Studie: Arbeitnehmer mit Chefs unzufrieden

Viele Arbeitnehmer in Deutschland sind mit ihren Vorgesetzten nicht zufrieden und beurteilen ihre Chefs im Durchschnitt gerade einmal mit „ausreichend“. Das ist das Ergebnis der aktuellen Global Workforce Studie von Kelly Services, für die allein in Deutschland rund 2.200 Arbeitnehmer befragt wurden.

Bei der Studie bewerteten die Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber auf einer Skala von eins (sehr gut) bis zehn (sehr schlecht), der Durchschnittswert lag insgesamt bei mageren 6,2 Punkten. Der Grund für das schlechte Zeugnis ist vor allem, dass die Vorgesetzten den Einsatz ihrer Mitarbeiter zu wenig anerkennen. Außerdem gaben die Befragten an, dass sie bei anstehenden Herausforderungen unzureichend unterstützt werden.

Geringe Förderung als Kritikpunkt

Vor allem die Führungsqualitäten der Chefs wurden von den Befragten kritisiert. Etwa 21 Prozent der Befragten würden dem eigenen Vorgesetzten ein „mangelhaft“ oder ein „sehr schlecht“ für seine Führungsfähigkeiten geben.

Mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, dass sie sich nicht ausreichend gefördert fühlen, um ihre Tätigkeit erfolgreich auszuüben. Gerade einmal 27 Prozent sind der Auffassung, dass der Arbeitgeber ihre Karriere fördert.

Großer Einfluss unzufriedener Mitarbeiter

Viele Unternehmen unterschätzen den Einfluss unzufriedener Mitarbeiter. Obwohl dieser ein wichtiger Faktor dabei ist, ob ein Unternehmen Talente anziehen und halten kann, oder nicht. Ralf Heiden, Geschäftsführer von Kelly Services Deutschland, warnt daher Vorgesetzte einzusetzen, die weder die richtigen Fähigkeiten als Führungskräfte noch die entsprechende Qualifikation mitbringen, um Mitarbeiter zufriedenstellend zu führen: „Ein guter Chef ist nicht zwingend die Person, die die meiste Erfahrung aufweist. Entscheidend ist, ob derjenige Führungsstärke besitzt und der Stil zum Unternehmen passt.“

Führungsstil und Loyalität sind wichtig

Laut der Befragung von Kelly Services sind die wichtigsten Merkmale eines guten Chefs der Führungsstil (34 Prozent), loyale Persönlichkeit (19 Prozent) und die Kommunikationsfähigkeit (17 Prozent). Außerdem bewerteten Arbeitnehmer ihren Vorgesetzten besser, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit honoriert wird.

Ralf Heiden rät daher: „Wer Führungsverantwortung trägt, sollte sich bewusst machen, dass die Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten und der Führungsstil die wichtigsten Faktoren bei der Arbeitszufriedenheit sind. Bei schlechter Arbeitsstimmung sollten Chefs und Mitarbeiter mit Personalführung ihre Fähigkeiten daher selbst kritisch überprüfen und gegebenenfalls ihr Führungsverhalten gegenüber Arbeitnehmern ändern."

(Kelly Services/ds)