Diskussion "halb voll, halb leer" Bürokratieabbau: Erleben wir eine Trendwende oder leere Versprechungen?

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Büroorganisation und Rechtstrends

Ist das Glas halb voll – oder halb leer? Die Bundesregierung ist überzeugt, die Weichen für einen spürbaren Bürokratieabbau gestellt zu haben. Das Handwerk sieht jedoch kaum Verbesserungen und ächzt unter der Last der staatlich geforderten Verwaltungsaufgaben. Benjamin Strasser, Parlamentarischer Staatssekretär im Justizministerium verteidigt die Vereinbarungen im Wachstumschancengesetz zur Entlastung der Betriebe. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks fordert eine viel weitergehende Entlastung.

Tut die Politik in Sachen Bürokratie genug? Dazu gibt es geteilte Meinungen. - © Carl Keyes, ifh85 - stock.adobe.com

"Wir leiten die Trendwende ein, um die Betriebe zu entlasten."

„Es gibt einen regelrechten Bürokratie-Burnout“, sagt Benjamin Strasser, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium, und verspricht sinkenden Aufwand für die Betriebe.

Hans Sachs hatte es noch gut. Er hatte Zeit. Und so konnte der Nürnberger „Schuhmacher und Poet dazu“ sein. Die heutigen Handwerker wären schon froh, wenn sie einfach Zeit genug hätten für ihre Arbeit. Was sie daran hindert, ist vor allem eine Bürokratie, die überhand genommen hat.

Es gibt geradezu einen Bürokratie-Burnout. Die Unternehmen sind so erschöpft von den zahllosen Regeln aus Bund, Ländern und Europäischer Union, dass sie sich immer weniger auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Und das bedroht unseren Wohlstand, wie eine Meldung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks zeigt: Vier von fünf Handwerksmeistern wollen sich nicht selbstständig machen, weil sie keine Lust auf die Bürokratie haben, die auf sie wartet.