Sony Xperia Go: Nicht kleinzukriegen

handwerk magazin hat fünf neue Outdoor-Smartphones auf ihre Baustellentauglichkeit für Handwerker getestet. Die Ergebnisse überraschten. Das Sony Xperia Go entwickelte sich während des Tests schnell zum Überflieger.

Sony Xperia Go
Das Sony Xperia Go entwickelte sich unter den getesteten Outdoor-Smartphones bei den Handwerkern auf der Baustelle schnell zum Liebling. - © handwerk magazin

Das quietschgelbe Sony Xperia Go ist unser kleinstes Smartphone im Baustellentest. Es liegt zwar gut in der Hand, ist in seiner Bedienungsfreundlichkeit aber eher etwas für filigrane Hände. Es wirkt nach der ersten haptischen Erfahrung robuster als das ebenfalls von uns getestete Xperia V. Das Design erinnert an klassische Smartphone-Modelle. Outdoor-Affinität zeigt sich beim Xperia Go zunächst einmal nur an den sauber abgedichteten Anschlussbuchsen, die von einer Abdeckung aus Hartplastik und Gummi die Elektronik im Inneren des Smartphones schützen– Öffnet man den hinteren Teil des Gehäuses, um ein Blick auf den Akku zu werfen, sieht man, dass man nichts sieht. Alle Öffnungen unter der Schale, in denen Wasser oder Kleinstpartikel Schaden anrichten könnten, scheinen gut geschützt. Einzig der kleine Micro-SIM-Kartensteckplatz könnte den Ansprüchen an Unverwundbarkeit widerstreben.

Das Xperia Go von Sony ist ein praktischer Begleiter, der auf den ersten Eindruck einen seriösen und geradlinigen Auftritt unter den fünf neuen Outdoor-Smartphones macht. Wie auch beim Xperia V trauen die Handwerker unserem Kücken (bezogen auf die Größe) in der Runde nicht zu, den knallharten Testparcours auf der Baustelle bis zum Ende erfolgreich zu überleben. Aller Unkenrufe zum Trotz, das Sony Xperia Go überraschte in den Härtetests und avancierte schnell zu „Everybodys Darling“.

Zur smarten Technikausstattung des Xperia Go zählen eine 5-Megapixel Kamera mit Autofokus, die gestochen scharfe Bilder vom Geschehen auf der Baustelle macht und ebenso hochauflösend dokumentiert, wenn die Wand nicht ordentlich verputzt wurde. Das TFT-Display ist 3,5 Zoll groß und aus kratzfestem Mineralglas mit Anti-Reflexbeschichtung. Im Stand-by hält dieses Sony-Modell, nach Angaben des Herstellers, bis zu 520 Stunden durch – und wenn der Kunde einmal größeren Klärungsbedarf am Telefon hat, bietet das Xperia Go dem Handwerker bis zu 6 Stunden und 30 Minuten Gesprächszeit.

Seite 2: Wie wir das Sony Xperia Go getestet haben

  • Staubtest
  • Für den Staubtest nutzen wir eine Steinsäge die mitten auf der Baustelle steht. Die Säge ist circa zwei Meter lang und 1,50 Meter hoch. Um richtig viel Staub aufzuwirbeln, zerschneiden wir Backsteine. Im ersten Test werden die Smartphones in die Schmutz- und Staubauffanghalterung der Maschine unterhalb des Backsteines gelegt.
  • Wassertest
  • Für den Wassertest, die zweite Station des Baustellentestparcours, ist der Aufbau schnell erledigt. Wir füllen einen klassischen schwarzen Baustelleneimer randvoll mit klarem Wasser. Als Testsimulation stecken wir das Smartphone in die offene Brusttasche des Blaumanns. Im Folgenden bückt sich unser Handwerker nach einem Werkzeug, das neben dem Eimer auf dem Boden liegt, nach vorne. Dabei rutscht das Smartphone heraus und fällt in den Wassereimer, in dem wir es exakt 30 Sekunden lang belassen. Danach testen wir, ob sich das Modell noch einschalten und bedienen lässt.
  • Sturztest
  • Die dritte Teststation auf dem Baustellenparcours befindet sich in circa vier Metern Höhe auf dem Baugerüst. Wir simulieren einen Anruf, bei dem der Handwerker das Smartphone hektisch aus der Hosentasche zieht und es ihm dabei aus der Hand rutscht. Das Handy fliegt in die Tiefe und knallt auf dem steinigen Baustellenboden auf. Nach dem Sturz überprüfen wir das Smartphone auf äußerliche Schäden und testen, ob es sich noch einschalten und bedienen lässt.
  • Mörteltest
  • Für den Mörteltest benötigen wir eine kleine Wanne, in den wir den Mörtel kippen und mit Wasser anrühren. Das Smartphone wird anschließend in den Mörtelbrei fallen gelassen. Im Mörtel schwimmend, wälzen wir das Testmodell in 15 Sekunden  zweimal durch. Danach holen wir das Modell aus dem Eimer, spülen es mit kaltem klarem Wasser ab und überprüfen das Gehäuse zunächst auf Gebrauchsspuren. Anschließend nehmen wir den Funktionstest vor und testen, ob sich das Smartphone einschalten und bedienen lässt.

Staubtest

Wir haben das Sony Xperia Go unter das Schneideblatt einer Steinsäge gelegt, um es richtig einzustauben. Mit dem Einschnitt des Sägeblattes in den Backstein wird es nicht nur unfassbar laut, sondern auch düster. Das durcheinanderwirbelnde Steinmehl verdunkelt fast die Sonne. Nach drei Sägebahnen müssen wir uns erst die Augen wieder klar reiben, bevor wir das Sony von seinem dichten Staubmantel befreien, der sich wie ein Teppich über das Telefon gelegt hat.

Nachdem wir Display und Bedienknöpfe freigepustet haben, beginnen wir mit dem Funktionstest. Schnell wird klar, dass die dichte Staubwolke der sensiblen Elektrik im inneren des Xperia Go nicht ansatzweise schaden konnte. Das Smartphone lässt sich einschalten und voll in Betrieb nehmen. Auch äußerlich sind keine Abnutzungsspuren des Gehäuses erkennbar.

Unter den ersten verwunderten Handwerkerblicken gehen wir weiter zum zweiten Test, dem Bad im Wassereimer.

Wassertest

Diese Station auf dem Testparcours ist schnell aufgebaut. Ein handelsüblicher schwarzer Baustelleneimer sowie ein paar Liter Wasser. Wir bitten den anwesenden Polier um seinen Einsatz. Während das Sony-Smartphone halb aus der Brusttasche seines Blaumanns lugt und er ein Werkzeug neben dem Wassereimer liegend aufheben will, passiert das Missgeschick. Beim Nachvornebücken plumpst das Smartphone in den halb mit Wasser gefüllten Eimer. Nach exakt 30 Sekunden holen wir das Handy raus. Nach ein wenig schütteln steigt die Spannung beim nervösen Baustellenpublikum. Ist das gute Xperia Go nun ein Fall für den Recyclinghof? Der Funktionstest beweist uns, dass wir mit unserem quietschgelben „Kücken“ unter den Testmodellen nochmal mit dem Schrecken davongekommen sind. Dieses Sony-Modell hat selbst ein ausgiebiges Unterwasserbad völlig schadlos überstanden.

Sturztest

Das Smartphone klingelt und der Handwerker weiß gleich, dass das nur der Chef sein kann. Ein hektischer Griff in die Hosentasche auf einem vier Meter hohen Gerüst und schon rutscht das gute Smartphone aus der Hand und fliegt unaufhaltsam in die Tiefe. Nach einer recht unsanften Landung auf dem steinigen Baustellenboden ist der Outdoor-Wille des Sony Xperia überraschend noch nicht gebrochen. Weder das Display, noch das Gehäuse hat irgendwelche Spuren davongetragen. Die erste Überraschung auf der Baustelle trägt nach Test Drei einen Namen: Sony Xperia Go.

Mörteltest

Beim Mörteltest überzeugt das Sony Xperia Go dann die letzten Zweifler auf der Baustelle in München-Nymphenburg. Das 15-sekündige Bad im frisch angerührten Mörtel kann dem Go auch nichts anhaben. Der Überraschungssieger unter den anwesenden Handwerkern und unserem Team ist endgültig gefunden. Weder Kratzspuren, noch technische Stottereien.

Fazit: Das Xperia Go ist ein wahrer Outdoor-Held und kann den harten Bedingungen auf einer Baustelle Stand halten.