Ratgeber Fit am Bau bis zur Rente

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Arbeitsschutz und Gesundheit und Fachkräftemangel

Mehr als 40 Prozent der Mitarbeiter am Bau müssen laut Statistischen Bundesamt ihren Job noch vor der Rente aufgeben, weil die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Doch was können Chefs tun, um ihre dringend benötigten Fachkräfte länger arbeitsfähig zu halten? Der Ratgeber der TU Darmstadt gibt praktische Hilfen.

Der Ratgeber erklärt, wie Baubetriebe es schaffen können, ältere Mitarbeiter ab 50 Jahre länger im Job zu halten. - © TU Darmstadt

Wie eine Umfrage der TU Darmstadt im Rahmen des Projekts „Handgerecht - Handwerk gesund und demografiegerecht gestalten“ zeigt, sind im Bauhandwerk gerade einmal 15 Prozent der Mitarbeiter über 50 Jahre. Schuld an der geringen Beschäftigungsquote der Ü50-Generation sind vor allem physische Einschränkungen, die es den Mitarbeitern nicht mehr ermöglichen, ihren Job auszuüben.

Der Bau steckt am tiefsten in der Demografie-Falle

Für die Firmenchefs im Bau- und Ausbaubereich heißt es also bis jetzt: Sie müssen immer wieder junge Fachkräfte heranziehen, um den Ausstieg der älteren Mitarbeiter zu kompensieren. Doch was tun, wenn am Arbeitsmarkt keine „frischen“ Fachkräfte mehr zu haben sind? Gemeinsam mit den handwerklichen Fachverbänden in Hessen haben die TU Darmstadt und das RKW in einem dreijährigen Projekt mit Handwerksbetrieben untersucht, wie Arbeitgeber durch eine demografiegerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen die Beschäftigungsquote älterer Mitarbeiter am Bau steigern können.  

Praktische Lösungen für den Alltag

 „Um die Handwerksbetriebe für das Thema Arbeitsgestaltung zu motivieren und zu sensibilisieren, zeigen wir in dem Ratgeber demografische Trends und die daraus resultierenden Herausforderungen auf“, erklärt Lukas Bier, Projektleiter von Handgerecht und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt. Neben konkreten Tipps und Ideen zu Arbeitsorganisation und –gestaltung sowie Fördermitteln enthält der Ratgeber auch konkrete Lösungsvorschläge für die gesundheitsgerechte Ausführung der bei Dachdeckern und Zimmerern am häufigsten vorkommenden Tätigkeiten.

Der Gestaltungsratgeber ist ab sofort kostenlos verfügbar unter: http://www.projekt-handgerecht.de/sites/projekt-handgerecht.de/files/page/HANDgerecht_Gestaltungsratgeber.pdf