Arbeiten bei warmen Temperaturen Funktionskleidung: Bequem und luftig durch den Sommer

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Zu warm, zu trocken: Setzt sich der Trend der letzten Jahre auch in diesem Sommer fort, wird die erste Hitzewelle nicht lange auf sich warten lassen. Moderne Funktionsgewebe und der richtige Kleidungsmix helfen dabei, auch die heißesten Sommertage auf der Arbeit gut zu überstehen.

Engelbert Strauss
Die Engelbert Strauss Funktionsbekleidung UV verfügt über den Schutzfaktor 50+. Alle Produkte sind laut Hersteller atmungsaktiv, schnelltrocknend und besonders leicht auf der Haut. Für den besonders empfindlichen Kopfbereich gibt es die UV Funktions Caps mit angenähten Nackenschutz. - © Engelbert Strauss

Laut Deutschem Wetterdienst gab es 2019 insgesamt 17 sogenannte „Heiße Tage“ mit Temperaturen über 30 Grad Celsius. Was in der Freizeit meist für Urlaubsfeeling sorgt, wird beim Arbeiten schnell zur starken Belastung für den Körper. Schwitzen ist angesagt, zudem können hohe Lufttemperaturen Kreislaufprobleme verursachen und starke Sonneneinstrahlung die Haut schädigen.

Vor allem wer im Freien arbeitet, muss sich daher besonders schützen. Neben regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr kommt es jetzt besonders auf die Kleidung an: Sommerliche Berufskleidung sollte den Körper bei seiner natürlichen Temperaturregulation unterstützen, angenehm und leicht zu tragen sein sowie die Haut vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Hightech-Gewebe aus künstlichen und/oder natürlichen Fasern können hier besonders punkten, weil sie Schutz und Tragekomfort optimal vereinen.

Vorteil Klimakomfort: Den Körper unterstützen

Wer körperlich arbeitet, schwitzt, denn so gleicht der Körper seinen Temperaturhaushalt aus. Unangenehm wird es erst, wenn der Schweiß nicht direkt abgegeben wird, sondern sich staut – etwa in Shirts aus Baumwolle, welche die Feuchtigkeit nicht nach außen abgeben. Diese Staunässe ist nicht nur lästig, sondern kann selbst im Hochsommer zu Erkältungen oder Verkühlungen führen, etwa durch Zugluft oder Klimaanlagen. Dagegen nehmen moderne Funktionsgewebe den Schweiß schnell von der Haut auf und geben ihn an die Stoffoberfläche ab, wo er verdunsten kann.

Überblick: Welche Faser was kann

Sommerliche Funktionsbekleidung besteht meist aus Mischgeweben, etwa 50 Prozent Baumwolle und 50 Prozent Polyester. Zudem kommen reine Kunstfaser-Textilien und sogar Wolltextilien zum Einsatz. Die Vorteile der verschiedenen Materialtypen im Überblick:

  • Polyester:
    Die Kunstfaser ist ein typisches Funktionsgewebe aus dem Sportbereich: atmungsaktiv, schnelltrocknend sowie leicht auf der Haut. Dazu noch robust und pflegeleicht, was sie auch für den Arbeitsbereich prädestiniert.
  • Mischgewebe:
    Sie vereinen die Vorteile von Natur- und Kunstfasern zu starken, bequemen und pflegeleichten Stoffen. Im Bereich Arbeitskleidung kommen häufig Baumwoll-/Polyester-Mischungen zum Einsatz. Die Tragevorzüge der Baumwollfaser werden dabei insbesondere um die Pflegeeigenschaften von Polyester erweitert. So entstehen Stoffe, die bequem und robust zugleich sind. Mischgewebe nehmen – dank der Baumwollfasern – Feuchtigkeit gut auf, die wiederum durch den Polyester-Anteil schnell nach außen transportiert wird. Ein höherer Baumwoll-Anteil sorgt für eine hohe Reißfestigkeit, während ein erhöhter Anteil an Polyester auf die Langlebigkeit der Arbeitskleidung abzielt.
  • Merino:
    Die Wollfaser sorgt durch ihre natürlichen Eigenschaften für optimalen Feuchtigkeitstransport und dauerhafte Geruchshemmung. Sie stoppt die Bakterienbildung und bleibt so geruchsneutral. Mit ihrer Faserstruktur sorgt sie für optimale Klimaregulierung: Sie hält bei Kälte warm und kühlt bei Wärme. Diesen Effekt machen sich leichte Merino-Shirts zunutze, die auch für körperliche Betätigung an heißen Tagen optimal geeignet sind.

Zwiebel-Prinzip: Warum mehrere Schichten auch im Sommer taugen

Auch im Sommer empfiehlt sich ein mehrlagiges Bekleidungskonzept, um den ganzen Tag komfortabel arbeiten zu können. Begonnen wird mit einer Basisschicht, die direkt am Körper wird. Sie sollte in ihrer Haptik und Passform für den Träger bequem und ergonomisch sein. Geeignet sind etwa T-Shirts oder Polo-Shirts aus Mischgewebe.

  • Wärmende Schicht am Morgen
    Die zweite Schicht im Zwiebellook muss den Träger ausreichend isolieren, etwa bei morgendlicher Kälte in den Übergangszeiten. Geeignet sind etwa Pullover oder Sweatshirt-Jacken. Zum schnellen Drüberziehen, etwa bei Klimaanlagen in Innenräumen oder Fahrzeugen, eignen sich besonders leichte Westen.
  • Regenjacke über Basis-Schicht
    Die äußerste Schicht des Outfits, etwa atmungsaktive Fleece-, Softshell- oder Regenjacken, schützt vor Umwelteinflüssen, wie Regen oder Wind. Je nach Wetterbericht und persönlichem Wohlbefinden können die äußeren Schichten mit der Basis kombiniert werden. So kann etwa bei Regen, aber dennoch warmen Temperaturen, die Regenjacke direkt über dem Polo- oder T-Shirt getragen werden.
  • Frischluft für die Beine
    Für heiße Tage können neben der langen Bundhose auch Bermudahosen genutzt werden – sofern dies nicht durch notwendige Arbeitsschutzmaßnahmen untersagt ist. Aktuelle Modelle der Hersteller bieten hier in der Regel vergleichbar viel Stauraum wie die langen Varianten.

Checkliste: Worauf es bei Funktionskleidung im Sommer ankommt

  • Tragekomfort:
    Jedem Mitarbeiter sollte Kleidung zur Verfügung stehen, in der er sich wohlfühlt. Kollektionen, etwa von Mietwäscheanbietern, sollten so gewählt werden, dass unterschiedlichste Kollektionsteile zur Verfügung stehen und ganzjährig kombiniert werden können.
  • Passform:
    Zu enge Kleidung sollte im Sommer vermieden werden. Empfehlenswert sind eher weit geschnittene, luftige Kleidungsstücke. Denn enge Kleidung, die nicht genügend Bewegungsfreiheit und Luftzirkulation zulässt, begünstigt das Schwitzen. Auch die Arbeitshose, egal ob kurz oder lang, sollte gut sitzen und nicht zu eng sein.
  • Aufheizen und UV-Schutz:
    Bei der Farbwahl gilt im Sommer eigentlich ein einfaches Prinzip: Je dunkler ein Kleidungsstück ist, desto mehr heizt es sich auf, da helle Farben Licht und Wärme besser reflektieren. Draußenarbeiter sollten deshalb eher zum hellen als dunklen T-Shirt greifen. Allerdings erhöhen dichte, dunklere Stoffe auch den Sonnenschutz der Kleidung.

Generell gilt: Bei Outdoorarbeiten sollten Handwerker nie mit freiem Oberkörper arbeiten, sondern immer ein T-Shirt oder besser noch Langarmshirt tragen. Spezielle UV-Schutzkollektionen bieten zudem speziell zertifizierte UV-Schutzkleidung (etwa nach UV-Standard 801) mit hohem Lichtschutzfaktor, wodurch UV-Strahlung fast komplett abgeblockt wird.

Warnschutzkollektionen: Doppelter Vorteil

Verschiedene Hersteller führen zudem Warnschutzkollektionen mit integriertem UV-Schutz, etwa Shirts und Hoodys in Warnorange oder Warngelb. Dadurch kann an bei entsprechender Tätigkeit an heißen Tagen auf die zusätzliche Warnschutzweste verzichtet werden.

Hitzeschutz von Kopf bis Fuß

Besonders bei Arbeiten unter direkter Sonneneinstrahlung ist eine Kopfbedeckung sehr wichtig. Besteht keine Pflicht zum Tragen eines Schutzhelms, ist etwa eine Kappe der perfekte Begleiter. Sie schützt die Kopfhaut vor Überhitzung oder einem Sonnenbrand. Ebenso sollte die restliche Haut geschützt werden – bestenfalls durch lange Kleidung oder durch Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 .

In vielen Berufen müssen Sicherheitsschuhe getragen werden, in Hinblick auf heißere Tage sollte hier vor allem leichteres Schuhwerk im Fokus stehen. Sicherheitsschuhe sollten etwa mit einem atmungsaktiven Mesh-Innenfutter ausgestattet sein. Atmungsaktive Einlegesohlen können die entstehende Feuchtigkeit nach unten abgeben. Auch Sicherheitssandalen (erhältlich in den Sicherheitsklassen S1 und S1P) eignen sich für lange, heiße Arbeitstage.

Wer Sicherheitsschuhe der Klasse S3 tragen muss, sollte auf leichte und atmungsaktive Obermaterialien achten. Ist nicht zwingend ein Sicherheitsschuh mit Membran erforderlich, sollte in den Sommermonaten zugunsten der Atmungsaktivität auf diese verzichtet werden.

Kleidung richtig waschen

Insbesondere im Sommer und bei stärkerem Schwitzen sollte Berufskleidung regelmäßig und fachgerecht gewaschen werden. Denn beim Schwitzen können sich Salzkristalle bilden, die unangenehm auf der Haut kratzen. Zudem sollten immer ausreichend Kollektionsteile zum Wechsel vorrätig sein.

Wichtig ist auch die fachgerechte und schonende Pflege der Kleidung. Gerade Funktionstextilien wie Softshelljacken werden durch unsachgemäßes Waschen schnell beschädigt. So kann etwa Weichspüler die Atmungsaktivität einschränken oder das falsche Waschmittel die Poren der Membran verstopfen.

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    © cws
    Zur Warnschutzkleidung von CWS-boco gehören T-Shirts und Polohemden aus Polyester-Mischgewebe mit einem Lichtschutzfaktor von 50+, wodurch 98 Prozent der Strahlung abgeblockt werden sollen. Wahlweise in Warnorange oder Warngelb erhältlich. Passend dazu gibt es Bermuda-Shorts mit Warnschutzfunktion.
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    dbl_Meisterstueck
    © DBL
    Die luftigen und hautfreundlichen Basics im Mietservice der DBL eignen sich laut Hersteller perfekt als Ergänzung zur professionellen Workwear.
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    DBL_Warnschutz
    © DBL
    Gegen Gefährdung von UV-Strahlung bietet DBL Arbeitskleidung nach UV Standard 801 an, etwa das Warnschutz-Poloshirt mit integriertem UV-Schutz.
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    Engelbert Strauss
    © Engelbert Strauss
    Die Engelbert Strauss Funktionsbekleidung UV verfügt über den Schutzfaktor 50+. Alle Produkte sind laut Hersteller atmungsaktiv, schnelltrocknend und besonders leicht auf der Haut. Für den besonders empfindlichen Kopfbereich gibt es die UV Funktions Caps mit angenähten Nackenschutz.
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    Engelbert Strauss
    © Engelbert Strauss
    Die Shirts der Engelbert Strauss industry Linie sind mit UV-Protection 50 + ausgestattet. Sie sind laut Hersteller atmungsaktiv, schnelltrocknend sowie leicht auf der Haut. Sie eignen sich zudem für Industriewäsche (getestet nach ISO 15797) und Waschtemperaturen bis 75 Grad Celsius.
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    Engelbert Strauss
    © Engelbert Strauss
    Die optimale Klimaregulierung von Merinofasern machen sich die T-Shirts Merino light von Engelbert Strauss zu Nutze. Die sportlichen Shirts sind für Damen und Herren erhältlich und ideal für alle, die sich auch an heißen Tagen körperlich betätigen.
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    © Engelbert Strauss
    Ganz neu in der UV-Schutz-Familie von Engelbert Strauss sind die funktionalen Shirts auch als Warnschutz-Version erhältlich. Hochsichtbare Kleidung, geprüft nach EN 20471:2013 + A1:2016 der Klasse 2 (für Halbarm-Variante) und Klasse 3 (Longsleeve-Hoody), die gleichzeitig vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützt.
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    Albatros
    © Albatros
    Das Clima Shirt von Albatros mit CoolDry Ausrüstung eignet sich trotz der dunklen Farbe auch sehr gut für draußen, denn der komfortable Jersey Stoff ist laut Hersteller besonders leicht und verfügt über einen 98-prozentigen UV Schutz (UPF 40+).
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    Albatros
    © Albatros
    Das Obermaterial der neuen Sicherheitssandale Jetstream Impulse Low von Albatros (Sicherheitsklasse S1) besteht aus hochwertigem Mikrofaser, ergänzt durch abriebfeste Textileinsätze und ist so besonders atmungsaktiv sowie strapazierfähig. Die Sohlenkonstruktion mit Impulse.Foam bietet gute Dämpfung und soll für Stabilität und Komfort sorgen.
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    Albatros
    © Albatros
    Der Ultratrail Grey Low von Albatros ist ein S3 Outdoor-Sicherheitsschuh für die heißen Tage. Das helle Obermaterial aus Vollrindleder und abriebfesten Textileinsätzen sorgt für sehr guten Feuchtigkeitstransport, während die XTS Trail Sohle Halt und Stabilität auf verschiedensten Untergründen bietet.
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    Mascot
    © Mascot
    Mascot verwendet Coolmax- Pro für Kleidung, die direkt auf der Haut getragen wird. Coolmax-Pro nimmt die Feuchtigkeit schnell von der Haut auf und hält den Körper trocken. Das Poloshirt mit Knopfleiste gibt es in verschiedenen Farben sowie mit langem und kurzem Arm. Material: Single Jersey, 55% Polyester (Coolmax-Pro)/45% Polyester, 150 g/m², Industriewäsche- Kategorie C2.
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    Mascot
    © Mascot
    Speziell für Damen designtes und tailliert geschnittenes T-Shirt von Mascot aus Coolmax-Pro (Single Jersey, 55% Polyester (Coolmax-Pro)/45% Polyester, 150 g/m²). Das Damenshirt ist in fünf verschiedenen Farben sowie mit langem und kurzen Arm erhältlich.
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    MEWA
    © MEWA
    MEWA Textil-Service hat die Warnschutz-Linie „Dynamic Reflect“ um Sommeroutfits für Straßenbau, Entsorgung und Grünflächenpflege erweitert.
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    Weitblick
    © Weitblick
    Die Bermudas der luftig, leichten Mycore Force Air Kollektion von Weitblick bieten extra viel Stauraum für verschiedenste Utensilien sowie eine Hammerschlaufe mit Druckknopf. Dank des komfortablen Dehnungsbunds, des erhöhten Bund-Rückenteils und der Schrittverstärkung bieten sie optimale Passform und langlebigen Tragekomfort. In mehreren Farbvarianten erhältlich.
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    Weitblick
    © Weitblick
    Die Kollektion Hero Flex von Weitblick zeichnet sich durch außergewöhnliches Design in sechs verschiedenen Farbstellungen aus. Mit erhöhtem Bund-Rückenteil, Schrittverstärkung und Stretcheinsatz im hinteren Bund für hohen Tragekomfort. Die Werkzeug-Taschen sind mit abriebfestem Polyamid-Besatz ausgestattet.
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    Würth Modyf
    © Würth Modyf
    Bye bye Schweiß! Das schnell trocknende und leichte Funktions-T-Shirt von Würth Modyf in leuchtendem Rot soll ideal vor Schwitzen & UV-Strahlen schützen. Mit reflektierenden Einsätzen und antibakteriellem