Interview mit Wolfgang Heckl, Chef des Deutschen Museums "Reparieren macht glücklich"

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Restaurierung und Upcycling

Wolfgang Heckl, Chef des Deutschen Museums in München und Autor des Buches „Die Kultur der Reparatur“, erklärt im Interview mit handwerk magazin, warum Reparieren wichtig ist.

Wolfgang Heckl, Chef des Deutschen Museums in München und Autor des Buches „Die Kultur der Reparatur“. - © Falk Heller
Herr Heckl, wann haben Sie das letzte Mal etwas repariert?

Heckl: Vergangene Woche. Bei der Waschmaschine war an dem Fach, in das man das Waschpulver füllt, eine Schraube abgebrochen.

Reparieren Sie öfters Elektrogeräte?

Heckl: Ja, klar! Bevor man etwas wegwirft oder recycelt, sollte man es mit Reparieren versucht haben. Man kann sich auch langsam herantasten und zum Beispiel den abgebrochenen Henkel einer Tasse wieder ankleben statt die Tasse wegzuwerfen.

Warum ist eine Reparatur-Kultur so wichtig?

Heckl: Reparieren schützt die Ressourcen der Erde. Außerdem sorgt es für Glücksgefühl, wenn man es geschafft hat, ein defektes Gerät wieder ans Laufen zu bringen.

Wie können sich Handwerker für eine Reparatur-Kultur einsetzen?

Heckl: Sie sollten Kunden, die mit kaputten Geräten im Laden stehen, möglichst eine Reparatur statt einen Neukauf anbieten. Wenn Kinder und Jugendliche beim Reparieren helfen dürfen, beginnen sie sich fürs Handwerk und eine Ausbildung im Handwerk zu interessieren.