewerbungsgespräch führen oder nach Referenzen fragen. Wer sich zum Beispiel für die Arbeit mit Kindern meldet, muss mit der Frage rechnen, ob man schon Erfahrung im Umgang mit Kindern hat. Zusätzlich kann es weitere Hürden geben. Menschen, die mit Schutzbedürftigen wie Kindern oder Pflegebedürftigen arbeiten, müssen oft ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Ob es nötig ist, teilen die Organisationen mit. Wie viel Zeit muss ich für eine Freiwilligenarbeit einplanen?Das bestimmen die Helfer meist selbst. Sie können wöchentlich ein paar Stunden investieren oder sich punktuell für größere Projekte engagieren. Wichtig: die eigenen Möglichkeiten offen kommunizieren und Einsatzzeiten verbindlich besprechen. So vermeiden Ehrenamtliche, sich selbst zu überlasten, und signalisieren gleichermaßen Verlässlichkeit. Es gibt aber auch Ämter, die nicht leicht planbar sind – wie die Freiwillige Feuerwehr oder auch der Vorsitz eines Vereins. Die meisten Menschen verbringen bis zu zwei Stunden in der Woche mit ihrem Ehrenamt, das zeigt der Freiwilligensurvey. Wird gesellschaftliches Engagement finanziell entlohnt?Ein Sozialdienst ist grundsätzlich unbezahlt. Dennoch gibt es steuerfreie Aufwandsentschädigungen, die Organisationen für bestimmte Tätigkeiten zahlen, etwa die Ehrenamtspauschale (bis zu 840 Euro im Jahr) und die Übungsleiterpauschale (bis zu 3.000 Euro im Jahr). Zudem bieten einige Organisationen andere Formen der Unterstützung an, wie Fahrtkostenerstattungen oder Zuschüsse für eine Weiterbildung. In manchen Fällen gibt es auch Sachleistungen oder Vergünstigungen für Wohltäter. Auch Chefs können aktiv werden, indem sie ehrenamtlich aktiven Mitarbeitern mehr Urlaubstage geben oder flexible Arbeitszeiten ermöglichen. Wie bringe ich Job und Ehrenamt in Einklang?Alles steht und fällt mit der persönlichen Planung. Besonders hilfreich ist es, wenn das Ehrenamt etwas mit dem eigenen Beruf zu tun hat. Trotzdem bleibt immer die Frage, wie neben Vollzeitjob und Familie auch noch Zeit fürs Ehrenamt bleibt. Viele Tätigkeiten lassen sich auf den Feierabend oder das Wochenende verschieben. Trotzdem sollte man den Aufwand drumherum nicht unterschätzen. Auch das Training einer Junioren-Fußballgruppe will vorbereitet werden, dann melden sich noch die Eltern mit Fragen und bald steht ein Turnier an. Wer ein Ehrenamt neben dem Vollzeitjob ausüben will, muss also auch das gewisse Organisationstalent mitbringen. Podcast: Abnahmeprotokoll 53. Folge – Warum Ehrenamt nach wie vor wichtig ist Laut Bundesinnenministerium engagieren sich rund 29 Millionen Menschen freiwillig und unentgeltlich für das Gemeinwohl. Das sind 39,7 Prozent der deutschen Bevölkerung! 26,3 Prozent davon haben sogar eine Leitungs- oder Vorstandsfunktion in ihrer freiwilligen Tätigkeit. Kurzum: Das Ehrenamt ist in Deutschland nach wie vor wichtig – auch im Handwerk. Aber wie viel Zeit muss ich dafür einplanen? Kann ich das Ehrenamt mit meinem Job in Einklang bringen? Ist das Ehrenamt tatsächlich komplett unentgeltlich? Und: Wie komme ich überhaupt ins Ehrenamt? Antworten liefert Autorin Kathi Preppner, die ihre Erkenntnisse im Podcast-Gespräch mit Chef vom Dienst Ramón Kadel teilt. Darüber hinaus werfen die beiden einen speziellen Blick auf ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb der Handwerksorganisation. Janine Kirchmair, Friseurmeisterin aus Willich, zieht für sich persönlich viel aus ihrem ehrenamtlichen Engagement. "Ich bekomme ganz viel zurück" Janine Kirchmair aus Willich ist Friseurmeisterin mit eigenem Salon. Sie ist aber auch Vorstandsmitglied und Lehrlingswartin der Friseur-Innung Viersen, Vorsitzende der Handwerksjunioren im Kammerbezirk Düsseldorf sowie ehrenamtlich im Sportverein der Region aktiv. Warum macht sie all das nebenbei? Höchste Konzentration in der Stadthalle Gütersloh. Im Hintergrund läuft Dance-Musik, während die Teilnehmer der nordwestdeutschen Friseurmeisterschaft mit Kamm und Schere an ihren Modellen arbeiten. Ausgebildete Gesellen sind dabei, selbstständige Friseurmeister – und Naigervan Ibrahim, damals 21 Jahre alt. Janine Kirchmair fiebert mit, schließlich ist er Auszubildender in ihrem Salon, der Kiso Hairlounge im nordrhein-westfälischen Willich. Sie ist frühmorgens mit ihm zusammen nach Gütersloh aufgebrochen und spricht ihm in den Pausen Mut zu. Und tatsächlich hat Ibrahim Glück: Er holt gleich drei Preise, darunter den des nordwestdeutschen Vizemeisters in der Bartgestaltung. Vom Friseurhandwerk zum Ehrenamt Kirchmair erzählt gerne von diesem Sonntag im Oktober 2023. „Es ist ein unglaubliches Geschenk, einen jungen Menschen erfolgreich dastehen und lächeln zu sehen“, sagt Kirchmair heute über die Auszeichnung bei der Meisterschaft. „Er hat vorher nicht daran geglaubt, dass er es schaffen kann – aber ich habe ihn immer wieder ermutigt und mit ihm trainiert.“ Auch sie motiviert der Erfolg ihres Schützlings. Kirchmair bildet nicht nur in ihrem Salon aus, sie engagiert sich auch ehrenamtlich für junge Menschen im Friseurhandwerk. Und das in mehreren Ämtern: Sie ist Vorstandsmitglied und Lehrlingswartin der Friseur-Innung Viersen und sitzt auch im Gesellenprüfungsausschuss. Zudem steht sie den Junioren des Handwerks im Kammerbezirk Düsseldorf vor, einem Netzwerk für junge Handwerkerinnen und Handwerker. Und jeden Montagabend leitet sie ehrenamtlich eine Sportgruppe an und macht mit den 50- bis 90-jährigen Männern und Frauen verschiedene Übungen – von Aerobic bis Rückenschule. Zu diesem ersten Ehrenamt, ihrer Breitensportgruppe, ist Janine Kirchmair über ihre andere Leidenschaft gekommen: Neben dem Abitur hat sie nämlich eine Zusatzqualifikation als Freizeitsportleiterin gemacht. „Ich hatte immer viele Interessen“, erzählt die 41-Jährige, die das Friseurhandwerk von klein auf kennt: Ihre Mutter, ihre Tante und deren Eltern haben zusammen in einem Salon gearbeitet. Die Freude am Handwerk hat sich dann aber durchgesetzt, und so hat Kirchmair nach ihrer verkürzten Ausbildung direkt den Meister gemacht und dann erst einmal bei anderen Friseuren in Kaarst und Düsseldorf gearbeitet. 2013 machte sie sich mit ihrem eigenen Salon in ihrem Heimatort Willich selbstständig. Als Lehrlingswartin in den Klassen Etwa ein halbes Jahr später ist Kirchmair in den Vorstand der Innung gewählt worden. „Mir war es wichtig, Innungsmitglied zu sein, weil ich von Anfang an auch selbst ausgebildet habe“, sagt die Friseurmeisterin. Als Lehrlingswartin besucht sie nun einmal jährlich die Berufsschulklassen im Kreis Viersen und stellt sich den Auszubildenden vor. Schülerinnen und Schüler, die Fragen zur Ausbildung oder Probleme mit ihrem Betrieb haben, können sich vertrauensvoll an Kirchmair wenden. Manchmal melden sich auch Eltern bei ihr. Oft geht es um Abwägungsfragen, berichtet Kirchmair: „Natürlich gehört es dazu, regelmäßig den Besen zu schwingen“, erklärt sie. „Aber man sollte nicht ein Jahr lang nur fegen müssen.“ Auch einem Azubi, der mit seinem Betrieb unzufrieden war, weil er nicht genug gelernt hat, hat sie schon geholfen. Die meiste Zeit investiert Kirchmair aber für ihre Tätigkeit bei den Handwerksjunioren, denen sie seit Ende 2022 vorsitzt. Hier geht es ums Netzwerken, darum finden regelmäßig Veranstaltungen wie Werkstattgespräche oder Brunchs mit Menschen aus Politik, Wirtschaft und Handwerk statt. Ende März stand beispielsweise wieder der Jahresempfang an, den Kirchmair zusammen mit dem Vorsitzenden des Handwerksjunioren-Landesverbands NRW moderiert hat. „Vor solchen Veranstaltungen gibt es immer viele Abende, an denen ich noch mal telefoniere und probe, wenn meine Kinder im Bett sind“, sagt die zweifache Mutter. „Aber ich führe keine Strichliste darüber – das macht mir ja Spaß.“ Bereichernder Austausch Auch sie selbst bringt das gewerkeübergreifende Netzwerken bei den Handwerksjunioren immer wieder auf neue Ideen. Einmal erzählte ihr zum Beispiel ein Dachdecker, dass er ChatGPT für seine Social-Media-Posts nutze. Das macht Kirchmair inzwischen auch. „Man geht nie leer aus diesen Kontakten raus, egal welcher Art“, betont sie. Die vielfältigen Begegnungen und der Austausch mit anderen Handwerkerinnen und Handwerkern seien für sie einfach bereichernd. Für ihr Engagement als Lehrlingswartin und im Prüfungsausschuss bekommt sie eine Aufwandsentschädigung von der Innung, für Vorstandstätigkeiten nicht. „Aber ich mache das alles trotzdem nicht umsonst. Ich bekomme ganz, ganz viel zurück.“ Damit meint sie neue Kontakte, Tipps von anderen Handwerkern – und vor allem das Lächeln der Lehrlinge, die auf ihre Ausbildung stolz sind. https://vimeo.com/1079415572?share=copy#t=0 Kerstin Feix führt das gleichnamige Autohaus mit Werkstatt – und macht Handwerkern klar, was sie an der Kammer haben. "Ich will mitgestalten" Kerstin Feix, Inhaberin des gleichnamigen Autohauses in Bochum, ist selbst keine Handwerkerin. Trotzdem engagiert sich die Wirtschaftswissenschaftlerin in der Kfz-Innung und ist Vizepräsidentin der Handwerkskammer. Mit so viel Erfolg, dass die Termine schon mal überhandnehmen. Kerstin Feix wäre es 2023 kurz beinahe zu viel geworden. Normalerweise stehen für die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Dortmund drei oder vier Termine pro Monat im Kalender. Im Hauptberuf führt Feix einen Opel-Vertragspartner mit drei Standorten und 50 Mitarbeitern – das Autohaus Feix. Für ihren Kammer-Job hat sie ein paar Pflichtveranstaltungen: Präsidiumssitzungen, Vorstandssitzungen und Vollversammlungen auf Kammerebene. Dazu kommen Einladungen, etwa vom Westdeutschen Handwerkskammertag, von Interessenvertretungen und Kommunen: hier eine Podiumsdiskussion, da eine Laudatio. „Ich überlege, was wirklich machbar ist“, sagt die 57-Jährige. „Mein Unternehmen ist im Zweifel wichtiger.“ Auszeichnung fürs Ehrenamt Im Oktober vor zwei Jahren gab es dann besonders viele Einladungen – und keine Entschuldigung. In Berlin zeichnete Familienministerin Lisa Paus die Dortmunder Kammer für ihre Kampagne „Starke Frauen. Starkes Handwerk“ aus. „Da hatte ich selbst mitgewirkt, das musste ich natürlich entgegennehmen“, erzählt Feix. Dazu kam fast zeitgleich eine Ehrung für besondere Unternehmen im westfälischen Hamm, „außerdem noch dies und das“ – und prompt war Feix eine Zeit lang an drei bis vier Tagen pro Woche fürs Ehrenamt gebucht.Seit 2014 schon ist sie Vize-Kammerpräsidentin. Sie liebt es: „Es ist eine Riesenchance, dass ich mich einbringen kann und nicht einfach etwas diktiert bekomme.“ Feix hat sich nicht nur für die Frauenkampagne eingesetzt, sondern sie hat auch den „Bildungsverbund“ Dortmund mitangeschoben: Die Handwerkskammer koordiniert zentral für alle Gewerke die überbetrieblichen Unterweisungen für alle Schulungsstandorte bei den Kreishandwerkerschaften. Ein Projekt mit Vorbildcharakter. Wer so etwas in Bewegung setzt, muss mit der einen oder anderen Ehrung rechnen. Die Autohauschefin ist keine, die sich selbst auf die Schulter klopft. Sie erklärt lieber, dass sie dankbar für die Gelegenheit ist, das Ehrenamt ausüben zu dürfen. Alles im bodenständigen Ruhrpott-Tonfall. „Wenn Sie mitgestalten können und spannende, politische Themen mitbekommen“, sagt Feix, „das macht doch Freude!“ „Ich wollte in den Mittelstand“ Das Autohaus Feix ist ein Traditionsbetrieb mit 98-jähriger Geschichte. Feix‘ Vater hatte ihn als junger Mann übernommen und ausgebaut. Dass seine Tochter mal übernehmen würde, war lange nicht klar. Sie machte Praktika – auch im elterlichen Betrieb, studierte dann aber Wirtschaftswissenschaften und stieg zunächst bei einem Bauglas-Produzenten ein, im Controlling. „Da habe ich viel gelernt, es reichte mir aber irgendwie nicht“, erinnert sie sich. „Ich wollte wieder in den Mittelstand, weil es dort ein anderes Miteinander gibt und man viel mehr Abwechslung bei den Aufgaben hat.“ Ein Jahr lang durchlief sie alle Abteilungen im Familienbetrieb – auch in der Werkstatt –, teilte sich die Leitung mehrere Jahre mit ihrem Vater und übernahm dann 2003 ganz.Ein Handwerk hat sie – wie ihr Vater, der Betriebswirt – nicht gelernt. „Ich habe leider selbst keine technische Ausbildung“, sagt Feix. Umso lieber ist es ihr, dass sie das Handwerk mit ihrem Betrieb und Ehrenamt fördern kann. Sie engagierte sich in der Kfz-Innung, sitzt dort auch im Vorstand, stellte aus Überzeugung immer wieder Mitarbeiter für die Prüfung von Lehrlingen frei. 2014 hatte sich Feix einen Namen in der Kreishandwerkerschaft Ruhr gemacht. Als der Kreishandwerksmeister sie fragte, ob sie fürs Kammerpräsidium kandidiert, stand sie gerade an der Hebebühne und sprach mit einem Mechaniker. Ehrenamt als zweite Berufung Trotzdem machte sie sich Sorgen, sie könne nicht den nötigen Stallgeruch mitbringen. „Man braucht ja Rückhalt“, so Feix. Der Kreishandwerksmeister zerstreute ihre Befürchtungen – auch im Nachhinein habe sie nie Negatives gespürt. „Ich werde als Mensch wahrgenommen. Es zählt, wie wertschätzend ich mit der Mannschaft umgehe, und wie gut ich mich mit den Themen auskenne.“ Natürlich wollte sie damals auch wissen, wie aufwendig das neue Ehrenamt wohl werden würde. „In solchen Situationen will man der Kandidatin die Sache schmackhaft machen“, sagt Feix und grinst. Sie beschwert sich nicht, aber: „Was man mir damals versprochen hat, war ein Bruchteil dessen, was ich heute stemme.“Wer die Energie spürt, mit der sie von ihrem zweiten Job schwärmt, ahnt: Bereut hat Feix die Entscheidung nicht. Es ist ihre Mission, mehr Wertschätzung für das Handwerk zu erreichen. Und sie will anderen Handwerkern klarmachen, was sie an der Kammer haben. „Ich versuche zu erklären, dass die Kammer ein Dienstleister ist und keine Behörde – eine Organisation von Unternehmen für Unternehmen.“ Sie kennt die Vorurteile und Kritik. „Und ich freue mich über jeden, der mich darauf anspricht“, so Feix. „Denn dann kann ich wieder einen kleinen Beitrag leisten, das geradezurücken.“ https://vimeo.com/1079459776?share=copy#t=0 Die Augenoptikermeisterin Corinna Kosmal aus Köln unterstützt Lehrlinge in der Prüfungsphase und lernt dabei nicht selten selbst noch etwas dazu. "Ich bin eine Frohnatur" Augenoptikermeisterin Corinna Kosmal brennt für ihr Handwerk. Neben ihrem Arbeitsalltag sitzt sie deswegen auch noch ehrenamtlich im Meisterprüfungsausschuss. Wie sie das mit ihrem Job vereint – und was die gebürtige Ruhrgebietlerin über das Rheinland denkt. Nicht viele berufliche Erfolgsgeschichten beginnen schon im Alter von drei Jahren. Zwar wusste Augenoptikerin Corinna Kosmal zu dem Zeitpunkt nichts von ihrem späteren Berufswunsch, doch der Grundstein war gelegt: Sie bekam ihre erste Brille. Kosmal war ein wildes, aktives Kind, kletterte auf Bäume oder fiel hin. „Meine Brille war ständig kaputt oder verbogen“, sagt sie. Irgendwann nahm ihr Optiker sie mit in die Werkstatt, „um mir zu zeigen, wie viele Arbeitsschritte er braucht, um meine Brille wieder geradezubiegen“. Die vielen Instrumente und Geräte in der Werkstatt beeindruckten sie so sehr, dass für die damals achtjährige Kosmal klar war: Genau das will sie später auch mal machen. Statt also nach ihrem Realschulabschluss auf die höhere Handelsschule zu gehen, wo ihre Familie sie gerne gesehen hätte, setzte sie sich durch und fing mit 16 Jahren eine Lehre zur Augenoptikerin an. Wenn Begeisterung ins Ehrenamt führt 31 Jahre ist das jetzt her. Inzwischen arbeitet die Augenoptikermeisterin und Optometristin zusammen mit drei Ärzten in einem Augenmedizin- und Laserzentrum in Köln. Wenn man der gut gelaunten Frau gegenübersitzt, die kurz vorher enthusiastisch ein kleines Glas mit einer echten, menschlichen Hornhaut in Spezialflüssigkeit präsentiert hat, wird schnell klar: Die Begeisterung, die damals in der Werkstatt ihres Optikers entfacht wurde, ist auch heute noch da. Kosmal brennt für ihr Handwerk. Dass sie dafür sogar einen Teil ihrer Freizeit hergibt, ist daher kaum verwunderlich. Neben ihrem Arbeitsalltag ist Kosmal seit 20 Jahren ehrenamtliches Mitglied im Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Dortmund. „Nach meiner eigenen Prüfung im Jahr 2004 hat mich mein damaliger Klassenlehrer der Berufsschule Dortmund angerufen und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, dort mitzuhelfen.“ Die Entscheidung sei ihr nicht schwergefallen. „Ich liebe meinen Job mit allem, was dazugehört, und die Arbeit mit Menschen macht mir einfach viel Spaß“, so Kosmal.Seitdem nimmt sie mit zwei Kollegen die Prüfungen der angehenden Augenoptikermeister ab. Dabei simulieren sie den Alltag eines Optikers: Am ersten Tag lernen die Prüflinge ihre Kunden kennen, führen ein Anamnesegespräch, messen und bestimmen die passende Sehstärke und besprechen, ob es wirklich eine Brille oder doch Kontaktlinsen sein sollen. Am zweiten Tag schleifen die Prüflinge die Gläser oder passen die Linsen an und üben das Einsetzen und Herausnehmen der Kontaktlinsen mit den Kunden. Ständig weiterbilden, neues lernen Basis: alle Befragten (n=27.762). Mehrfachnennungen möglich Damit die Augenoptikermeisterin die Prüfungen auch richtig abnehmen kann, muss sie immer über die neueste Technik der Branche Bescheid wissen. Dafür besucht sie zusätzlich zu den Prüfungstagen noch Schulungen der Handwerkskammer. „In den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert“, sagt Kosmal. „Früher hat man zum Beispiel die Gläser noch mit einfachen Maschinen oder per Hand geschliffen.“ Heute legt man die Brillengläser in einen CNC-Schleifautomaten, der alles für einen erledigt. Dafür müssen die Optiker allerdings in der Lage sein, die komplexen Maschinen zu programmieren. Sich ständig weiterbilden, Neues lernen, auf Zack sein – „das ist es, was mir so viel Spaß macht“, sagt Kosmal. „Manchmal sitze ich in einer Prüfung, höre dem Prüfling zu, wie er mit dem Kunden spricht, und denke: So könnte man das ja auch mal machen, gute Idee.“ Das Ehrenamt als Teil des Lebens Weil jede Prüfung zwei Tage dauert, ist das kein Ehrenamt, das man noch abends nach der Arbeit oder mal am Wochenende macht. Etwa acht Prüfungstage übernimmt Kosmal pro Jahr, verteilt über Frühjahr, Sommer und Herbst. Dafür nimmt sie sich extra Urlaub oder baut Überstunden ab. 2024 musste sie allerdings eine Pause einlegen: Nachdem sie ihre Geschäftsanteile in Unna verkauft hatte, baute sie in Köln das Augenmedizin- und Laserzentrum mit auf, in dem sie heute arbeitet. „Dabei war ich so stark involviert, dass das Ehrenamt zu der Zeit leider nicht reingepasst hat.“ Das soll sich dieses Jahr aber wieder ändern.Der Umzug vom Ruhrpott ins Rheinland ist ihr übrigens nicht schwergefallen. „Ich bin eine Frohnatur“, sagt Kosmal. „Deswegen gefällt mir Köln auch so gut. Man wird überall herzlich aufgenommen.“ Und so wie die meisten Menschen wahrscheinlich gut mit Kosmal auskommen, kann sie selbst auch gut mit Menschen umgehen. Neben Taschentüchern für Freuden- oder Frusttränen hat sie während der Prüfungen auch immer Schokolade für die Prüflinge in der Tasche. „Das beruhigt die Nerven.“ https://vimeo.com/1079441494?share=copy#t=0 In Uniform: Christian Schulenkorf ist Anlagenmechanikermeister und ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Alt-Arnsberg aktiv. Ehrenamt bei der freiwilligen Feuerwehr Wer umziehen will, findet in der Regel bestenfalls drei, vier Helfer aus dem Familien- und Freundeskreis, die bereit sind, ihren kompletten Samstag und ein paar Bandscheiben beim Möbeltragen gegen einen Kasten Bier zu opfern. Als Christian Schulenkorf vor neun Jahren mit seiner Familie umzog, standen nicht drei oder vier bereitwillige Helfer vor der Tür, sondern gleich 15, berichtet er. Allesamt Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Alt-Arnsberg, wo er auch selbst als stellvertretender Einheitenführer des Löschzugs aktiv ist. Von so viel Unterstützung können die meisten nur träumen. Schulenkorf sagt trotzdem schmunzelnd, er könne nur davor warnen, mit einem Trupp Feuerwehrmänner umzuziehen: „Als mittendrin der Pieper einen Einsatz meldete, mussten wir alles an Ort und Stelle liegen lassen und sofort los“, erinnert er sich. Der vollgepackte Umzugswagen musste warten. Anlagenmechaniker im Hauptberuf So brisant wie bei diesem Umzug geht es häufig in Schulenkorfs Alltag zu. Der 44-Jährige ist hauptberuflich Anlagenmechanikermeister und Ausbilder beim Sanitär- und Heizungsbaubetrieb Barella im nordrhein-westfälischen Bad Sassendorf. Dort ist er Projektleiter für das Auswechseln von Heizungen, berät zum Beispiel Kunden beim Austausch von Gasheizungen gegen Wärmepumpen. Vieles in seinem Arbeitsalltag spielt sich im Büro ab. „Ich starte morgens um 7:15 Uhr im Büro, mache am Tag so 40 bis 60 Anrufe, schreibe Angebote und Rechnungen“, sagt er. Schulenkorf ist aber auch oft auf der Baustelle unterwegs oder berät Kunden vor Ort. Das Herzstück seiner Arbeit sieht er allerdings in der Ausbildung des Nachwuchses: Der Handwerksmeister schult aktuell 16 Auszubildende in seinem Unternehmen. Seine wichtigste Aufgabe, findet er. Und dafür bleibt er gerne auch mal länger im Betrieb, immer wieder hat er Zwölf-Stunden-Tage – auch, weil sein Arbeitstag ab und zu eine unvorhergesehene Wendung nimmt. Dort, wo Schulenkorf ist, sind auch sein Handy und Pieper immer dabei. Und wenn die beiden Alarm schlagen, lässt er alles stehen und liegen. Egal, ob er gerade im Büro, im Bett, beim Einkaufen oder beim Kunden ist. Dann hat Schulenkorf nur noch eine Sache im Sinn: Menschenleben retten. "Niemand von uns macht das, weil wir uns Dankbarkeit erhoffen" In Arbeitskleidung: Für Christian Schulenkorf zählen Werte – sowohl im Ehrenamt als auch im Handwerksbetrieb An zwei von drei Tagen löscht er Brände, holt Insassen aus einem Autowrack, zieht Ertrinkende aus dem Wasser oder rettet auch mal eine ängstliche Katze vom Baum. Jedes Jahr sind Schulenkorf und die 71 anderen Freiwilligen seines Löschzugs auf 180 bis 220 Einsätzen unterwegs. Etwa einmal die Woche reißt ihn der Alarm nachts aus dem Schlaf, manchmal ist es zum Glück nur ein Fehlalarm eines Rauchmelders. Dann ist der Einsatz schnell erledigt und alle können aufatmen.Allerdings nehmen die großen Einsätze zu. Immer häufiger kommt es zu Waldbränden, die Schulenkorf und die anderen Feuerwehrleute tagelang in Schach halten. Auch die Flutkatastrophe nach starken Regenfällen im Jahr 2021 war so eine Ausnahmesituation. Doch abgesehen von den großen Katastrophen hat sich der Anlagenmechanikermeister für ein zeitintensives Ehrenamt entschieden: „In manchen Wochen kostet es mich 20 bis 30 Stunden Zeit, in anderen Wochen fünf Stunden“, sagt er.Seine Vorgesetzten wissen, wie wichtig Schulenkorfs Ehrenamt für die Gesellschaft ist – und kommen ihm entgegen. Wenn er nachts im Einsatz war, darf er am nächsten Morgen später in den Arbeitstag starten. Für die Arbeitsstunden, die der Anlagenmechaniker durch Einsätze nicht leisten kann, bekommt sein Arbeitgeber von der Gemeinde eine Entschädigung. Sein Beruf hilft im Ehrenamt Dass er einen Meister in Anlagenmechanik hat, hilft bei der Feuerwehr enorm. „Wenn es irgendwo nach Gas riecht und wir bei einem Haus an der Gasleitung arbeiten müssen, ist es von Vorteil, wenn das jemand mit entsprechender Fachkenntnis übernehmen kann“, sagt der Handwerker. Umgekehrt sei bei einem Dachstuhlbrand etwa ein Dachdecker oder eine Zimmerin besonders nützlich. „Das ergibt tolle Synergieeffekte zwischen Haupt- und Ehrenamt.“ Aber auch aus ganz anderen Gründen sind Handwerker bei der Feuerwehr Schulenkorfs Erfahrung nach oft überrepräsentiert. „Man braucht dafür schon Muckis, immerhin haben wir es oft mit schweren Geräten zu tun“, sagt er. So kann ein hydraulisches Rettungsgerät auch mal um die 30 Kilogramm wiegen. Wer sich in diesem Ehrenamt nützlich machen will, muss also anpacken können – was nicht bedeutet, dass sich das Ehrenamt nicht auch für Frauen eignet. „In unserem Löschzug kommen auf 68 Männer etwa vier Frauen, die das sensationell machen“, berichtet Schulenkorf. Spass in der Kinderfeuerwehr Er wünscht sich noch mehr Frauen in der Feuerwehr und tut parallel selbst etwas dafür, dass dieses Ehrenamt nicht ausstirbt und bei allen beliebter wird: Vor acht Jahren hat Schulenkorf die Kinderfeuerwehr in Arnsberg mitbegründet. Dort bildet er sechs- bis zwölfjährige Kinder in der Brandschutzerziehung aus. Auch seine elfjährige Tochter ist dabei. Die Kinder lernen dort von ihm Erste Hilfe, aber auch wie man ein Feuer richtig löscht. Schulenkorf veranstaltet zusätzlich entspannte Nachmittage mit Wasserspielen und Lagerfeuer oder einem Besuch im Altenheim, wo die Kids mit Senioren Kuchen essen. „Es geht am Ende vor allem darum, Werte und ein Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln, die Kinder erleben zu lassen, dass man gemeinsam stärker ist als allein“, sagt Schulenkorf. Doch bei allem Spaß geht es letztlich um die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr: „Wenn wir nicht früh anfangen, mit der Kinderfeuerwehr auf dieses Ehrenamt vorzubereiten, können die Gemeinden den Brandschutz irgendwann nicht mehr gewährleisten.“ Satte 97 Prozent der Feuerwehrleute in Deutschland arbeiten ehrenamtlich. Auch in Schulenkorfs Löschzug am Standort Alt-Arnsberg finden sich nur vier hauptamtliche Feuerwehrmänner und eine hauptamtliche Feuerwehrfrau, die den Beruf gelernt haben und verbeamtet sind. Kameradschaft ist alles Schulenkorf selbst schlug den Weg zum Lebensretter bereits mit zwölf Jahren bei der Jugendfeuerwehr ein. Aus dem Hobby wurde ein lebenslanges Ehrenamt, aus einem Team wurden Freunde. Diese Kameradschaft bedeutet ihm sehr viel und sie ist auch das, was ihn in seinem Engagement antreibt: „Niemand von uns macht das, weil wir uns Dankbarkeit erhoffen“, sagt er. „Wir machen das für die Kameradschaft.“Schulenkorfs Lebensstil und der der anderen freiwilligen Feuerwehrleute ist nichts für schwache Nerven. Oft fordert ihn sein Engagement auch psychisch heraus: Bei der Feuerwehr zu sein bedeutet auch, mit dem Thema Tod und Trauma konfrontiert zu sein. Frau und Tochter versucht er davor zu schützen, indem er die Erlebnisse des Tages zu Hause nicht erzählt. Den Kopf bekommt der Feuerwehrmann lieber anders frei: Er sucht den Seelsorger auf, der für seine Feuerwehreinheit zuständig ist. Er schnappt sich sein Fahrrad und macht eine zweistündige Tour über die sauerländischen Felder und Hügel. Oder er tauscht sich einfach auf der Wache mit den anderen aus. Alle sind immer füreinander da – zumindest bis der Pieper klingelt und jemand anderes die Hilfe wieder dringender braucht. Ist die Freiwillige Feuerwehr auch etwas für mich? Wer zur Freiwilligen Feuerwehr will, meldet sich am besten bei seiner örtlichen Feuerwehr. Bewerber sollten psychisch belastbar und körperlich fit sein, was sie bei einem Eignungstest und medizinischen Check nachweisen können. Danach müssen Interessierte einen Grundkurs, die sogenannte Truppmannausbildung, absolvieren. Sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil und dauert um die 150 Stunden. Mithilfe weiterer Lehrgänge und Fortbildungen können Ehrenamtliche ihr Wissen erweitern. Feuerwehrmänner und -frauen müssen flexibel sein und mehrere Stunden pro Woche dem Ehrenamt widmen können – denn es ist nie absehbar, wann der nächste Einsatz ansteht. Hinzu kommen etwa Übungen, Fortbildungen und Gerätepflege als regelmäßige Aufgaben. https://vimeo.com/1086780418?share=copy#t=0 Paulina Pruscini aus Hagen ist neben ihrem ehrenamtlichen Musik-Engagement auch Vorsitzende des Stadtteilvereins „Wir in Wehringhausen“. Ehrenamt als Musikerin Paulina Pruscini bekommt im Mai 2024 einen Anruf: eine Einladung zum Treffpunkt Ehrenamt des westdeutschen Handwerkskammertags. Wie aufregend, denkt sie. Eine Diskussionsrunde zum ehrenamtlichen Engagement im Handwerk. Genau ihr Ding. Einige Wochen später macht sie sich auf den Weg nach Raesfeld, gespannt auf den Austausch. Vor Ort zeigt sich dann: Das war ein Missverständnis. Pruscini wird ausgezeichnet und erhält eine Urkunde „zur Anerkennung ihres herausragenden ehrenamtlichen Engagements“. Herausragend ist ihr Engagement allemal, denn Pruscini hat nicht nur ein Ehrenamt, sondern gleich mehrere. Die Gitarrenbauerin freut sich, ist aber auch verwirrt. „So wirklich inhaltlich unterhalten haben wir uns dort nicht“, sagt sie beim Blick auf die gerahmte Urkunde, die nun an der Wand ihrer Werkstatt im Hagener Künstlerviertel Wehringhausen hängt, zwischen etlichen Gitarren, technischen Zeichnungen und Schablonen. Ehrenamt ist kein Imagebooster Paulina Pruscini will anpacken. Dinge verändern, besser machen. „Wenn wer Hilfe braucht, dann hilft man halt“, sagt sie. Vom Ehrenamt als Imagebooster hält sie nichts. „Es muss in erster Linie Spaß machen, sonst tust du niemandem einen Gefallen – vor allem dir selbst nicht.“ Während die meisten Menschen bereits Schwierigkeiten haben, neben Job, Familie und Freunden ein einziges Ehrenamt unterzubekommen, betreut Pruscini verschiedene Hagener Musikgruppen, engagiert sich in der Ausbilderprüfung und im Stadtteilverein „Wir in Wehringhausen“. Wie sie all das unter einen Hut bekommt? Indem sie sich dafür Zeit nimmt. Statt von Montag bis Samstag ist ihre Werkstatt nur an drei Tagen in der Woche geöffnet: Montag, Freitag und Samstag. Manchmal bleibe die Arbeit deswegen kurz liegen. Dafür stehe sie an diesen Tagen oft noch von sechs Uhr bis Mitternacht in der Werkstatt, um Aufträge fertigzumachen. „Irgendwie muss das Geld dann ja doch reinkommen.“ Was für viele nach Stress und Verzicht klingt, ist für Pruscini die perfekte Balance. Nur in der Werkstatt zu sein, das kann sie sich nicht vorstellen. "Ohne das Ehrenamt würde ich keine zwei Jahre durchhalten" Paulina Pruscini aus Hagen öffnet ihre Werkstatt nur noch an drei Tagen – Montag, Freitag und Samstag. Besonders am Herzen liegen ihr die Harfenspielerinnen eines Wohnhauses der Hagener Caritas, die sie seit 2022 betreut. Eine der Bewohnerinnen ist damals mit dem Wunsch, Veeh-Harfe zu spielen, zu Pruscini gekommen. Im Unterschied zur klassischen Harfe lassen sich bei der Veeh-Harfe Blätter mit Zupfmustern auf ein Holzbrett hinter die Saiten klemmen. So können auch musikalische Laien und ältere Menschen sofort Melodien spielen. Angetan von der Idee, half Pruscini, die Bauteile für die Harfen zu besorgen, schraubte sie wenig später mit den Bewohnerinnen zusammen und brachte ihnen bei, darauf zu spielen. Seither besucht sie die Gruppe regelmäßig, stimmt die Instrumente und tauscht auch mal eine gerissene Saite aus. „Es ist mir wichtig, den Menschen die Musik und das Handwerk zu zeigen“, betont sie. „Viel wichtiger, als damit das große Geld zu machen.“ Alte Instrumente fit machen Neben den Harfenspielerinnen unterstützt sie noch andere Musikerinnen und Musiker in der Stadt. Da ist zum Beispiel die Gitarristin, die bei ihrer Flucht aus der Ukraine 2021 zwar ihre eigene Gitarre, aber nicht die ihres Sohnes retten konnte. Als Pruscini davon erfuhr, zögerte sie nicht und spendete eine aus ihrer Sammlung. „Manchmal geben Menschen ihre alten Instrumente bei mir ab“, sagt sie. „Die mache ich dann wieder fit und gebe sie weiter.“ Mittlerweile unterrichtet die ukrainische Gitarristin eine ganze Gruppe von Musikschülern mit den von Pruscini reparierten Gitarren. „Ihr Sohn macht sogar beim Wettbewerb ‚Jugend musiziert‘ mit“, erzählt Pruscini stolz. Sie unterstützte die Familie von Anfang an auch außerhalb der Musik, hilft nach wie vor bei komplizierten Anträgen oder wenn mal was in der Wohnung gemacht werden muss. Zudem gibt es in der Stadt noch ein Geigenorchester geflüchteter Menschen, deren Instrumente Pruscini regelmäßig wartet. „Dabei nehme ich nur Geld für Ersatzteile, die Reparatur an sich mache ich kostenlos.“ Auch sonst hilft Pruscini, wo sie kann. „Ich finde es toll, Menschen auf einer Ebene kennenzulernen, bei der es nicht primär um Geld geht“, sagt sie. Ihre Begeisterung für das Netzwerken machte sie 2022 zur Vorsitzenden des Stadtteilvereins „Wir in Wehringhausen“. Regelmäßig organisiert sie Straßenfeste, diskutiert über das Parkraummanagement im Stadtteil, vernetzt Menschen mit Geschäftsideen und Besitzer leer stehender Ladenlokale. Begeisterung fürs Netzwerken Die meiste Zeit investiert Pruscini aber für ihre Tätigkeit bei der SIHK Hagen und der Bergischen IHK – obwohl sie dort kein Mitglied ist. Muss sie auch nicht, da ihr Umsatz aus dem Verkauf von Ersatzteilen zu gering ist. Seit 2022 übernimmt sie dort an zwei Tagen im Monat die Ausbildereignungsprüfung, schaut genau auf die sozialen und pädagogischen Kompetenzen der angehenden Ausbilder: Wie möchten sie ihren Azubis Dinge beibringen? Was machen sie bei Konflikten? Die konkreten Ausbildungsinhalte sind dabei erst mal zweitrangig, wichtig ist das Wie. Deswegen darf Pruscini auch Ausbilder außerhalb des Zupfinstrumentenbaus prüfen – vom Floristen bis zur Industriekauffrau. Pruscinis Motivation dabei: die Lehre für Azubis besser machen. „Ich habe das Gefühl, viele Menschen vergessen nach der Ausbildung sofort, dass sie auch mal jung waren.“ Sie selbst hat in ihrer Ausbildung, wie sie sagt, „einige No-Gos“ erlebt. Da war der Ausbilder, der die Lehrlinge bei jedem kleinsten Fehler vor der gesamten Gruppe bloßstellte, oder der Meister, der sich freute, wenn besonders viele Azubis durch die Prüfung fielen. „Das geht einfach nicht – vor allem mit Blick auf das Nachwuchsproblem, das wir im Handwerk haben“, warnt Pruscini. „Mit der Ausbildereignungsprüfung habe ich die Möglichkeit, die Qualität der Lehre immerhin ein bisschen zu beeinflussen.“ Am liebsten möchte sie in ihrer Werkstatt in ein paar Jahren selbst Zupfinstrumentenmacherinnen und -macher ausbilden. Den Schein dafür hat sie bereits seit 2019. Doch zuerst muss sich ihre Werkstatt noch etablieren. „Schließlich möchte ich meinen Auszubildenden einen anständigen Lohn und eine Übernahmeperspektive bieten können“, fügt sie hinzu. Idee: Politische Handarbeitsgruppe Eine Idee für ihr nächstes ehrenamtliches Projekt hat sie auch schon: eine politische Handarbeitsgruppe. Sie will einen Raum schaffen, in dem man sich beim Stricken, Sticken und Häkeln über Politik austauschen kann. „Ich habe das Gefühl, dass politische Treffen oft abends in der Kneipe bei einem oder mehreren Bieren stattfinden“, sagt sie. „Dem möchte ich eine ruhigere Alternative entgegensetzen.“ Einen Ort, an dem die Gruppe sich treffen könnte, hat sie schon, interessierte Menschen auch. Doch um das Projekt wirklich umzusetzen, fehlt sogar dem Organisationstalent Pruscini aktuell noch die Zeit. Das Ehrenamt in der Musik Auch Handwerker, die keine Instrumente bauen, können sich im Musikbereich engagieren – sei es beim Bühnenbau für lokale Festivals, bei der Instandhaltung von Proberäumen oder beim Reparieren von Equipment für Musikschulen und Jugendzentren. Handwerker finden oft schneller einen Zugang zur Musikwelt, als sie vielleicht denken. Wer dazu noch ein Instrument spielt – professionell oder als Hobby – und sein Wissen teilen möchte, kann bei Musikschulen, Jugendtreffs oder Kulturzentren nachfragen. Auch Grundschulen oder Kirchengemeinden bieten häufig Musik-AGs an und freuen sich dabei über freiwillige Unterstützung. Sabine Will ist Augenoptikermeisterin und Diplom-Optometristin und ungefähr zehnmal im Jahr Teil einer Brillensprechstunde für Bedürftige in Berlin. Ehrenamtlich Bedürftigen helfen Sabine Will geht zügig an den Wartenden vorbei, Sozialarbeiter öffnen ihr die Tür. Die Leute stehen da oft schon eine Weile in der Schlange, haben durch Aushänge, Facebook, Instagram oder einfach Hörensagen davon erfahren, dass wieder eine Sprechstunde stattfindet. „Manche gucken irritiert, wenn ich da so an ihnen vorbeimarschiere“, sagt Sabine Will. Doch die 54-jährige Berlinerin hat sich nicht vorgedrängelt. Sie ist Augenoptikermeisterin und Diplom-Optometristin und ungefähr zehnmal im Jahr Teil einer Brillensprechstunde für Bedürftige in der Hauptstadt. Zwei Stunden Zeit für wohnungs- oder obdachlose Menschen, die eigentlich eine Brille brauchen, aber kein Geld dafür haben. Dabei ist volle Sehkraft wichtig, damit sie Anträge ausfüllen, ihr Hab und Gut sichern, Straßennamen lesen oder auch einfach Bekannte auf der anderen Straßenseite erkennen können. "Ich möchte den Hilfebedürftigen ein wenig Würde zurückgeben." Sabine Will arbeitet heute in der Verwaltung der Berliner Hochschule für Technik. Sabine Will ist eine von rund 40 freiwilligen Helferinnen und Helfern der gemeinnützigen Organisation Mehrblick, deren Hauptsitz in Hamburg ist. Deutschlandweit gibt es mittlerweile sechs Standorte, Berlin kam 2019 dazu. Seit neun Jahren kümmert sich Mehrblick darum, Brillenspenden aufbereiten zu lassen, zu lagern und schließlich zu verteilen. Die Sehhilfen werden gründlich gereinigt und, falls nötig, mit neuen Nasenpads oder kleinen Ersatzteilen versehen. Dann werden sie fachgerecht ausgemessen: Jede Brille erhält einen Zettel mit den exakten Werten wie Sphäre, Zylinder und Achse, damit man sie später möglichst passgenau zuteilen kann. Die fertigen Sehhilfen stehen dann in Boxen während der Sprechstunde bereit, sortiert nach Kategorien und Stärke. Insgesamt 6.000 Brillen wurden so schon deutschlandweit an hilfebedürftige Menschen gegeben. In jeder Sprechstunde, die Mehrblick in Notunterkünften, Tagesstätten und Bahnhofsmissionen organisiert, ist neben einer Person, die die Messungen vornimmt und die Brillen herausgibt, jemand vom Fach anwesend. Ein Optiker oder eine Optikerin, die die Sehstärke bestimmt, das sogenannte Refraktionieren mit Messbrille und Gläserkasten. So jemand wie Sabine Will. Sie hat in den Neunzigerjahren ihre Ausbildung als Augenoptikerin abgeschlossen, später ihren Meister in Berlin gemacht und anschließend Optometrie an der Technischen Fachhochschule studiert. Helfende Hände fehlen „Brillen zu bekommen ist nicht das Problem“, berichtet sie. Davon gebe es genug. Was fehle, sei Geld für Lagerräume und natürlich helfende Hände. Die suche Mehrblick händeringend. Für viele Aufgaben, etwa die Vormessung mit dem automatischen Gerät oder das Sortieren und Herausgeben von Brillen, sind keine fachlichen Vorkenntnisse nötig. „Das kann im Prinzip jeder Ungelernte bedienen“, sagt Will. Wer Augenoptiker ist, kann zusätzlich die Sehstärken- und Refraktionsbestimmung übernehmen. Um Ehrenamtliche für die Organisation zu ermutigen, geht Mehrblick auch an Hochschulen. In einem Vortrag an der Berliner Hochschule für Technik saß Sabine Will vor sieben Jahren. Sie war dort damals Laboringenieurin im Studiengang Optometrie und hatte schon länger den Wunsch, sich zu engagieren. In der trubeligen Hauptstadt trifft sie nämlich während jeder Bahnfahrt auf Menschen, die um Hilfe bitten – Zeitung verkaufen, Geld oder etwas zu essen wollen. „Ich habe für mich entschieden: Statt immer wieder Kleinigkeiten zu geben, möchte ich sie lieber nachhaltig unterstützen“, erklärt Will, die immer noch an der Hochschule arbeitet, inzwischen allerdings in der Verwaltung. Der Mehrblick-Vortrag kam damals wie gerufen. „Mich hat der Ansatz sofort überzeugt. Also ging ich zur nächsten Sprechstunde, um mir ein Bild von der Arbeit zu machen“, erinnert sich die Optikerin. Das Lächeln der Menschen, wenn sie mitunter seit Jahrzehnten das erste Mal wieder deutlich sehen können, berührte sie. Sie will ihr Wissen einbringen. „Ich möchte den Hilfebedürftigen ein wenig Würde zurückgeben.“ Ein sozialer Job – keine Frage Mittlerweile hat sie schätzungsweise 50 Sprechstunden abgehalten. Am liebsten mache sie diese Termine am Freitagnachmittag. „Das können wir uns zum Glück bei Mehrblick aussuchen“, sagt Will. Danach nehme sie sich meist nichts mehr vor, wolle allein sein. Alles sacken lassen. „Das sind schon berührende Schicksale, die wir da mitbekommen.“ Junge Männer aus Osteuropa, die hier Fuß fassen wollten, denen das nicht gelang. Menschen ohne festen Wohnsitz, die in Unterkünften unterkommen, keine Krankenversicherung haben. Seniorinnen und Senioren, die in die Altersarmut gerutscht sind. Aber auch zunehmend junge Menschen, die den Halt verloren haben. „Es ist schon viel mehr ein sozialer Job, als dass es ein fachlicher ist“, betont Will. Viele Jahre hat sie in London und Bristol als Optometristin gearbeitet. Seit 2016 ist sie wieder in Deutschland. Einem Land, in dem es rund 439.500 wohnungslose Menschen gibt. Menschen also, die in Einrichtungen der Kommunen oder der freien Wohlfahrtspflege leben. Hinzu kommen 47.300 obdachlose Personen, die auf der Straße zurechtkommen müssen oder in Behelfsunterkünften untergekommen sind, sowie etwa 60.400 Menschen, die bei Angehörigen, Freunden oder Bekannten Unterschlupf gefunden haben, also verdeckt wohnungslos sind. Bereinigt um Doppelerfassungen, sind das mehr als eine halbe Million Betroffene. Die Zahlen sind seit dem ersten Bericht aus dem Jahr 2022 stark gestiegen. Das liegt vor allem an 137.000 erfassten ukrainischen Geflüchteten, die hier in Unterkünften leben. Scharfer statt trüber Blick „In meinen Sprechstunden versuche ich, professionell und zügig zu arbeiten“, sagt Sabine Will. Damit möglichst viele eine Chance auf eine Untersuchung bekommen. Mithilfe von Übersetzungsapps und weil sie selbst etwas Russisch und Englisch spricht, aber auch durch Sprachkenntnisse der Sozialmitarbeiter, kann sie sich mit einigen ausländischen Betroffenen austauschen. Dennoch versuche sie, emotionale Distanz zu wahren. „Sonst kann ich meine Arbeit nicht richtig machen“, sagt sie. Da kann schon eine einfache Frage wie „Hatten Sie schon einmal eine Brille?“ die Tür zu einem tragischen Schicksal öffnen. „Denn den meisten Obdachlosen wird die Brille gestohlen“, erzählt Will. Sie lebten sehr gefährlich. Andere wiederum haben noch nie einen Sehtest gemacht. Sie blicken dann mit ihrer neuen Brille sehr lange in den Spiegel. Können es nicht fassen. „Mir kommen dann oft vor Freude die Tränen“, sagt Will. Doch nicht alle bekommen Zugang zur Sprechstunde – zum Schutz der Ehrenamtlichen. Nachdem die Menschen in der Schlange eine Wartenummer gezogen haben, werden sie von Sozialarbeitern in Empfang genommen. „Diejenigen, die extrem verwahrlost, aggressiv und betrunken sind, werden nicht von ihnen durchgelassen“, erklärt Will. Alle anderen werden untersucht. Sie bekommen dann nicht immer hundertprozentig genau die Brille, die sie bräuchten, sondern die bestmögliche aus dem Lager, das momentan 300 gereinigte und neu vermessene Brillen umfasst. Doch das sei schon eine enorme Verbesserung, sagt Sabine Will. Denn für viele von ihnen ist die Welt schon seit Jahren ein trübes, lautes Durcheinander. Nun können sie sich ein wenig besser darin orientieren. Was muss ich wissen, wenn ich mich für Bedürftige einsetzen will? Wer sich ehrenamtlich für Bedürftige engagieren möchte, braucht vor allem Offenheit, Empathie und Freude am Umgang mit Menschen. Denn oft sind die Gespräche nach der Arbeit genauso wertvoll wie die praktische Hilfe. Für einen ersten Eindruck sollte man sich nicht scheuen, einfach mal vorbeizuschauen, wenn Menschen organisiert anderen helfen. So weiß man, worauf man sich einlässt. Wichtig für ein Ehrenamt im sozialen Bereich sind nämlich Verlässlichkeit und die Bereitschaft, regelmäßig Zeit zu investieren. Regelmäßige Hilfe, etwa ein Tag im Monat, wirkt oft nachhaltiger als eine einmalige Aktion. Oft geht es darum, zuzuhören und Menschen in schwierigen Lebenslagen mit Respekt zu begegnen, ohne sie retten zu wollen. Das Ziel ist es, sie zu stärken und zur Selbsthilfe zu ermutigen. Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv zu werden: Mitarbeit bei Tafeln, Kleiderkammern oder Besuchsdiensten, Patenschaften oder Unterstützung bei Behördengängen. Viele soziale Einrichtungen, Frauenhäuser oder Initiativen für Wohnungslose freuen sich über handwerkliche Hilfe – etwa bei Reparaturen, Renovierungen oder Installationen. Mehr Infos bekommen Interessierte bei Organisationen wie den Maltesern, der Caritas, dem DRK oder lokalen Stiftungen und Stadtteilzentren.

Dossier "Handwerker im Ehrenamt" Ehrenamt: Wie sich Handwerkerinnen und Handwerker engagieren

Ehrenamt in Handwerksorganisationen

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