Fleischer: Magere Zeiten für die Kleinen

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Branchencheck

Die Zahl der Betriebe geht seit Jahren zurück. Die Umsätze sind aber stabil, allerdings drücken die Kosten die Gewinne.

Rund 40 Prozent aller Umsätze bei Fleisch und Wurst kommen aus dem Handwerk. - © HLPhoto - Fotolia

Magere Zeiten für die Kleinen

Branche

Zahlenmäßig sind die Betriebe des Fleischerhandwerks mit 25252 stationären Verkaufsstellen nach wie vor die mit Abstand größte Anbietergruppe am Markt für Fleisch und selbst produzierte Fleischerzeugnisse. Doch die Anzahl der selbständigen Betriebe ist seit Jahren rückläufig. Gleichzeitig steigen die Umsätze moderat, weil die größeren Betriebe den Schrumpfungsprozess der Branche kompensieren und ihre Marktstellung noch ausbauen.

Rund 40 Prozent der Marktumsätze stammen aus handwerklicher Erzeugung mit Orientierung zur regionalen Nahversorgung.

Betriebsvergleich

Nach Erhebungen des Deutschen Fleischerverbandes (DFV) verzeichneten die Betriebe aller Umsatzgrößenklassen für die ersten sechs Monate 2012 ein Minus beim Gewinn von 1,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Insbesondere Unternehmen mit bis zu 750000 Euro Jahresumsatz mussten deutliche Verluste verkraften. In der Gruppe der Umsatzgrößenklassen von mehr als 750000 Euro berichten Unternehmen dagegen von einer Verbesserung ihrer Abschlüsse für das erste Halbjahr 2012 von bis zu drei Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Umsatzentwicklung im Fleischerhandwerk 2006 - 2001
Umsatzentwicklung im Fleischerhandwerk: Die leichten Umsatzzuwächse der letzten Jahre können auch 2013 erreicht werden, große Betriebe werden ein höheres Umsatzplus erzielen. - © Chart: handwerk magazin
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Konjunktur

Im Fleischerhandwerk haben sich im ersten Halbjahr 2012 die Umsätze um 3,1 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erhöht, sodass 2012 für der Branche eine positive Umsatzentwicklung bringen wird. 2013 können die Fleischerfachgeschäfte ebenfalls mit einem Umsatzplus rechnen, wenn es ihnen gelingt, im Wettbewerb mit den industriellen Herstellern den Verbrauchern die Vorteile handwerklicher Erzeugnisse schmackhaft zu machen.

Aussichten

Der Wettbewerb bei den Fleischern bleibt hart. Die besten Zukunftschancen haben Betriebe, die sich spezialisieren, die neue Geschäftsbereiche wie Convenience-Produkte erschließen und sich zum Beispiel öffnen für zeitgemäße Ernährungstrends. Immer mehr Verbraucher erwarten heute Kreativität und aktives Bemühen um die Erfüllung von Kundenwünschen. (Quelle: BVR)