Digitalisierung, Erfolgsbeispiele und IT-Trends
Malermeister Hans-Christian Hölzel hat für seinen Betrieb das digitale Aufmaß für die Auftragsbearbeitung eingeführt und dafür vorher verschiedene Anbieter von Hard- und Software ausführlich getestet.

Die Ausgangssituation
Das Raumaufmaß bei Aufträgen des Malerbetriebs Hölzel wurde mit Zollstock und Papier manuell erstellt. Dafür müssen Wand- und Gebäudeflächen vermessen werden, um zu wissen, wieviel Farbe benötigt wird und wie der Auftrag zu kalkulieren ist. Das ist zeitintensiv und ungenau, außerdem können die erfassten Daten nicht direkt weiterverarbeitet werden. Hinzu kommen Dokumentationspflichten, zum Beispiel für das Mindestlohngesetz, die nicht nur die reine Arbeitszeiterfassung betreffen.
Das Ziel
Das Aufmaß sollte digital erstellt werden, möglichst als Fotoaufmaß.Fotoaufmaß bedeutet, dass mit einer Kamera und der entsprechenden Software die Fläche fotografiert wird, die zu streichen ist. Die Software ermittelt dann die Fläche und entsprechend den Materialbedarf. Optimal wäre, dass aus den Daten automatisch ein Angebot für den Kunden zu erstellen ist und die Daten in die Buchhaltung überneommen werden können.
Zusammengefasst:- Vermessen von Hand durch Fotoaufmaß digitalisieren
- Arbeitszeit sparen
- Kunden sofort ein aussagekräftiges Angebot liefern
- Wettbewerbsvorteil durch besseren Kundenservice erzielen
- Rechnungsstellung und Dokumentation vereinfachen
Der Betrieb
Name | Malerwerkstatt Hölzel |
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Geschäftsführer | Hans-Christian Hözel (Malermeister), Prüfung abgelegt vor der Handwerkskammer Oberfranken |
Adresse | Kulmbacher Str. 234 95233 Helmbrechts |
info@malerwerkstatt-hoelzel.de | |
Telefon | + 49 9252 5086 |
Website | www.malerwerkstatt-hoelzel.de |
Die Umsetzung
Geschäftsmodell/Konzept:
Zunächst informierte sich Hölzel bei verschiedenen Anbieter von Hard- und Software. Er nahm auch an Informationsveranstaltungen des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk in der Handwerkskammer Oberfranken teil und ließ sich zusätzlich individuell beraten. Die ürsprüngliche Idee, Distanzlasergeräte per Bluetooth mit einem Tablet oder Notebook zu verbinden, wurde daraufhin ergänzt durch die Möglichkeit eines direkten Fotoaufmaßes.
Projektdauer:
Von 2014 bis 2015
Technische Umsetzung:
Zunächst wurde die Firmensoftware WinWorker angeschafft mit einer Aufmaß-App als Testversion. Dazu kamen Tablett-PCs für die mobile Anwendung. Beim Fotoaufmaß wird ein Foto, zum Beispiel von einer Außenfassade, mit dem Tablett gemacht. Mithilfe zweier Referenzmaße rechnet das Programm die zu streichende Fläche aus. Durch den Datenaustausch kann sofort im Büro mit den Daten gearbeitet werden.
Markteintrittskonzept/Marketing:
Keine
Investitionen:
Tabletts | 2.000 Euro |
Software Aufmaß mobil | 2.000 Euro |
Software Büro | 4.000 Euro |
Schulung | 500 Euro |
Gesamt | 8.500 Euro |
Das Ergebnis
Ein Fotoaufmaß dauert zwei Minuten, ein konventionelles 20 Minuten. Materialbedarf kann sofort ermittelt werden. Daten für Auftrage werden ergänzt. Arbeitszeit kann festgelegt werden. Die Software entwickelt sich ständig weiter, die Akzeptanz bei Mitarbeitern ist hoch - auch weil das System eine mobile und auftragsbezogene Zeiterfassung ermöglicht, was weniger Aufwand für die Mitarbeiter bedeutet. Fazit Hölzel: "Es hat sich gelohnt."
Fakten zum Betrieb
Branche | Maler und Lackierer |
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Gründungsjahr | |
Anzahl Mitarbeiter | 4 |
Anzahl Auszubildende | - |
Geschäftsfelder | Malerarbeiten, Lackiererarbeiten, Bodenbeläge, Altbausanierung, Innenausbau, Wasserschaden- und Brandschadensanierung |
Umsatz | 320.000 Euro (2016) |
Bundesland | Bayern |
Kammer | Handwerkskammer Oberfranken (Bayreuth) |
Preise / Auszeichnungen | - |
Fahrzeuge | 3 |
Fakten zum Projekt
Projektbeginn | 2014 |
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Projektende | 2015 |
Projektkosten | 8.500 Euro |