Gallup Engagement Index: Innere Kündigung vermeiden

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Emotional ungebunden und bereit zum Jobwechsel: Jeder fünfte Arbeitnehmer hat innerlich bereits gekündigt. Zu diesem Ergebnis kommt der Gallup Engagement Index. Die Studie zeigt: Das richtige Führungsverhalten kann das Engagement spürbar steigern.

Viele Arbeitnehmer haben innerlich bereits gekündigt
Laut Gallup Engagement Index hat jeder fünfte Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt. - © Marco2811/Fotolia.com

Vielen Arbeitnehmern in Deutschland fehlt die emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber. So lautet das Ergebnis des aktuellen Gallup Engagement Index 2013. Für die repräsentative Studie befragt das Beratungsunternehmen Gallup jedes Jahr Arbeitnehmer, um herauszufinden, wie stark sie sich an ihren Arbeitsplatz gebunden fühlen. Das Ergebnis: Der Anteil der inneren Kündigung ist hoch, etwa jeder fünfte Arbeitnehmer denkt an einen Stellenwechsel.

Wer ist schuld an der inneren Kündigung von Angestellten?

Einer der Gründe für eine niedrige emotionale Bindung ist laut Gallup Engagement Index das falsche Führungsverhalten de Arbeitgeber. Häufig lassen sie die Mitarbeiter nicht ausreichend teilhaben, ignorieren deren Meinung und fragen nicht nach Feedback. Das führt zu desillusionierten und vor allem unmotivierten Angestellten. Sie verabschieden sich aus dem Unternehmen und kündigen innerlich. Die Hauptrolle spielt laut Gallup meist der direkte Vorgesetzte.

Welche Folgen hat die schlechte emotionale Bindung der Arbeitnehmer?

Wer sich dem Arbeitgeber nicht verbunden fühlt, neigt eher zum Jobwechsel. Die hohe Fluktuation bringt allerdings auch hohe Kosten und Aufwand für Neuausschreibungen, Auswahlverfahren, Einarbeitung etc. mit sich. Die innere Kündigung wirkt sich aber auch negativ auf die Kundenbindung aus. Denn Arbeitnehmer mit hoher emotionaler Bindung bemühen sich stärker um die Erfüllung der Kundenwünsche und –bedürfnisse, so das Ergebnis des Gallup Engagement Index. Zudem bringen zufriedene Mitarbeiter eher neue Kunden, indem sie Produkte und Dienstleistungen ihres Unternehmens weiterempfehlen.

Wie können Arbeitgeber die innere Kündigung der Mitarbeiter vermeiden?

Um die Angestellten an das eigene Unternehmen zu binden, sollten Führungskräfte laut Gallup

  • den Mitarbeitern klar machen, wo ihre Aufgaben und ihre Verantwortungen liegen;
  • den Angestellten das Gefühl geben, einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten;
  • die Arbeitnehmer verstärkt einbinden und sie nach ihrer Meinung befragen;
  • für die Angestellten erreichbar sein, also ein offenes Ohr für Wünsche und Anregungen haben und
  • eine vertrauensvolle Umgebung schaffen, in der sich Mitarbeiter selbst etwas zutrauen.

Tatsächlich haben einige Führungskräfte schon etwas dazugelernt: Bei der Befragung für den Gallup Engagement Index 2013 gaben 17 Prozent der Mitarbeiter an, emotional ungebunden zu sein und innerlich bereits gekündigt zu haben. Im Jahr zuvor waren es noch 24 Prozent.

Trotzdem fühlen sich laut der Studie aber gerade einmal 16 Prozent der Befragten hoch emotional an ihren Arbeitgeber gebunden. Und immerhin 67 Prozent leisten einfach Dienst nach Vorschrift. „Mitarbeiter werden zwar weniger demotiviert, aber durch Führungsverhalten noch lange nicht zu Höchstleistungen angespornt“, fasst Marco Nink, Senior Practice Consultant bei Gallup, die Ergebnisse zusammen. Chefs sollten sich also noch mehr ins Zeug für ihre Angestellten legen.