Cyber-Security Sichere Passwörter: Warum 123456 für Betriebe Tabu sein sollte

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Obwohl Passwörter immer häufiger geknackt werden und damit Millionen-Schäden entstehen, schützt gut ein Drittel der Internetnutzer sensible Daten noch viel zu wenig.

Das Passwort sollte sich am Besten aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie aus Ziffern und Sonderzeichen zusammensetzen. - © Vitalii Vodolazskyi - stock.adobe.com

Für jedes Konto ein neues Passwort zu erstellen, ist das beste Mittel, um Hackerangriffe abzuwehren. Doch im Alltag muss es schnell gehen – da kann man nicht erst lange umständlich nach dem passenden Zugangscode suchen. Heraus kommen daher häufig Passwort-Kombinationen wie das berüchtigte „123456“ oder ganz einfach „password“. Das muss häufig außerdem für alle Zugänge zu E-Mails, Social Media, Online-Shops und Portale im Betrieb herhalten.

Der Digitalverband Bitkom warnt daher, die eigenen Zugangsdaten dringend zu überprüfen. Laut aktuellen Erhebungen sind 35 Prozent der Internetnutzer mit leicht zu knackenden Passwörtern immer noch unzureichend geschützt. „Wer ein starkes Passwort verwendet und den Zugang wo möglich auch noch mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung abgesichert hat, muss sein Passwort eigentlich nicht regelmäßig ändern, sondern nur, falls es Hinweise des Anbieters auf mögliche Sicherheitsvorfälle gibt“, sagt Simran Mann, Sicherheitsexpertin bei Bitkom.

So schützen Sie Ihre Daten:

  • Komplexe Passwörter:
    Das Passwort am besten aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie aus Ziffern und Sonderzeichen zusammensetzen. Der Grund: Je länger es ist, desto schwerer ist es durch Ausprobieren herauszufinden. Als Länge empfiehlt sich eine Abfolge von circa zehn Zeichen. Wichtig: Begriffe mit simplem Bezug zur eigenen Arbeit oder Familie oder auch Geburtsdaten sowie Kinder- oder Tiernamen sollten laut Bitkom lieber vermieden werden.
  • Passwortmanager einsetzen:
    „8UaI6xY?´2“ – wer soll sich das zuverlässig merken? Dafür empfiehlt Bitkom Passwortmanager. Die Programme können dabei helfen, sichere Passwörter für neue Dienste zu erstellen zu verwalten. Nur ein einziges – gerne extra starkes – Masterpasswort muss sich der Einzelne noch merken – damit kann er sich dann Zugang zu all seinen Passwörtern verschaffen.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung:
    Eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bietet doppelten Schutz: Um sie zu aktivieren, kann man heute bereits bei vielen Diensten ein Passwort eingeben und erhält dann einen zusätzlichen Code zum Beispiel per SMS oder über eine spezielle App auf dem Smartphone. Vorteil: Selbst wenn das Passwort geklaut werden sollte, ist das Konto noch über diesen zweiten Faktor geschützt.
  • Vorsicht vor Phishing:
    Häufig passiert es, dass die vermeintliche Bank oder ein Online-Shop den Nutzer per Email auffordert, auf einer unbekannten Webseite die Zugangsdaten einzugeben. Mit solchen Phishing-Attacken wollen sich Cyber-Kriminelle häufig Zugangsdaten ergaunern. Gleiche Vorsicht ist am Telefon geboten: Wer den Kunden am Telefon nach Passwörtern fragt, ist selten der Vertreter eines seriösen Unternehmens.
  • Regelmäßige Updates:
    Den Computers und das Smartphone immer auf dem neuesten Stand halten und Updates installieren – somit können Sicherheitslücken geschlossen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Kriminelle über Schadprogramme Zutritt verschaffen und sich damit in Besitz von Passwörtern bringen.