Fuhrpark: Mit Tankkarte? Aber gerne!

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Fuhrpark und Tankkarten

Einfach bargeldlos tanken, saubere elektronische Abrechnung statt Quittungs-Chaos und Kontrolle über Fahrzeugkosten. Was Tankkarten sonst noch leisten, zeigt die Marktübersicht von handwerk magazin.

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    © Falk Heller
    Maurermeister Michael Kastner und seine Mitarbeiter tanken mit Karte, weil es bequem und günstiger ist.
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    © Tom-Hanisch/Fotolia
    Mit Hybridkarten können bald auch Elektrofahrzeuge bargeldlos aufgeladen werden.

Wenn ein Mitarbeiter der Kaminbau Kast­ner GmbH aus München mit einem Firmenfahrzeug tankt, muss er kein Geld auslegen oder mit der Kreditkarte des Chefs bezahlen. „Dafür nutze ich Tankkarten“, erklärt Firmenchef Michael Kastner. Er hat für seine vier Lkws und zwei Pkws je eine Tankkarte vom Anbieter Novofleet, die Abrechnung erfolgt für jede Karte getrennt, sodass er immer den Überblick hat, wer wie viel tankt.

Tankkarten für Betriebe jeder Größe

Die Georg Eickholt Elektro GmbH in Düsseldorf hat dagegen 30 Tankkarten von Anbieter Kaiser & Tappe für die Firmenfahrzeuge, diese sind Mitarbeitern fest zugeordnet, weil sie Firmenfahrzeuge auch privat nutzen. Beide Beispiele zeigen, dass Tankkarten für alle Handwerksbetriebe infrage kommen, egal wie groß der Fuhrpark ist. Denn wer will schon jeden Monat die vielen Tankquittungen per Hand in das Buchhaltungssystem eingeben.

Eine Tankkarte spart also nicht nur dem Fahrer das Sammeln derselben. Sie erleichtert auch der Buchhaltung das Leben, denn nicht nur der Kraftstoff, sondern auch viele andere Tankstellenleistungen können hierüber abgerechnet werden.
Zwar kosten Tankkarten im Durchschnitt um einen Euro pro Monat, dafür gewähren etliche Anbieter Rabatte auf Kraftstoffe.

Tankkarten für Hybridfahrzeuge

Doch was ist, wenn sich ein Handwerksbetrieb entscheidet, umweltfreundliche Fahrzeuge einzusetzen, die (auch) mit Strom fahren? Denn das Laden an öffentlichen Säulen kann bislang nicht über eine Tankkarte abgerechnet werden.

Das Problem haben nun auch die ersten Anbieter erkannt. Vor Kurzem kündigten sowohl Volkswagen Financial Services (VWFS) als auch Novofleet jeweils eine „ Hybrid-Tankkarte“ an. VWFS beziehungsweise die ausgebende Tochter VW Leasing ist keine Tankkarten-, sondern eine Fullservice-Leasinggesellschaft, und nur deren Kunden werden künftig die Möglichkeit haben, die Karte zu beziehen.

Novofleet will in der ersten Jahreshälfte diese Karte anbieten, mit der die Kunden Zugang zu Strom und fossilen Brennstoffen bekommen. In Deutschland könne damit an 1500 öffentlichen Ladepunkten Strom gezapft werden. „Der Anteil von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Firmenfuhrparks wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen“, sagt Novofleet-Geschäftsführer Ralf Turley. Außerdem erweiterte der Fuhrparkdienstleister sein Angebot um den Bereich elektronische Führerscheinkontrolle. Dafür wird ein webbasiertes System genutzt, das eine Kontrolle via Smartphone erlaubt.

Elektronische Führerscheinkontrolle

Auch andere Tankkarten-Anbieter ermöglichen die elektronische Führerscheinkontrolle. Ein praktischer Service. Denn jedes Unternehmen, das als Halter Dienstfahrzeuge zur Verfügung stellt, muss laut aktueller Rechtsprechung in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob die Fahrer einen gültigen Führerschein besitzen.

Speziell für Handwerker: Einige Innungen und Kreishandwerkerschaften handelten mit Tankkarten-Anbietern Sonderkonditionen aus. So hat etwa Kartenanbieter Kaiser & Tappe über 80 Prozent Kunden aus dem Handwerk, deren Umsätze über Verbände gebündelt werden. Dadurch sind Sonderkonditionen möglich. Ein Anruf bei der Innung kann sich also lohnen.