Expertenmeinung zur Geldanlage 2015: Teil 1 - Wolfgang Juds

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Was bringt neue Jahr für Anleger? Wo lohnt es sich zu investieren, wie rettet man sein Erspartes vor der Null-Zinspolitik? handwerk magazin hat sich bei Experten der Branche umgehört und um ihre Einschätzung gebeten. Den Anfang macht Wolfgang Juds, Geschäftsführer der Credo Vermögensmanagement GmbH, Nürnberg.

Wolfgang Juds
© Credo

Null-Zinspolitik: Wie kommen private Anleger 2015 am besten durch die Flut des billigen Geldes?

Am Wichtigsten finde ich, den Grundsatz der Risikostreuung zu beachten. Anleger sollten ihren Grundsätzen treu bleiben und nicht stärker als ursprünglich geplant ins Risiko gehen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Welche Anlageprodukte sollten Anleger 2015 auf jeden Fall beachten?

Sie sollten eine gute Mischung aus guten Qualitätsaktien kombinieren mit Unternehmensanleihen, etwas Gold und soliden offenen Immobilienfonds. Dazu würde ich immer Liquidität vorhalten, um bei günstigen Gelegenheiten zukaufen zu können. Nach wie vor finde ich Dividendentitel besonders attraktiv.

Immobilien und Gold sind bei den Deutschen als Wertanlage besonders beliebt. Was spricht 2015 dafür und was dagegen?

Immobilien lassen sich nicht pauschal beurteilen. Die Beurteilung hängt von der persönlichen Situation, der Lage, der Bauqualität, dem Preis, der Vermietung und einem möglichen Wertsteigerungspotenzial ab. Allerdings ist zu beachten, dass das Preisniveau gerade in den Ballungsräumen bereits deutlich angestiegen ist. Ich halte das Potenzial momentan eher für begrenzt .

Gold ist aktuell günstig wie lange nicht und eignet sich gut als Versicherung gegen einen möglichen Geldwertverlust. Dagegen spricht die Möglichkeit, dass in den USA die Politik des billigen Geldes endet und die Zinsen wieder steigen könnten. Allerdings halte ich es für eher wahrscheinlich, dass der Goldpreis 2015 wieder steigen könnte. Für spekulative Anleger kann ein Fonds für Goldminenaktien interessant sein.

Kurzes Fazit

Die niedrigen Zinsen sind zweifellos eine große Herausforderung für Anleger, da es für die kurzfristigen Anlagen und die sicheren Bundesanleihen nichts mehr zu verdienen gibt. Aber da alle vor derselben Herausforderung stehen, wird es Möglichkeiten an den Märkten geben, davon bin ich überzeugt. Kursrückgänge können Einstiegsmöglichkeiten bieten und auch die Schwellenländer sind langfristig aussichtsreich.

Der Beitrag entspricht der Meinung des Vermögensverwalters Wolfgang Juds und gibt nicht die Meinung des handwerk magazins wieder.