Kerzenmanufaktur "Der Kerzenmacher": Wo das Licht aufgeht

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Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … Wenn jetzt wieder viele Kerzen angezündet werden, dann können sie durchaus aus dem Traditionshaus „Der Kerzenmacher“ aus Asbach stammen.

Julia Mentzer, Wachsziehermeisterin, führt den Familienbetrieb „Die Kerzenmacher“ in dritter Generation.
Julia Mentzer, Wachsziehermeisterin, führt den Familienbetrieb „Die Kerzenmacher“ in dritter Generation. - © Rudolf Wichert

Dort, im nördlichen Rheinland-Pfalz, arbeitet einer der traditionsreichsten Betriebe der Branche – er feiert nächstes Jahr sein 100. Jubiläum. Seit 2013 und in der dritten Generation steht Julia Mentzer an der Spitze. Sie stellt mit ihrem Team viele Tausend Wachskerzen im Jahr her.

Die meisten gehen an Kirchen, „wobei uns klar ist, dass dies ein schrumpfender Markt ist“, meint Julia Mentzer. Verstärkt setzt sie daher auf handgefertigte und nach individuellen Vorstellungen veredelte Kerzen für private Anlässe – von der Taufe bis zur Goldhochzeit.

Umfangreiche Ausbildung vor Übernahme

Die Übernahme des Unternehmens war für sie von Jugend an klar. Dennoch machte sie Abitur und ein Betriebswirtschaftsstudium, bevor sie 2007 die Lehre als Wachszieherin und 2009 die Meisterprüfung anschloss.

Vor ihrer Rückkehr nach Asbach vertiefte sie in verschiedenen Betrieben ihre Kenntnisse auch in künstlerischer Hinsicht. Die individuelle Gestaltung der Kerzen ist für Julia Mentzer daher neben dem direkten Kundenkontakt in ihrem Berufsalltag besonders wichtig.

Herstellungsprozeß

Auch die dickste Kerze fängt mit einem Baumwoll-Docht an, den die Kerzenmacher immer wieder durch ein Wachsbad ziehen. Jeweils einen Millimeter wird sie dabei dicker.

Danach wird der Strang in Stücke geteilt und der „Kopf“ der Kerze angefräst. Eine farbige Hülle – das ist ein großer Trend –, bekommt sie in einem entsprechenden Bad. Für individuelle Verzierungen verwendet Mentzer zum Beispiel Wachsstreifen oder sie bringt feine Zeichnungen auf.

Die Wochen vor Weihnachten und vor Ostern fordern die neun Mitarbeitenden der „Kerzenmacher“, darunter ihre Eltern Brigitta und Folkard, besonders heraus. Doch auch in stressigen Zeiten macht die Unternehmerin bei der Qualität von Material und Gestaltung keine Abstriche.