Stromeinkauf Strompreis: Billiger mit Portalen und in der Einkaufsgemeinschaft

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Energiesparen und Stromeinkauf

Unternehmen, die ihren Strompreis mithilfe eines Vergleichsportals oder einer Einkaufsgemeinschaft drücken, können zehn bis 20 Prozent ihrer Energiekosten sparen. Wichtig bei der Auswahl: Portale müssen Gewerbestrom-Vergleiche anbieten.

Einkaufsgemeinschaften ermöglichen günstigere Konditionen - © Foto: ddp

Mehr denn je zahlen sich für Unternehmen stromsparende Maßnahmen aus. Außer dem Austausch von besonders stromfressenden Geräten können die Beteiligungen an Einkaufsgemeinschaften sowie die Nutzung von Vergleichsportalen zu kräftigen Kostensenkungen von zehn oder gar 20 Prozent führen. Während der letzten Jahre haben vor allem Vergleichsportale floriert. Während Check24 ausschließlich Privatkunden im Visier hat, wollen Verivox.de, Stromseite.de und Stromvergleich.de zusätzlich Unternehmen als Kunden gewinnen und vergleichen deshalb auch Gewerbestromtarife. Letztere sind in der Regel deutlich günstiger als Tarife für Privathaushalte.

Die Prozesse und Services der Plattformen sind weitgehend identisch. Der Anwender gibt Postleitzahl oder Wohnort sowie seinen jährlichen Stromverbrauch ein, die Plattform listet mehrere dutzend besonders günstige Angebote auf und erledigt alle Vertragsformalitäten, wenn der Kunde sich für ein Angebot entschieden hat. Sie kündigt dessen bisherigen Versorgungsvertrag und meldet den neuen bei seinem künftigen Versorger an.

Die Alternative CheapEnergy 24

Allerdings weisen viele Angebote Tücken auf. Für Kostenreduzierungen sorgen vor allem Neukundenboni, welche häufig über zehn Prozent des Jahrespreises betragen und nur einmal gezahlt werden. Außerdem werben viele Anbieter mit besonderen Online-Tarifen und Preisgarantien, welche häufig ebenfalls nur für ein Jahr gelten. Anschließend muss der Kunde mit Preisaufschlägen von bis zu 30 Prozent rechnen. Weitere Kostenvorteile kann er nur dann realisieren, wenn er erneut den Versorger wechselt .

Genau dies empfiehlt das alternative Vergleichsportal CheapEnergy 24. Im Gegensatz zu Verivox & Co. kassiert das Augsburger Start-up Provisionen nicht von Versorgern, sondern von Kunden. Im ersten Jahr stellt CheapEnergy 24 30 Prozent der erzielten Einsparungen , im zweiten und dritten Jahr 25 beziehungsweise 20 Prozent in Rechnung. Als Gegenleistung wählt der Newcomer für den Kunden das optimale Angebot aus und sichert diesem zu, den Markt weiterhin nach günstigen Lösungen zu sondieren. Verivox und andere Portale überlassen diese Aufgabe hingegen den Kunden. Weil jedoch an vielen Standorten bis zu 100 Versorger Angebote platzieren, finden Verbraucher und noch mehr Gewerbebetriebe nicht die Zeit für eine gründliche Prüfung.

Trotzdem haben allein auf Verivox mehrere 10.000 mittelständische Betriebe ihre Gewerbestromtarife verglichen und den Versorger ge wechselt. Die laut eigenen Angaben marktführende Plattform baut ihr Angebot für die Zielgruppe weiter aus. Seit kurzem werden auch gebündelte Anfragen, welche die Stromverbräuche mehrerer Handwerksbetriebe zusammenfassen, entgegengenommen und individuell bearbeitet.

Einkaufsgemeinschaft 1: Ampere verhandelt mit Versorgern

Solche Lösungen machen Verivox endgültig zum Konkurrenten der großen Einkaufgemeinschaften. Mit ihnen können viele Handwerksbetriebe ebenfalls deutlich über zehn Prozent sparen. Weit verbreitet ist das Angebot von Ampere AG. Der Berliner Broker arbeitet bundesweit mit Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen zusammen und bündelt für über 43.500 Handwerksbetriebe den Stromeinkauf. Rund 90 Kooperationspartner gibt es, die wohl größte ist der Baden-Württembergische Handwerkstag. Jedes Mitgliedsunternehmen kann sich von Ampere-Experten beraten lassen. Der Broker prüft, welcher Vertragspartner in der Energiewirtschaft das günstigste Angebot hat, und erledigt die notwendigen Kündigungs- und Anmeldungsformalitäten. Am Ende des ersten Vertragsjahres stellt er dem Kunden ein Honorar in Rechnung. In der Regel beträgt dieses 25 Prozent der Einsparungen.

Weil die Jahresverträge der teilnehmenden Betriebe zu unterschiedlichen Zeitpunkten enden, startet Ampere jedes Jahr mehrere Ausschreibungsrunden. Den Zuschlag erhalten diejenigen Versorger, die über den günstigsten Preis hinaus mit Service überzeugen. So müssen diese unter anderem eine Preisgarantie abgeben, Versorgungssicherheit nachweisen und einen festen Ansprechpartner für die Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft nennen.    

Einkaufgemeinschaft 2: E.Optimum kauft an der Börse ein

Ein völlig anderes Geschäftskonzept hat E.Optimum realisiert. Der Berliner Dienstleister sondiert jeden Werktag die Leipziger Strombörse EEX und kauft möglichst nur dann ein, wenn die Preise besonders günstig sind. An Unternehmen, die an dieser Einkaufsgemeinschaft teilnehmen, kann er Kaufvorteile sofort weitergeben. Jedes Mitglied schließt einen Dreijahres-Vertrag ab. Abgerechnet wird nicht mit dem Energieversorger, sondern mit E.Optimum. Weil die Einkaufspreise täglich schwanken, wissen die teilnehmenden Unternehmen naturgemäß nicht, wieviel sie am Ende tatsächlich zahlen.

Anbieterübersicht zu Vergleichsportalen

handwerk magazin hat eine Übersicht der größten und bekanntesten Vergleichsportale erstellt, die auch Tarife für Gewerbestrom-Kunden vergleichen.

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