Auffrischung Crafter & TGE: Die lieben Geschwister

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VW und MAN möbeln die TransporterZwillinge Crafter und TGE auf. Einer drängelt sich dabei nach vorn.

Die Änderungen an der generellen Optik sind minimal, umso größer ist der Zuwachs an Assistenz­systemen.
Die Änderungen an der generellen Optik sind minimal, umso größer ist der Zuwachs an Assistenz­systemen. - © VW Nutzfahrzeuge, MAN

Diese vorlauten kleinen Brüder: Bereits im Frühjahr hat MAN die Karten für den aufgefrischten TGE des Frühjahrs 2024 auf den Tisch gelegt. Und als VW Nutzfahrzeuge jüngst unter strenger Geheimhaltung erste Fakten zum naturidentischen Crafter 2024 preisgab, folgten von MAN gleich die passenden Illustrationen. Was nun VW zum Nachziehen zwingt. Hintergrund der Drängelei: Der TGE ist ausverkauft. Damit niemand zu Wettbewerbern rennt, beginnt MAN bereits mit dem Vertrieb des Nachfolgers. Auch VW hat nicht mehr viele Crafter im Zulauf, weist Käufer auf mögliche Modell­änderungen im Rahmen der Lieferzeit hin. Im Mai 2024 geht’s tatsächlich los mit der nächsten Generation des Duos.

Angenehmes für die Fahrer

Äußerlich ändert sich nahezu nichts, müssen nur im Vorderwagen Sensoren für weitere Assistenzsysteme untergebracht werden. Anders im Fahrerhaus. Der Schlüssel bleibt nun zum Entriegeln und Starten in der Hosentasche. Der Blick fällt auf ein neues Multifunktionslenkrad, weiterhin mit griffigen Tasten statt Touchflächen. Dahinter strahlen digitale Instrumente mit individuell wählbaren Ansichten und Informationen anstelle der analogen Uhren. In der Mitte der Instrumententafel baut sich ein Monitor im Format 10,3 oder 12,9 Zoll auf, abhängig von der Ausstattung. Der unteren der beiden Bedienleisten sind die bisherigen praktischen Dreh­regler der Klimatisierung zum Opfer gefallen. Aber es gibt ­Direktwahltasten und die virtuellen Schieberegler – „Slider“ – für Innenraumtemperatur und Radiolautstärke sind immerhin beleuchtet. Links des Monitors findet sich die Taste der neuen elektronischen Feststellbremse, das schafft Platz. Bei den Modellen mit Automatikgetriebe tritt an die Stelle des klobigen Wählhebels ein knubbeliger Lenkstockhebel. Daher stecken die Funktionen des Scheiben­wischers im Blinkerhebel.

Unsichtbar sind zahlreiche neue Assistenzsysteme nach gesetzlicher Vorgabe. Das umfasst oberhalb von 3,5 Tonnen – drunter Wunschausstattung – Totwinkel- und Abbiege-Assistent und ein Überwachungssystem für den Raum ­unmittelbar vorm Transporter. Die ­leichteren Modelle bringen stets Notbrems- und Spurhalte-Assistenten, Verkehrs­zeichenerkennung, Geschwindigkeitsbegrenzer und eine akustische Einparkhilfe mit. Der optionale Travel Assist kombiniert Distanz- und Spurhalteregelung, ein Schritt in Richtung autonomes Fahren.

Pause für die Elektriker

Die Triebwerke von 103 kW/140 PS bis 130 kW/177 PS bleiben. Indes werden die Zulassungsvarianten nach Light Duty (Pkw-Messung von Verbrauch und Emis­sionen nach Euro 6) und Heavy Duty (Lkw-Messung, Euro VI) neu sortiert. Schließlich bekommen Modelle mit Hinterradantrieb ein neues Achtgang-Automatikgetriebe. Eine längere Pause bis zum nächsten Modellwechsel legen die elektrisch angetriebenen Modelle ein.
Und dann wären da einige MAN-spezifische Varianten. Etwa eigene Rad­stände für Fahrgestelle mit Flachrahmen. Und ein Diesel mit 149 kW/202 PS in Zusammenarbeit mit Abt. So sind sie eben, die frechen kleinen Geschwister.

VW Crafter/MAN TGE ab Mai 2024:

VW Crafter/MAN TGE ab Mai 2024: komplett neue Instrumente und Bedienung.
komplett neue Instrumente und Bedienung. - © W Nutzfahrzeuge, MAN
Großer Touchmonitor mit zwei Bedienleisten und Schiebereglern für Temperatur und Radiolautstärke.
Großer Touchmonitor mit zwei Bedienleisten und Schiebereglern für Temperatur und Radiolautstärke. - © W Nutzfahrzeuge, MAN